Kommunale Versorgungsunternehmen errichten Offshore-Windpark „Borkum West II“

Die Windenergie werde auf lange Sicht eine zentrale Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien spielen, betonte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, bei der Präsentation des ersten großen gewerblichen Nordsee-Windparkprojekts. „Der Bau dieses Offshore-Windparks trägt nicht nur zum Schutz unseres Klimas bei, sondern gibt auch der Wirtschaft innovative Impulse. Zudem machen wir uns damit […]

Die Windenergie werde auf lange Sicht eine zentrale Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien spielen, betonte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, bei der Präsentation des ersten großen gewerblichen Nordsee-Windparkprojekts. „Der Bau dieses Offshore-Windparks trägt nicht nur zum Schutz unseres Klimas bei, sondern gibt auch der Wirtschaft innovative Impulse. Zudem machen wir uns damit ein Stück unabhängiger von Energieimporten aus politisch instabilen Regionen“, so Müller. Rund 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum soll der Windpark „Borkum West II“ errichtet werden, bestehend aus 80 Anlagen der 5-Megawatt-Klasse des Herstellers Multibrid. Der Standort des Windparks liegt in einem vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie festgelegten Eignungsgebiet für die Errichtung solcher Anlagen. Die Umsetzung des Projektes erfolgt unter der Leitung der Firmengruppe Prokon Nord sowie der Trianel-Gruppe, unter deren Federführung sich rund 40 Stadtwerke am Bau dieses Windparks beteiligen.
Das Investitionsvolumen liegt laut Bundesumweltministerium bei zirka einer Milliarde Euro. Die Windenergieanlagen sollen ab 2010 in Betrieb gehen und rund 1,2 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern. Damit kann der jährliche Strombedarf von mehr als 300.000 Haushalten gedeckt werden. Per Unterseekabel soll der produzierte Strom über die Insel Norderney in das Hochspannungsnetz der E.ON Netz GmbH eingespeist werden.

Stadtwerke werden zum konzernunabhängigen Stromproduzenten in der Nordsee
„Mit diesem Projekt wird eindrucksvoll die Behauptung widerlegt, dass Offshore-Windenergieparks in Deutschland nur von den großen Energieversorgern gebaut werden könnten. Wir bekommen mit der Trianel-Gruppe einen von kommunalen Versorgungsunternehmen gebildeten konzernunabhängigen Stromproduzenten in der Nordsee. Ich erwarte, dass neben den großen Energiekonzernen weitere unabhängige Investoren auf die Offshore-Windenergie in Deutschland setzen werden. Das führt zu mehr Wettbewerb im deutschen Strommarkt, der sich für die Verbraucherinnen und Verbraucher auszahlt“, so Müller.

EEG-Novelle sorgt für geeignete Rahmenbedingungen
Die Entscheidung für den Bau dieses Nordsee-Windparks wertete Müller auch als ein Beleg dafür, dass die Bundesregierung mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die geeigneten Rahmenbedingungen geschaffen hat: „Unsere Energie- und Klimapolitik, wie wir sie im Meseberg-Paket beschlossen haben, greift.“Um die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung zu erreichen, ist neben der Steigerung der Energieeffizienz und der Energieeinsparung auch der verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig. Hierbei wird die Windenergie auf lange Sicht eine zentrale Rolle spielen. Windenergieanlagen an Land und auf See sollen allein bis zum Jahr 2030 etwa 25 % des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland decken. Michael Müller: „Von den Investitionen in einer Größenordnung von mehr als 50 Mrd. Euro an Land und auf See profitieren insbesondere die strukturschwachen Küstenräume, in denen sich neue Unternehmen ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen.“

23.01.2008 | Quelle: BMU | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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