Umfrage: Verbraucher stellen Stromanbietern schlechte Zeugnisse aus
Eine repräsentative Umfrage des Energieverbraucherportals unter 1.056 Verbrauchern zeigt, dass die steigenden Strom- und Gaspreise auch hohe Kosten für bei den Energieversorgern verursachen: Deren Image und Renommee sei mittlerweile verheerend, heißt es in der Pressemitteilung des Energieverbraucherportals. Bis vor kurzem erfreuten sich Versorger eines makellosen Bildes in der Öffentlichkeit. Image, Vertrauen und Kundenzufriedenheit hätten im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbranchen ganz vorne gelegen. „Die Preisexplosion auf dem Strom- und Gasmarkt und die nur wenig überzeugenden Begründungen dafür zeigen jetzt Wirkung“, so das Energieverbraucherportal. Bei den großen Versorgern und Stromhändlern sei – in Schulnoten ausgedrückt – mit einem knappen „ausreichend“ die Versetzung gefährdet. Das Energieverbraucherportal berichtet weiter, dass Verbraucher nur noch den Ökostromanbietern und den lokalen Stadtwerken vertrauen.
Mit 2,1 Punkten auf der Notenskala ist Greenpeace Energy der „Klassenprimus“. Den zweiten Platz konnten mit einem Durchschnitt von 2,7 die Stadtwerke erreichen. Bis vor kurzem hatte auch der Ökostromanbieter „Lichtblick“ einen Spitzenwert in der Verbrauchergunst. Durch die Diskussion um den Einkauf von Atomstrom habe das Image aber offensichtlich gelitten. Mit 2,9 reicht es immerhin noch zum dritten Platz. Anders die großen Versorger: RWE liegt mit 3,5 nur knapp vor Vattenfall und EnBW mit den Durchschnittsnoten 3,6. Noch dahinter rangiert EON mit einer 4+ (3,7). Ganz am Ende folgen die reinen Stromhändler Flexstrom, TelDaFax und Bonusstrom, die Notenwerte von 4,1 – 4,3 erhielten.
Imagebewertungen verschlechtert, Wechselbereitschaft gestiegen
Der Discounter E WIE EINFACH liege mit einem Durchschnittswert von 3,2 interessanteweise deutlich vor der Konzernmutter EON, stellt das Energieverbraucherportal fest. Im Vergleich zu einer Umfrage vom März dieses Jahres hätten sich die Imagebewertungen der Versorger weiter verschlechtert. Die Wechselbereitschaft sei deutlich gestiegen. Fast 40 % der Verbraucher würden konkret über einen Wechsel nachdenekn. Mehr als 70 % der Befragten können sich einen Wechsel vorstellen, haben allerdings noch Bedarf an Information und Orientierung auf dem Markt. Nur knapp jeder dritte Befragte lehnt auf absehbare Zeit einen Wechsel seines Versorgers kategorisch ab. Mehr als zwei Drittel der Befragten haben kein Verständnis für die stark gestiegenen Energiepreise. Eine deutliche Mehrheit sehe die Gründe weniger in den gestiegenen Beschaffungs- und Produktionskosten sondern im Gewinnstreben der großen Energiekonzerne und einem Versagen der Politik.
01.07.2008 | Quelle: Energieverbraucherportal; (openPR) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH