ARCHIMEDES Solar: Konzentratortechnik für hoch effiziente Photovoltaik-Module
Die ARCHIMEDES Solar GmbH (Stuttgart) wurde im Januar 2008 von Stefan Dameron, Peter Dussl und Fritz Klotz als Spin-Off des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gegründet. Der Grundgedanke der drei Solar-Visionäre ist, mit Konzentratortechnik höchst effiziente Solarmodule zur Stromerzeugung herzustellen, bei denen zugleich der kostenintensive Siliziumanteil reduziert wird. Zum Einsatz kommen dabei preisgünstige Spiegel (Parabolrinnen/V-Trog-Konzentrator). Die Konzentrator-Technologie für die ARCHIMEDES-Systeme wurde von dem Diplom-Ingenieur Fritz Klotz während seiner langjährigen Tätigkeit beim ZSW entwickelt und patentiert.
Um die unternehmerischen Belange der ARCHIMEDES Solar kümmert sich der Jurist Stefan Dameron, der sich in der Vergangenheit verstärkt in der Umsetzung umweltgerechter Projekte engagiert hat. Den Vertrieb organisiert Peter Dussl, der sich seit 2002 intensiv mit erneuerbaren Energien und Solarsystemen auseinandersetzt.
Mehr Energie, weniger Kosten
Die Schlüsselidee zur Vereinfachung und Kostensenkung, die den ARCHIMEDES Solarmodulen zugrunde liegt, ist die Integration kostengünstiger, massenproduzierbarer Strangpressprofile aus Aluminium in allen Funktionsbereichen (Photovoltaik-Modulträger, Kühlung, Reflektor-Spiegel, tragende Struktur). Zu unterscheiden sind die nachgeführten Konzentrator-PV-Systeme ARCHIMEDES 10X IPT. und ARCHIMEDES 2X V-Trog sowie die gebäudeintegrierten Photovoltaik-Systeme BIPV (Building Integrated Photovoltaics).
Zwei- bis zehnfache Konzentration, Nachführung und passive Kühlung der Solarzellen
In dem System ARCHIMEDES IVT mit zweifacher Konzentration wird durch die seitlichen Flachspiegel neben der Direkteinstrahlung auch ein großer Teil der diffusen Sonneneinstrahlung genutzt. Hoch reflektierende Spiegel, eine präzise einachsige Nachführung sowie eine effiziente passive Kühlung charakterisieren das universell einsetzbare System zur Gewinnung von kostengünstigem Solarstrom.
Der ARCHIMEDES IPT entstand auf der Basis einer Entwicklung des ZSW. Das thermohydraulisch nachgeführte, gekoppelte Parabolrinnen-Lamellensystem konzentriert das Sonnenlicht zehnfach. Ein strukturierter Modulboden aus stranggepresstem Aluminium ermöglicht die passive Kühlung der Solarzellen, der Reflektorträger dient gleichzeitig als Halterung für die Solarzellen.
Mit der ARCHIMEDES THA, einer Photovoltaik-Nachführplattform in extremer Leichtbauweise, können laut Hersteller Systemspannungen bis zu 1.000 Volt realisiert werden. Das System sei zudem für Windgeschwindigkeiten bis zu 150 km/h ausgelegt und somit auch bestens für windstarke Gebiete geeignet. Dank der Dreiecksform werde der Materialeinsatz gegenüber der gängigen Rechtecksform erheblich gesenkt. Das flächenspezifische Gewicht ohne Module wurde laut ARCHIMEDES durch die Aluminiumkonstruktion um ein Vielfaches minimiert: im Vergleich zu konventionellen Anlagen, die 30 Kilogramm pro Quadratmeter wiegen auf beachtliche 10 kg/m2. Das sorge sowohl für geringere Kosten bei der Montage als auch beim Transport. Durch die Dreiecksform sei eine Montage auch in schwierigem Gelände wie beispielsweise auf felsigen Gebirgshängen möglich. Das senke die Kosten für die Bodenvorbereitung und erschließe für die Energiegewinnung bisher nicht nutzbare Flächen.
Breites Einsatzspektrum
Einsatzgebiete für die ARCHIMEDES-Systeme sind in erster Linie Freiflächen-Solarkraftwerke, die das Licht der Sonne photovoltaisch zur Stromproduktion nutzen. ARCHIMEDES Solar bietet zwei Varianten von PV-Konzentratoren an: Den ARCHIMEDES 10X IPT, ideal bei sehr hohem Direktstrahlungsanteil, und als zweite Lösung den ARCHIMEDES 2X V-Trog, der ebenfalls die Globalstrahlung nutzbar macht. Die hochwertigen Reflektorspiegel der Konzentrator-Konstruktionen in Verbindung mit hoch effizienten Solarzellen gewährleisten nach Angaben des Unternehmens eine hohe Energieausbeute der Systeme sowie deren Langlebigkeit – selbst in Wüsten- und Küstenregionen. Aber auch in der Industrie (als Dachelemente zum langjährigen Betrieb) sowie als gebäudeintegrierte Fassadenelemente in der Architektur könnten die Systeme eingesetzt werden.
Erste Demonstrationsanlagen im zweiten Quartal
Im zweiten Quartal 2008 sollen die ersten Demo-Installationen in Betrieb gehen, kündigt ARCHIMEDES Solar an. An Weiterentwicklungen des IPT und IVT sowie zusätzlichen technischen Finessen der vorhandenen Systeme werde gearbeitet. Des Weiteren werde an der Implementierung lokaler und internationaler Projekte gearbeitet, betont das Unternehmen. Das Archimedes-Team soll sukzessive ausgebaut werden.
07.04.2008 | Quelle: ARCHIMEDES Solar GmbH i. G. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH