Weltgrößter „Solar-Bunker“ geht in Gelsenkirchen an das Netz

Am 16.04.2008 ist in Gelsenkirchen die wohl außergewöhnlichste Solarstrom-Anlage des Ruhrgebietes offiziell eingeweiht worden. Investoren, Mitarbeiter der Gelsenkirchener abakus solar AG, Zulieferer und weitere Gäste feierten die Inbetriebnahme des Solarkraftwerks „Schalker Verein“. Die Photovoltaikanlage, die in der aktuellen Ausbaustufe mit einer Spitzenleistung von 355 Kilowatt (kWp) jährlich rund. 320.000 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom erzeugt, kann noch […]

Am 16.04.2008 ist in Gelsenkirchen die wohl außergewöhnlichste Solarstrom-Anlage des Ruhrgebietes offiziell eingeweiht worden. Investoren, Mitarbeiter der Gelsenkirchener abakus solar AG, Zulieferer und weitere Gäste feierten die Inbetriebnahme des Solarkraftwerks „Schalker Verein“. Die Photovoltaikanlage, die in der aktuellen Ausbaustufe mit einer Spitzenleistung von 355 Kilowatt (kWp) jährlich rund. 320.000 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom erzeugt, kann noch bis auf 400 kWp ausgebaut werden. Sie wurde auf dem Erz- und Kohlebunker des ehemaligen Stahlwerks Schalker Verein errichtet und werde als „längster Solarbunker der Welt“ in die Geschichte der ‚Solarstadt Gelsenkirchen‘ eingehen, berichtet die Energieagentur:NRW in einer Pressemitteilung. Das Solar-Kraftwerk sei ein Symbol mehr für den tiefgreifenden Strukturwandel der einstigen Kohle- und Stahlstadt Gelsenkirchen.
„Schaut man sich diesen Erz- und Kohlebunker an, so kann man sich leicht ausmalen, dass ein Rückbau schon aus Kostengründen praktisch nicht möglich ist“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der abakus solar AG, Thomas Sandner, bei der Eröffnung vor dem 12 Meter hohen und 240 Meter langen Stahlbetonkoloss. „Hier wurde ein Stück Montangeschichte, das die Geschicke auf dem 35 Hektar großen Gelände des Schalker Vereins über 110 Jahr seit 1872 geprägt hat, zu einem neuen Symbol für die Solarstadt Gelsenkirchen, die mittlerweile vom Wissenschaftspark bis zur Veltinsarena viele solare Highlights zu bieten hat“, erklärte Oberbürgermeister Frank Baranowski.

1.621 Solarmodule und 52 Wechselrichter
Von dem rund 5.800 Quadtratmeter großen Dach des Bunkers speisen ab heute 1.621 Solarmodule Strom in das Mittelspannungsnetz der ELE ein. Die dafür erforderlichen 52 Wechselrichter, die aus dem Gleichstrom der Solaranlage Wechselstrom erzeugen, wurden in einer Bunkertasche untergebracht, die durch dicken Stahlbeton gut vor äußeren Einflüssen geschützt ist. Als Neubau wurde vor dem ehemaligen Bunker eine Trafostation errichtet, die für die maximal mögliche Anlagengröße von zirka 400 kWp ausgelegt ist.
So schnell die abakus solar AG von der Idee dieses einzigartigen Solarprojekts begeistert war, so schwierig gestaltete sich die Umsetzung. Denn auf dem Dach des imposanten Bauwerks taten sich tiefe Abgründe auf: „Quasi ein Viertel der Dachfläche besteht aus Füllöffnungen, durch die früher Erze und Kohle in den Bunker geschüttet wurden. Diese mussten wir abdecken, Geländer, Absperrungen, Laufgänge errichten und fortlaufend wieder versetzen. Trotzdem konnte an vielen Stellen nur mit Anseilschutz gearbeitet werden“, erläuterte abakus-Projektleiter Michael Vorkötter die extremen Arbeitsbedingungen.

18.04.2008 | Quelle: Energieagentur:NRW; abakus solar AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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