Photovoltaik-Industrie begrüßt Berichtsentwurf zur künftigen EU-Richtlinie für erneuerbare Energien

Der Entwurf des EU-Abgeordneten und zuständigen Berichterstatters Claude Turmes zu einer künftigen Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien entspricht den Erwartungen der europäischen PV-Industrie. Speziell die in dem „draft report“ enthaltenen Ausführungen zur Sicherung der erfolgreichen nationalen Förderprogramme – wie beispielsweise der gesetzlich geregelten Einspeisetarife – finden den Beifall der Industrie, berichtet der PV-Industrieverband EPIA in […]

Der Entwurf des EU-Abgeordneten und zuständigen Berichterstatters Claude Turmes zu einer künftigen Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien entspricht den Erwartungen der europäischen PV-Industrie. Speziell die in dem „draft report“ enthaltenen Ausführungen zur Sicherung der erfolgreichen nationalen Förderprogramme – wie beispielsweise der gesetzlich geregelten Einspeisetarife – finden den Beifall der Industrie, berichtet der PV-Industrieverband EPIA in einer Pressemitteilung. Ihren Richtlinienentwurf hatte die EU-Kommission am 23. Januar 2008 vorgelegt. Am 28.05.2008 diskutierte der Ausschuss für Industrie, Transport und Energie im Europaparlament (ITREW) den Bericht von Turmes. Dieser Bericht gehe in einigen Punkten sogar über die Forderungen der PV-Industrie hinaus, betont EPIA.
Die EPIA legt besonderen Wert darauf, dass die Regelungen für die in der Richtlinie vorgesehenen Ursprungszertifikate für Strom aus erneuerbaren Energien (Guarantees of Origin) definitiv geklärt werden und erfolgreiche Fördermaßnahmen wie die gesetzlich geregelten Vergütungstarife für Ökostrom erhalten bleiben. Außerdem solle mehr Druck auf Mitgliedsstaaten ausgeübt werden, die ihre Zielvorgaben für den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht erfüllen.

Der Turmes-Bericht enthalte Vorschläge, die den Forderungen der Industrie entsprechen, betont EPIA. Zum Beispiel Strafen für Mitgliedsstaaten, die in Verzug sind, oder detaillierter nationale Aktionspläne, die Vergleiche zwischen den einzelnen Ländern erleichtern. Darüber hinaus schlägt Turmes vor, die nationalen Anstrengungen zu überwachen. Der Report macht sich besonders stark dafür, alle notwendigen bürokratischen Schritte an einer einzigen Stelle zu konzentrieren („one-stop shops“), was den Ausbau der Erneuerbaren deutlich erleichtere.

Solar-Pflicht für Gebäude; Plusenergiehäuser sollen spätestens 2015 Standard werden
In einigen Fällen geht der Berichtsentwurf sogar über die Erwartungen der Photovoltaik-Industrie hinaus, zum Beispiel mit ordnungsrechtlichen Vorgaben zu Nutzung der Erneuerbaren in Gebäuden. Turmes schlägt zum Beispiel vor, das Plusenergiehäuser, – die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen – spätestens 2015 zum Baustandard werden. Weiter sei ein deutlicherer Vorrang des Netzzugangs für Ökostrom, lobt die EPIA. Der Industrieverband bemängelt jedoch, dass die Regelungen für die Zertifizierung der Installateure noch konkreter gefasst werden müssten. Die Ausbildung der Fachkräfte sollte für jede Technologieform exakt beschrieben werden.
Die Richtlinie, die nun im Europaparlament und vom Rat diskutiert wird, wird vermutlich Mitte 2009 in Kraft treten. EPIA appelliert an beide Institutionen, die Vorschläge des Berichtsentwurf aufzunehmen.

02.06.2008 | Quelle: EPIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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