Solar-Fabrik-Tochter Poseidon erweitert Kapazitäten für Silizium-Recycling
Poseidon Solar Services Pvt Ltd. (Chennai/Indien), Tochterunternehmen des Photovoltaik-Konzerns Solar-Fabrik AG (Freiburg), eröffnet ein neues Werk zum Recycling von Silizium. Die neue Fabrik, die an die bestehende Produktionsstätte angrenzt, wird die Kapazität zur Aufbereitung von Silizium auf mehr als 600 Tonnen pro Jahr erhöhen, berichtet die Solar-Fabrik AG in einer Pressemitteilung. Diese Menge erlaube die Herstellung von rund 75 Megawatt (MW) Solarmodulen. Die Verfügbarkeit von Polysilizium stelle in der weltweit boomenden Photovoltaik-Industrie derzeit einen Engpass dar. Die entstehende Recyclinganlage sei für den Solar-Fabrik-Konzern daher ein wichtiger strategischer Schritt, um seine Kernkompetenz bei der Siliziumfertigung zu stärken.
Das neue Werk zur Silizium-Aufbereitung sei mit modernster Technologie ausgestattet. „Diese Anlage ist einzigartig. Weltweit gibt es nur eine Handvoll von Anlagen zur Silizium-Aufbereitung und diese hat als einzige eine vollautomatische Fertigungslinie“, erläutert Christoph Paradeis, Vorstandsvorsitzender der Solar-Fabrik AG. „Das stärkt unsere Marktposition bei der Silizium-Aufbereitung. Die neue Produktionsstätte bietet genügend Raum für das geplante Wachstum der nächsten Jahre. Wir sind sehr stolz darauf, dass die Anlage auf der Basis der Poseidon-eigenen Ingenieurleistungen geplant und gebaut wurde“, so Paradeis weiter.
Neue Prozesstechnologie zur Aufbereitung von stark verunreinigtem Silizium soll 2009 eingeführt werden
Poseidon hat für die erste Jahreshälfte 2009 noch weiterreichendere Pläne: „Wir planen, eine neuartige Prozesstechnologie für die Aufbereitung von stark verunreinigtem Silizium zu installieren, das derzeit noch nicht verwendbar ist“, erklärt Narayanan Venugopal, der Geschäftsführer von Poseidon Solar Services Pvt Ltd. „Dann wird unser Produktionsoutput bei der Siliziumaufbereitung signifikant höher liegen als bei sämtlichen Mitbewerbern. Dies wird die Beschaffung von Rohmaterial weiter stärken, die durch Global Expertise Wafer Division (GEWD) erfolgt“. GEWD ist ebenfalls ein Solar-Fabrik-Tochterunternehmen mit Sitz in Malaysia.
Neue Photovoltaik-Anlage installiert
Auf dem Dach des neuen Poseidon-Werks wurde eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 25 kWp installiert. Der erzeugte Solarstrom wird direkt im Werk genutzt. Gleichzeitig dient das Solarkraftwerk als Versuchsanlage, mit der unterschiedliche Technologien auf ihre Eignung für den wachsenden indischen Markt untersucht werden. So kommen Module mit mono- und multikristallinen Zellen zum Einsatz. Die Zellen wurden von Q-Cells zur Verfügung gestellt. Nach deutschen Maßstäben ist die Solarstromanlage klein – für die Region jedoch ein innovatives Pilotprojekt. Daher interessieren sich bereits einige Universitäten für eine Kooperation mit Poseidon: indische Studenten sollen die Möglichkeit erhalten, Erfahrung mit neuen Technologien zu sammeln.
Die Solarindustrie ein signifikanter Wirtschaftsfaktor
Der gesamte internationale Solarmarkt weist hohe Wachstumsraten auf. In jedem Jahr investiert die Industrie weltweit rund eine Milliarde Euro in die Erweiterung von Fertigungsstätten. Experten erwarten ein zweistelliges Marktwachstum für die kommenden Jahre. Allein in Deutschland arbeiten bereits 54.000 Menschen in der Solarindustrie, bis 2020 soll sich diese Zahl auf 200.000 erhöhen. Indien könnte in den nächsten Jahren hinter Deutschland, Japan und China der viertgrößte Markt für Photovoltaik werden.
09.06.2008 | Quelle: Solar-Fabrik AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH