Sonnenhaus-Idee begeistert Baufachleute: über 50% Solarwärme
Sonnenhäuser sparen langfristig Kosten, bieten höchsten Wohnkomfort, schonen die Umwelt und sind optische Highlights: Planer, Energieberater und Handwerker konnten das im laufenden Jahr in drei Seminaren in drei Regionen Deutschlands erleben. Insgesamt über 120 Teilnehmer nahmen das Angebot des Straubinger Sonnenhaus-Instituts e.V. an. Georg Dasch, Architekt und Instituts-Gründer, ist glücklich über den erfolgreichen Jahresverlauf. Denn „je mehr Fachleute wissen, wie Wohn- und Firmengebäude ganzjährig zu über 50 Prozent mit Solarwärme versorgt werden können, umso mehr dieser echten Sonnenhäuser werden gebaut“, sagt Dasch.
Um zu zeigen, wie ein Sonnenhaus funktioniert, war der Veranstaltungsort des jüngsten Seminars optimal gewählt: Das nagelneue, fast 100 Meter lange Gebäude der Krauss AG im fränkischen Merkendorf nahe dem Brombachsee ist nach dem Sonnenhaus-Prinzip errichtet. Gerade die in den sehr steil stehenden, großen Südflächen der beiden Gebäudeflügel integrierten Solarkollektoren sind für Sonnenhäuser typisch: Die großen Absorberflächen sind darauf ausgelegt, vor allem in der Übergangszeit und im Winter optimal zu arbeiten; sie sollen möglichst viel von der dann in geringerer Menge eingestrahlten Sonnenenergie einfangen.
Große Solar-Speicher sammeln Wärme für den Winter
Im Sommer hingegen liefert die Sonne Wärme im Überfluss: Diese wird in großen Solar-Speichern für die Heizperiode gesammelt. Das Konzept dieser Solarspeicher stammt von Josef Jenni aus Burgdorf in der Schweiz: Von dort kommen auch die meisten Speicher für Sonnenhäuser. Inzwischen haben aber auch Deutsche Speicherhersteller den Markt von Sonnenhäusern entdeckt. Der Unternehmenssitz der Krauss AG reiht sich in die inzwischen Hunderte zählende Menge von Sonnenhäusern ein. Deren Mehrzahl sind jedoch nicht Firmen-, sondern Wohngebäude. Davon besuchen die Seminarteilnehmer in Exkursionen Neubauten ebenso wie „Altbausolarisierungen“, also renovierte Gebäude mit optimaler Sonnennutzung. Das Ziel dieser Vor-Ort-Besuche: Am praktischen Beispiel erleben, was Sonnenhäuser an Architektur und Technik benötigen. Dazu gehört auch, dass die Seminarteilnehmer sich mit den Bewohnern über deren Wohn-Zufriedenheit und die Funktion ihrer Häuser unterhalten können.
Dass die Nachfrage nach den Seminaren laufend steige, sei erfreulich betonen die Verantwortlichen des Sonnenhaus-Instituts. Denn die Teilnehmer dieser Veranstaltungen würden damit in die Lage versetzt, selbst Sonnenhäuser zu planen und zu bauen. Und sie könnten ab sofort „den Besitzern langfristig Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen“, betont Sonnenhaus-Institutsgründer Georg Dasch.
Langfristig Geld sparen und die Umwelt schonen
Gerade in Zeiten rasant steigender Preise für Öl, Gas und Strom werde es langsam unbezahlbar, Häuser „konventionell“ zu beheizen, betont das Sonnenhaus-Institut. Sonnenhäuser hingegen böten nicht nur optimalen Wohnkomfort: Auch die Unterhaltskosten seien konkurrenzlos günstig. Damit seien solche Gebäude mehr als eine Alternative, auch zu Passivhäusern. Außerdem leisteten Sonnenhäuser über Jahrzehnte echte Beiträge zum Klimaschutz, weil auf die Verbrennung von Öl, Gas oder Kohle zur Beheizung verzichtet wird. CO2-neutral nachwachsendes Holz liefert die zur Vollversorgung mit Sonnenkraft fehlende Wärmemenge, in hochwertigen und sauberen Stückholz- oder Pelletkesseln gewonnen. „Sonnenkollektoren können heute sehr viel mehr, als nur ein bisschen Brauchwasser zu erwärmen oder die Heizung zu unterstützen. Die Technik ist ausgereift. Vielen Baufachleuten ist das nicht bewusst. Doch hier werden dreifach Chancen verpasst: Für das Klima, für die eigene Auftragslage und für die Kunden“, sagt Diplomingenieur Peter Rubeck, der Geschäftsführer des Sonnenhaus-Instituts. Rubeck appelliert nicht nur an ökologisch, sondern auch an wirtschaftlich denkende Baufachleute, sich dem Sonnenhaus-Gedanken zu öffnen.
21.12.2007 | Quelle: Sonnenhaus-Institut e.V., Straubing | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH