EU-Kommission schlägt Forschungsfahrplan für kohlenstofffreie Energietechnologien vor

Die Europäische Kommission hat am 22.11.2007 einen Strategieplan für Energietechnologie vorgeschlagen (SET-Plan), der die Energieforschungsagenda für Europa festlegt. Ziel ist unter anderem, dass die europäische Industrie eine Vorreiterrolle in der rasch wachsenden Branche kohlenstoffemissionsarmer Technologien einnehmen kann, wie beispielsweise der Windkraft-Nutzung, der Solartechnik oder Biomasse-Nutzung. Flankiert werden soll der Plan durch den besseren Einsatz und […]

Die Europäische Kommission hat am 22.11.2007 einen Strategieplan für Energietechnologie vorgeschlagen (SET-Plan), der die Energieforschungsagenda für Europa festlegt. Ziel ist unter anderem, dass die europäische Industrie eine Vorreiterrolle in der rasch wachsenden Branche kohlenstoffemissionsarmer Technologien einnehmen kann, wie beispielsweise der Windkraft-Nutzung, der Solartechnik oder Biomasse-Nutzung. Flankiert werden soll der Plan durch den besseren Einsatz und eine Aufstockung der finanziellen und personellen Ressourcen, damit die Entwicklung und Einführung kohlenstoffemissionsarmer Technologien beschleunigt wird.
Die Maßnahmen seien erforderlich, will die EU ihre Ziele im Hinblick auf Treibhausgasemissionen, erneuerbare Energien und Energieeffizienz bis 2020 erreichen, heißt es in der Pressemitteilung der Kommission. Europa verfüge bei der Entwicklung einer neuen Generation kohlenstofffreier Energietechnologien über ungeheure Möglichkeiten, betont die EU-Kommission. Vielfach sei jedoch die Energieforschung in der EU finanziell unzureichend ausgestattet, verstreut und schlecht koordiniert.

Wettlauf um die Märkte für kohlenstoffemissionsarme Technologien
„Wenn wir in dem zunehmenden globalen Wettlauf um die Gewinnung der Märkte für kohlenstoffemissionsarme Technologien zurückfallen, laufen wir Gefahr, unsere Ziele mit importierten Technologien zu erreichen“, sagte EU-Energiekommissar Andris Piebalgs. EU-Forschungskommissar Janez Potočnik ergänzte: „Wir haben das Glück, bei den kohlenstoffemissionsarmen Technologien weltweit führend zu sein, aber wenn in Europa keine effektivere Zusammenarbeit stattfindet, werden wir diese Chance vertun, und die wirtschaftlichen Vorteile des Übergangs zu einer kohlenstoffemissionsarmen Wirtschaft werden an andere gehen.“

Neue europäische Industrie-Initiativen
Forschung und Innovation in der Energietechnologie sind von entscheidender Bedeutung dafür, dass die EU ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 um 60 bis 80 Prozent senken kann. Die EU-Kommission schlägt daher eine neue Herangehensweise vor, die auf ein größeres Maß an gemeinsamer Planung, eine bessere Nutzung des Potenzials des Europäischen Forschungs- und Innovationsraums und eine vollständige Ausschöpfung der durch den Binnenmarkt geschaffenen Möglichkeiten ausgerichtet ist. Der Plan sieht insbesondere vor, dass eine Reihe neuer, vorrangiger europäischer Industrie-Initiativen auf den Weg gebracht werden. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Technologien, bei denen eine Zusammenarbeit auf Gemeinschaftsebene den größten zusätzlichen Nutzen bringt.

Europäisches Energieforschungsbündnis vorgeschlagen
Ferner wird im Plan vorgeschlagen, Forschung und Innovation in der Industrie dadurch zu stärken, dass die europäischen, einzelstaatlichen und industriellen Tätigkeiten aufeinander abgestimmt werden. Des Weiteren wird ein europäisches Energieforschungsbündnis vorgeschlagen, durch das eine wesentlich größere Zusammenarbeit zwischen Energieforschungseinrichtungen sowie eine bessere Planung und Zukunftsforschung auf europäischer Ebene im Hinblick auf Energieinfrastruktur und Energiesysteme gewährleistet werden sollen. Die EU-Kommission wird 2008 ihre Vorstellungen für die Finanzierung kohlenstoffemissionsarmer Technologien vorstellen.
Weitere Informationen zum SET-Plan gibt es in englischer Sprache unter http://ec.europa.eu/energy/res/setplan/index_en.htm

26.11.2007 | Quelle: EU-Kommission | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen