Neue Studie: Für den Klimaschutz würden Verbraucher ihren Energieversorger wechseln
Neun von zehn Verbrauchern in Deutschland wären bereit, zu einem Energieversorger zu wechseln, der sich für die Verringerung von Treibhausgasen einsetzt, berichtet die Accenture GmbH in einer Pressemitteilung. Zwei Drittel der Haushalte nähmen bis zu zehn Prozent höhere Energiepreise in Kauf, wenn sich dadurch ein Beitrag zum Klimaschutz leisten ließe. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen Umfrage, für die der Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture die Einstellung von Bürgern zum Klimawandel untersucht hat.
Für die Studie wurden rund 7.500 Verbraucher aus 17 Ländern befragt. In Deutschland nahmen 500 Personen an der Umfrage teil.
Ein „grüner Anstrich“ reicht für die Energieversorger in Zukunft nicht aus
Die öffentliche Debatte über den Klimawandel ist an den Deutschen nicht spurlos vorübergegangen. Laut der Studie zeigt sich mittlerweile eine große Mehrheit sehr besorgt über die Erderwärmung und ist überzeugt, dass diese in Zukunft auch direkte Auswirkungen auf die persönlichen Lebensumstände haben wird. Mehr als die Hälfte der Befragten sind der Überzeugung, dass ein nachhaltiger Klimaschutz nur dann gelingen kann, wenn sich jeder einzelne persönlich engagiert und dies nicht allein dem Staat und der Wirtschaft überlässt. „Verbraucher wollen selbst Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen“, sagt Stephan Werthschulte, Geschäftsführer im Bereich Energieversorgungswirtschaft bei Accenture. „Wer als Versorgungsunternehmen keine klimafreundlich erzeugte Energie anbietet, wird mittelfristig massiv Kunden verlieren. Die Verbraucher verlangen nach echten Alternativen. Ein grüner Anstrich alleine reicht in Zukunft nicht aus.“
Verbraucher sind zu finanziellen Opfern bereit
Die große Mehrheit der Deutschen verlangt schnelle Antworten, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken: Knapp 80 Prozent der Befragten möchten, dass erste umfangreiche Klimaschutzmaßnahmen so schnell wie möglich umgesetzt werden, spätestens aber bis zum Jahr 2010. Und zwar in einem beträchtlichen Umfang: So halten 41 Prozent eine Rettung des Klimas nur noch dann für möglich, wenn in einem sehr großen Maßstab CO2-Emissionen reduziert werden. Dafür will das Gros der Verbraucher finanzielle Opfer bringen: Fast zwei Drittel (58 Prozent) würden für klimafreundliche Energien bis zu zehn Prozent mehr Geld ausgeben. Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Deutschen wären sogar bereit, bis zu 20 Prozent mehr für umweltfreundliche Produkte der Energieversorger zu zahlen. „Von der Investitionsbereitschaft klimabewusster Verbraucher werden diejenigen Energieunternehmen profitieren, die jetzt handeln und ihren Kunden beweisen, dass sie nachhaltiger wirtschaften als früher und Produkte und Dienstleistungen anbieten, die zur Verringerung von CO2-Emissionen beitragen“, sagt Eric Chapman, Geschäftsführer des Bereichs Resources bei Accenture.
Klares Bekenntnis der Energieversorger im Kampf gegen den Klimawandel gefordert
Derzeit stellen die Verbraucher die Glaubwürdigkeit der Energiewirtschaft beim Thema Klimaschutz deutlich in Frage: Fast 80 Prozent der Befragten sind mit der Kommunikation der Versorger unzufrieden. Die meisten Verbraucher wünschen sich ein klares Bekenntnis der Versorger im Kampf gegen den Klimawandel. So fordern fast drei Viertel (73 Prozent) der Deutschen mehr Klarheit und Transparenz von den Energiekonzernen, und 40 Prozent wünschen sich mehr Informationen.
02.12.2007 | Quelle: Accenture GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH