Sechs Prozent mehr Solarstrom-Ertrag durch entspiegeltes Solarglas: Centrosolar Glas erhält Bayerischen Energiepreis

Die Centrosolar Glas GmbH & Co. KG (Fürth) ist einer der Preisträger des Bayerischen Energiepreises 2008. Die Preisverleihung fand am 12.06.2008 im Rahmen des Symposiums „Energie Innovativ“ in Nürnberg statt. Das Unternehmen überzeugte die Juroren mit nanoporösen Antireflexschichten auf Solar-Gläsern, mit denen die Energieausbeute von Solarsystemen deutlich gesteigert werden kann. Solarglas wird zur Schutzabdeckung von […]

Die Centrosolar Glas GmbH & Co. KG (Fürth) ist einer der Preisträger des Bayerischen Energiepreises 2008. Die Preisverleihung fand am 12.06.2008 im Rahmen des Symposiums „Energie Innovativ“ in Nürnberg statt. Das Unternehmen überzeugte die Juroren mit nanoporösen Antireflexschichten auf Solar-Gläsern, mit denen die Energieausbeute von Solarsystemen deutlich gesteigert werden kann. Solarglas wird zur Schutzabdeckung von Solarmodulen in der Photovoltaik (zur Stromerzeugung) und Solarthermie (zur Warmwassergewinnung) verwendet. Ein Manko dabei war bisher, dass durch die physikalisch bedingte Lichtreflexion auf den Gläsern Energieverluste entstehen – und zwar durchschnittlich acht Prozent. Centrosolar Glas, Spezialist für die Solarglasveredelung, hat ein Beschichtungsverfahren entwickelt, mit dem die Reflexion auf nur zwei Prozent reduziert werden kann. Dadurch erhöht sich die jährliche Energieausbeute von Photovoltaikmodulen um fünf bis sechs Prozent. Bei solarthermischen Kollektoren sind es sogar acht bis zehn Prozent, betont das Unternehmen.
Der Bayerische Energiepreis wird seit 1999 vom bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Technologie vergeben. Bewerben können sich Entwickler, Planer, Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus der Energiebranche. Der Preis ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert.

Jährlicher Mehrertrag von 21 Gigawattstunden (GWh) Solarenergie durch Antireflexglas
Seit der Markteinführung hat der Glasspezialist über drei Millionen Quadratmeter antireflexbeschichtetes Solarglas produziert, das in Photovoltaikmodule eingebaut wurde. Damit kann künftig pro Jahr ein Mehrertrag von 21 Gigawattstunden (GWh) an solarer Energie gewonnen und so der Anteil von Solarenergie zur Deckung des Gesamtenergiebedarfs gesteigert werden, rechnet Centrosolar Glas vor. Die Antireflexbeschichtung besteht aus einer 150 Nanometer dünnen Schicht aus Siliziumdioxid, die durch Tauchbeschichtung unter Reinraumbedingungen aufgetragen wird. Das dazu verwendete Verfahren wurde entwickelt in Zusammenarbeit mit den Fraunhofer Instituten ISC (Würzburg) und ISE (Freiburg) sowie der Merck KGaA. Das Beschichtungsverfahren wurde mit dem Härtungsprozess für das Glas kombiniert und lässt sich so in die Produktion des Einscheibensicherheitsglases integrieren. Damit konnte auch der Energieverbrauch für den Gesamtprozess deutlich minimiert werden, betont Centrosolar.
Centrosolar Glas ist mit dem jetzt ausgezeichneten Verfahren zum Weltmarktführer auf diesem Gebiet geworden und produziert in Fürth bereits 1,5 Millionen Quadratmeter Antireflexglas pro Jahr. 2008 werden die Fertigungskapazitäten aufgrund der hohen Nachfrage nochmals ausgeweitet.

18.06.2008 | Quelle: Centrosolar Glas GmbH & Co. KG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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