Umweltministerium bestätigt künftige Senkung der Vergütung für Solarstrom

Die deutsche Solar-Industrie muss sich im nächsten Jahr auf eine deutliche Verschlechterung der Förderbedingungen einstellen, berichtet der Europressedienst (Bonn) vom das 23. Symposium für photovoltaische Solarenergie in Bad Staffelstein. Auf der Veranstaltung vom 4. bis 7. März 2008 hätten die Branchenvertreter Gewissheit erhalten: So werden laut Bundesumweltministerium die Einspeisevergütungen für Solarstrom ab dem 1.1.2009 für […]

Die deutsche Solar-Industrie muss sich im nächsten Jahr auf eine deutliche Verschlechterung der Förderbedingungen einstellen, berichtet der Europressedienst (Bonn) vom das 23. Symposium für photovoltaische Solarenergie in Bad Staffelstein. Auf der Veranstaltung vom 4. bis 7. März 2008 hätten die Branchenvertreter Gewissheit erhalten: So werden laut Bundesumweltministerium die Einspeisevergütungen für Solarstrom ab dem 1.1.2009 für Dachanlagen um 9,2 Prozent und für Freiflächen um 9,8 Prozent sinken. „Der Gesetzentwurf durchläuft bis Ende April 2008 die Ausschüsse und soll noch vor der Sommerpause beschlossen werden, wenn sich nicht noch völlig neue Umstände ergeben“, bestätigte Joachim Nick-Leptin, Regierungsdirektor im Bundesumweltministerium auf einer Podiumsdiskussion in Bad Staffelstein.
Bei den Auswirkungen der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gingen die Meinungen der Experten auseinander. Anne Kreutzmann, Chefredakteurin des Fachmagazins „Photon“, zieht die deutlich geringere Förderung der Einführung einer Obergrenze (Deckelung) vor. Solche Höchstgrenzen, die Länder wie beispielsweise Spanien eingeführt haben, müssten immer wieder nachgebessert werden. Stephan Droxner von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) entgegnete, dass die Einspeisevergütungen in Deutschland zwar langfristig angepasst werden müssten, die geplante Senkung jedoch für den deutschen Photovoltaikmarkt ein harter Brocken sei.

Zweistellige Preissenkungen
Mit der EEG-Neufassung sieht sich die Solarbranche einem massiven Kostensenkungsdruck ausgesetzt. Um künftig noch akzeptable Renditen zu erzielen, müssten die Preise für Photovoltaik-Anlagen um bis zu 15 Prozent sinken. Nach Aussage von Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Solarwirtschaft (BSW-Solar) „ist die Branche erfolgreich dabei, die Kosten für Solarstrom Jahr für Jahr zu senken.“ In der im Gesetzesentwurf vorgesehenen Größenordnung seien Einsparungen jedoch bis 2009 nicht zu leisten: „Ein erheblicher Teil der durch Wachstums- und Rationalisierungsfortschritte erzielten Einsparungen wird durch explodierende Rohstoffkosten und verschlechterte Finanzierungskonditionen wieder aufgefressen“, betont Körnig. In der Folge seien ab 2009 tausende Arbeitsplätze in Gefa, besonders im Elektrohandwerk.

Tausende Solar-Arbeitsplätze im Handwerk in Gefahr
Auch Winfried Hoffmann, Präsident des Europäischen Solarverbandes (EPIA) sieht den Solarstandort Deutschland gefährdet und forderte die Sicherung der Arbeitsplätze in der Branche. Neben Fachvorträgen und Diskussionsrunden zwischen Forschern, Entwicklern, Anwendern und Vertretern der Industrie fand in Bad Staffelstein auch eine Fachausstellung statt. 97 Photovoltaik-Unternehmen präsentierten in diesem Jahr 800 Besuchern ihre Produktneuheiten. Die Veranstaltung des Ostbayerischen Technologie-Transfer-Instituts (OTTI) gilt als die zentrale Anwendertagung der Solarbranche für den deutschen Sprachraum.

10.03.2008 | Quelle: EuPD Europressedienst | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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