Solarbundesliga: Rettenbach am Auerberg ist wieder deutscher Solarmeister
Während sich die Fußballteams zur Europameisterschaft noch warmgelaufen haben, war die Meisterschaft in der Solarbundesliga bereits entschieden. 1.221 Kommunen und darüber hinaus 676 Dörfer sowie Ortsteile traten in der Saison 2007/2008 an, um zu ermitteln, welche Gemeinde nach den Liga-Regeln die meisten Punkte erzielen konnte. „Die Ällgäuer Gemeinde Rettenbach am Auerberg, der Rekordmeister, hat am Schluss den Wettkampf mit 991 Punkten klar für sich entschieden“, verkündet Solarthemen-Redakteur Andreas Witt, einer der Organisatoren der Solarbundesliga, das „amtliche Endergebnis“. Allerdings sei es während der Saison knapp gewesen, so Witt: „Erstmals lag einige Wochen eine Kommune aus Schleswig-Holstein vorn: Frestedt.“ Dieser Ort kam jetzt mit 846 Punkten auf den 2. Platz. Dritter wurde das bayerische Gollhofen (829 Punkte).
„Die Dominanz der Bayern in dieser Liga gerät ins Wanken“, beschreibt Robert Spreter von der Deutschen Umwelthilfe einen Trend. In diesem Jahr liegen drei Kommunen aus Schleswig-Holstein in der Disziplin Solarstrom vorn. „Kaiser-Wilhelm-Koog, Frestedt und Kronprinzenkoog – das ist unser neues Stürmertrio für Solarstrom. Sie zeigen, dass sich mit der Sonne auch im Norden hervorragend Energie gewinnen lässt“, erklärt Witt.
Ulm siegt unter den Großstädten, Crailsheim ist Solar-Meister der Mittelstädte
Deutscher Meister kann allerdings nur eine Kommune werden, die neben dem Solarstrom auch die Sonnenwärme nutzt. Die meisten Punkte in der Solarbundesliga erhält, wer möglichst viel Photovoltaik- und Solarthermie-Leistung Fläche auf die Dächer bringt. Hart umkämpft war auch in diesem Jahr die Wertung der Großstädte in der Solarbundesliga. „Das hat sich erst in den letzten Minuten entschieden“, so Witt. Ulm siegte mit 53 Punkten vor Ingolstadt mit 52 Punkten. Freiburg kommt mit 45 Punkten auf den dritten Platz.
Bei den Mittelstädten erreichte Crailsheim (155 Punkte) vor Vilsbiburg (150 Punkte) und Neckarsulm (149 Punkte) den ersten Platz. Mit 690 Punkten kann sich Niederbergkirchen bei den Kleinstädten ganz oben auf die Siegertreppe stellen. Zweiter wird hier Kastl (642 Punkte) vor Engelsberg (541 Punkte). Weiter führt in der Sonderwertung Sonnenwärme das bayerische Schalkam mit 1,4 Quadratmetern je Einwohner. Schwerbach kommt auf 1,33 und Breit auf 0,94 Quadratmeter.
Die heimlichen Stars der Solarbundesliga sind die Dörfer und Ortsteile. Hier bewirken geringe Einwohnerzahlen und großes Engagement hohe Punktzahlen. Der zu Ingenried gehörende Ortsteil Erbenschwang kommt auf 2.090 Punkte; je Einwohner sind hier rund 3.800 Watt Solarstromleistung und rund 1 Quadratmeter Kollektorfläche zur Nutzung der Sonnenwärme installiert. Auf dem zweiten und dritten Platz in der eigenständigen Ortsteil-Liga folgen das zu Heilbronn zählende Neuhöflein (2001 Punkte) und der Bad Windsheimer Ortsteil Berolzheim (1698 Punkte).
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, zitiert Robert Spreter von der Deutschen Umwelthilfe Sepp Herberger. Schon jetzt können sich neue Kommunen in der anlaufenden Saison 2008/2009 engagieren. Alle Informationen und ein Meldeformular finden sich leicht per Klick auf der Internetseite www.solarbundesliga.de.
„Wir sind gespannt, wie sich die am Freitag im Bundestag beschlossenen Gesetze auswirken“, so Spreter. Die Parlamentarier haben das Erneuerbare-Energien-Gesetz novelliert, das sinkende Einspeisevergütungen für Solarstrom vorsieht. Und sie haben ein neues Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz beschlossen, das den Einsatz von erneuerbaren Energien in Neubauten zur Pflicht macht.
Alle Ergebnisse zur Solarbundesliga einschließlich der Wertungen/Rankings zu allen Bundesländern und Kreisen sind veröffentlicht auf der Internetseite http://www.solarbundesliga.de.
11.06.2008 | Quelle: Solarthemen | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH