Schmutziges Silizium für die Photovoltaik – ein neues Arbeits- und Forschungsfeld für die Kernchemie

Das Institut für Kernchemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erschließt sich ein neues Arbeits- und Forschungsfeld: die Analyse von so genanntem schmutzigem Silizium für den Einsatz in Solarzellen. „Mit ersten Arbeitsaufträgen für die Silizium-Analyse und der Kooperation mit dem Fraunhofer- Institut für Solare Energiesysteme wenden wir uns hier einem neuen Forschungsgebiet zu“, sagt Dr. Norbert […]

Das Institut für Kernchemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erschließt sich ein neues Arbeits- und Forschungsfeld: die Analyse von so genanntem schmutzigem Silizium für den Einsatz in Solarzellen. „Mit ersten Arbeitsaufträgen für die Silizium-Analyse und der Kooperation mit dem Fraunhofer- Institut für Solare Energiesysteme wenden wir uns hier einem neuen Forschungsgebiet zu“, sagt Dr. Norbert Wiehl vom Institut für Kernchemie. Vor diesem Hintergrund wird Prof. Dr. Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, am 21. Januar 2008 in Mainz über regenerative Energien und den Einsatz von schmutzigem Silizium sprechen. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen um 17.15 Uhr in den Seminarraum des Instituts für Kernchemie, Fritz-Strassmann-Weg 2, Campus der Universität.

Billigere Solarzellen aus „dirty Silicon“ (metallurgisches Silizium)
Die Verwendung umweltfreundlicher Photovoltaik-Zellen zur Energiegewinnung ist noch relativ teuer, was ihren Einsatz bisher begrenzt. „Solarzellen werden aus reinem Silizium hergestellt. Das Reinigungsverfahren ist aber aufwändig und daher sind Solarzellen nach wie vor recht kostspielig“, erklärt Wiehl. Es wäre daher wünschenswert, Solarzellen aus billigem „dirty Silicon“ – auch als metallurgisches Silizium bekannt – herzustellen. Am ISE wird nun an Verfahren gearbeitet, diese Verunreinigungen unschädlich zu machen, das sind unter anderem die Metalle Eisen, Kobalt und Nickel. „In diesem Zusammenhang kommt unser Forschungsreaktor ins Spiel, denn hier können wir mit Hilfe der Neutronenaktivierungsanalyse die Gesamtkonzentration der Metalle im Silizium sehr präzise und empfindlich bestimmen“, so Wiehl.
Über die Perspektiven für schmutziges Silizium und weitere Arbeiten am ISE regenerativen Energien wird Prof. Weber bei seinem Vortrag berichten. Weber ging nach seinem Physikstudium und der Habilitation in Köln als Professor an das Department of Materials Science and Engineering der University of California, Berkeley. Nach 23-jähriger Tätigkeit in den USA kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm die Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Er ist gleichzeitig Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Physik/Solarenergie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

21.01.2008 | Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Institut für Kernchemie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen