EPIA beziffert weltweiten Photovoltaik-Markt 2007 mit 2,3 Gigawatt

Der weltweite Solarstrom-Markt wuchs nach Zahlen des europäischen Photovoltaik-Industrieverbandes EPIA im laufenden Jahr um 40 %, was einer neu installierten Kapazität von 2,3 Gigawatt (GWp) entspreche. Im Jahr 2010 könnte das Marktvolumen nach einem von der EPIA entworfenen Szenario sieben MW erreichen, wenn dessen Entwicklung politisch unterstützt wird. In Südeuropa könnte Solarstrom bereits im Jahr […]

Der weltweite Solarstrom-Markt wuchs nach Zahlen des europäischen Photovoltaik-Industrieverbandes EPIA im laufenden Jahr um 40 %, was einer neu installierten Kapazität von 2,3 Gigawatt (GWp) entspreche. Im Jahr 2010 könnte das Marktvolumen nach einem von der EPIA entworfenen Szenario sieben MW erreichen, wenn dessen Entwicklung politisch unterstützt wird. In Südeuropa könnte Solarstrom bereits im Jahr 2015 mit herkömmlicher Elektrizität wettbewerbsfähig sein (Grid Parity), betont EPIA. Der PV-Industrieverband präsentierte seine ersten Markteinschätzungen und kurzfristige Perspektiven am 14.12.2007 auf seinem Weihnachtsworkshop. Gegenwärtig sind laut EPIA weltweit rund neun Gigawatt Solarstromleistung weltweit installiert, genug um den Strombedarf von etwa drei Millionen europäischer Haushalte zu decken.
EPIA geht davon aus, dass das jährliche Marktvolumen bei entsprechenden politischen Rahmenbedingungen im Jahr 2010 zirka sieben GW erreichen könnte, was einer Wachstumsrate von 40 % in den kommenden drei Jahren entspräche. Wenn die Solarstrom-Förderung in den Ländern, in denen der Großteil der Photovoltaikanlagen installiert werden soll, jedoch nicht ausgebaut wird, werde der globale PV-Markt nur 4,7 GW erreichen, so das pessimistische EPIA-Szenario.

Immer mehr Länder werden interessante Photovoltaikmärkte

Im Jahr 2007 trugen vier Länder wesentlich zum weltweiten PV-Markt bei: etablierte Märkte wie Deutschland, Japan und die USA, aber auch Spanien, das in diesem Jahr mit einer Verdreifachung der Installationszahlen einen wesentlichen Anteil an der Marktentwicklung hatte. Deutschland bleibt laut EPIA mit einem Weltmarktanteil von 50 % klar Spitzenreiter, während der japanische Markt vermutlich stagniere und der PV-Markt in Spanien ein Volumen von mehr als 300 Megawatt (MW) erreiche. In den USA erwartet EPIA zum Jahresende ein Marktvolumen von 260 MW. Weitere europäische Länder hätten gezeigt das ihre Einspeisevergütungssysteme funktionieren: In Italien seien voraussichtlich 50 MW neu installiert worden, gefolgt von Frankreich mit 40 MW. Auch Südkorea werde ein wichtiger Marktteilnehmer mit 50 MW neu installierter Leistung im Jahr 2007.

Marktentwicklung von den politischen Rahmenbedingungen abhängig
Die Zukunft des deutschen Marktes werde geprägt durch die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), dessen Änderungen 2009 wirksam werden, betont EPIA. Der Industrieverband geht davon aus, dass in Deutschland im günstigsten Fall bis zu zwei GW im Jahr 2010 erreicht werden können. Der spanische Markt wird laut EPIA weiterhin durch Unwägbarkeiten gekennzeichnet sein: Wenn das gegenwärtige Einspeise-Dekret und dessen Ziel nicht bald entsprechend überarbeitet würden, erwarteten die Akteure einen Einbruch im Jahr 2009, der zu einem reduzierten Wachstum im Jahr 2010 führen könnte. Die USA könnten, dank eines dynamischen Wachstums, speziell in Kalifornien, nach Deutschland der zweitgrößte Markt werden und bis 2010 ein Volumen von 1,4 GWp erreichen. Da die politische Unterstützung in Japan schwächer werde, geht EPIA im optimistischen Szenario von 500 MW für 2010 aus. Wenn das gegenwärtige Fördersystem beibehalten wird, könnte Südkorea seine Installationszahlen im gleichen Zeitraum verzehnfachen. Italien wird nach Einschätzung von EPIA im Jahr 2010 rund 400 MW erreichen, wenn die Unterstützung anhält und bürokratische Hürden abgebaut werden, gefolgt von Frankreich mit 300 MW.

Solarindustrie steigert Produktionskapazitäten mit Blick auf künftige Nachfrage
Europa war im Jahr 2006 der zweitgrößte Solarzellen-Produzent der Welt mit einem Marktanteil von 28 %, nach Japan mit 36 %. China hat sich in jüngster Vergangenheit zu einem wichtigen Solarzellen-Hersteller entwickelt und seine Produktion von 2005 auf 2006 verdoppelt; der Weltmarktanteil Chinas liegt inzwischen bei 15 %.
EPIA geht davon aus, dass 2010 kristallines Solar-Silizium – der wichtigste Rohstoff der PV-Fertigung – mit einer Kapazität von bis zu 10 GWp produziert werden kann, was etwa 80.000 Tonnen entspricht. Weitere neue Kapazitäten von Unternehmen am Beginn der Wertschöpfungskette würden sogar eine Produktionskapazität für Solarmodule auf der Basis von kristallinem Silizium in einer Größenordung von 14 bis 16 GWp ermöglichen. Die Dünnschicht-Produzenten werden nach EPIA-Zahlen ihre Kapazität bis zu 4 GWp ausbauen, was eine Modulproduktion von zwei GWp im Jahr 2010 ermögliche und einen Marktanteil von 20 %. Die effektive Produktionskapazität der gesamten PV-Industrie erreicht laut EPIA-Szenario in den nächsten drei Jahren zehn bis 12 MW.

Solarstrom wird wettbewerbsfähig
Die zentrale Herausforderung für die PV-Industrie ist laut EPIA die Senkung der Kosten, damit Solarstrom mit Elektrizität aus herkömmlichen Energieträgern so schnell wie möglich wettbewerbsfähig wird. Seit Mitte 2006 verzeichne die Branche ein beschleunigtes Sinken der Preise, nachdem ein Engpass in der Siliziumversorgung überwunden sei, der bis 2005 dauerte. Skaleneffekte seien die wesentlichen Treiber zur Kostensenkung in der PV-Industrie. Ständig wachsende Nachfrage führe zu einem raschen Ausbau der Fertigungskapazitäten und senkten so die Kosten. Bei steigenden Strompreisen und mit Fortschritten bei der Kostensenkung sei Solarstrom in einigen US-Bundesstaaten bereits wettbewerbsfähig und es werde erwartet, dass dies in Südeuropa 2015 der Fall sei und 2020 in den meisten europäischen Ländern.

18.12.2007 | Quelle: EPIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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