Greenpeace, Vattenfall und Helmholtz-Gemeinschaft diskutieren Energieversorgung der Zukunft kontrovers

Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierten im ZEIT FORUM Wissenschaft am 18.12.2007 vor über 400 Zuschauern über die Energieversorgung der Zukunft. Unter den Podiumsteilnehmern herrschte Einigkeit über die Notwendigkeit einer dauerhaften Umstellung auf erneuerbare Energien, berichtet Die ZEIT in einer Pressemitteilung. Dennoch äußerten einige Podiumsteilnehmer Bedenken hinsichtlich eines überstürzten Ausstiegs aus etablierten Formen der […]

Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierten im ZEIT FORUM Wissenschaft am 18.12.2007 vor über 400 Zuschauern über die Energieversorgung der Zukunft. Unter den Podiumsteilnehmern herrschte Einigkeit über die Notwendigkeit einer dauerhaften Umstellung auf erneuerbare Energien, berichtet Die ZEIT in einer Pressemitteilung. Dennoch äußerten einige Podiumsteilnehmer Bedenken hinsichtlich eines überstürzten Ausstiegs aus etablierten Formen der Energiegewinnung.

Vattenfall will erneuerbaren Energien nicht im Weg stehen; Helmholtz-Gemeinschaft sieht Nachwuchsproblem in der Nukleartechnologie
So konstatierte Lars Göran Josefsson, Präsident der Vattenfall AB: „Wir stehen erneuerbaren Energien nicht im Weg. Aber wir haben auch eine Verantwortung: Wenn der Kunde den Schalter umlegt, muss das Licht angehen – wir müssen die Versorgung garantieren.“ Man dürfe bei den Schritten in Richtung erneuerbarer Energien weder die Versorgungssicherheit noch die Wirtschaftlichkeit außer Acht lassen. „Die nötige Umstellung muss letztlich in der Marktwirtschaft und nicht in der Planwirtschaft funktionieren“, so Josefsson.
Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, warnte vor einer einseitigen Festlegung in der Forschung: Es werde so bald keine Beschränkung auf eine Energieform geben. „Man muss in der Breite forschen, um alle Optionen zu haben. Ein Land wie Deutschland kann es sich nicht leisten, die Kompetenzen im Bereich Nukleartechnologie völlig aufzugeben. Im Bereich Nukleartechnologie stehe man in Deutschland vor einem „enormen Nachwuchsproblem“. Mlynek dazu: „In den Bereichen Reaktorsicherheit und Entsorgung muss es unbedingt Fachkräfte geben, egal, ob neue gebaut werden oder nicht: Noch gibt es welche, und die müssen sicher betrieben werden.“

Greenpeace und EUROSOLAR fordern raschen und kompromisslosen Umstieg auf die Erneuerbaren
Greenpeace-Geschäftsführer Roland Hipp und MdB Hermann Scheer (Präsident Eurosolar) sprachen sich hingegen entschlossen für einen schnellen und kompromisslosen Paradigmenwechsel hin zu erneuerbaren Energien aus. „Es geht bei der Energiefrage um die Initiierung einer technologischen Revolution“, so Scheer. „Und bei jeder technologischen Revolution heißt es: Schneller sein als andere. Denn der Weltbedarf nach erneuerbaren Energien wächst, und wir müssen uns auf den Gebieten der technischen Voraussetzungen und Verfahren Wettbewerbsvorteile sichern. Wenn jetzt alle den Anbieter wechseln, kann man nicht sofort alle mit erneuerbaren Energien versorgen. Aber es würde einen enormen Druck auf Politik und Wirtschaft in Richtung weiterer Investitionen auslösen.“

20.12.2007 | Quelle: DIE ZEIT | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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