Energieausweis vergibt seit 1. Juli Noten für die Energieeffizienz von Altbauten

Energieeffiziente Altbauten werden in Zukunft bessere Chancen auf dem Immobilienmarkt haben. Hausbesitzer, die ihr Haus bis Baujahr 1965 vermieten, verkaufen oder verpachten wollen, müssen ab dem 1. Juli 2008 einen Energieausweis vorlegen. Jüngere Wohngebäude werden in den nächsten Monaten stufenweise erfasst. Der Energieausweis zeigt Mietern oder Käufern auf einer Skala von grün bis rot, wie […]

Energieeffiziente Altbauten werden in Zukunft bessere Chancen auf dem Immobilienmarkt haben. Hausbesitzer, die ihr Haus bis Baujahr 1965 vermieten, verkaufen oder verpachten wollen, müssen ab dem 1. Juli 2008 einen Energieausweis vorlegen. Jüngere Wohngebäude werden in den nächsten Monaten stufenweise erfasst. Der Energieausweis zeigt Mietern oder Käufern auf einer Skala von grün bis rot, wie hoch ihre Heizkosten werden. Noch bis Ende September können alle Eigentümer zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweisen wählen.
Das Programm Zukunft Altbau des baden-württembergischen Umweltministeriums rät zu einem Bedarfsausweis. Nur der Bedarfsausweis bewerte das Gebäude, der Verbrauchsausweis spiegle hingegen den individuellen Energieverbrauch der Bewohner wieder. Dieser sei bei einem Single, der häufig auf Geschäftsreise ist, deutlich niedriger als bei einer Familie mit drei Kindern, betont das Programm Zukunft Altbau.

Käufer oder Mieter interessieren sich zunehmend für Häuser mit minimierten Nebenkosten
Der Energieausweis wird den aktuellen Trend zur energieeffizienten Modernisierung weiter verstärken. Unsanierte Altbauten mit der Warnfarbe rot im Energieausweis werden in Zukunft deutlich geringere Erlöse erzielen: Angesichts explodierender Energiepreise entscheiden sich Käufer oder Mieter zunehmend für Häuser mit minimierten Nebenkosten.

Bedarfsausweis fundierter als Verbrauchsausweis
„Zukunft Altbau empfiehlt den Energieausweis auf Bedarfsbasis, da er eine Analyse des baulichen Zustandes und der Heiztechnik macht“, sagt Claudia Rist, die Leiterin von Zukunft Altbau. „Außerdem gibt der ausstellende Fachmann bei Schwachstellen gute Tipps für eine Sanierung. Der Bedarfsausweis ist ein gutes Instrument und kann der Einstieg in eine Gebäudeenergieberatung sein.“ Die Alternative Verbrauchsausweis messe dagegen, wie hoch der Verbrauch des Vornutzers gewesen sei und könne so weniger fundierte Verbesserungsvorschläge machen, so Claudia Rist.
Ab 1. Oktober wird die Wahlmöglichkeit zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweis deutlich eingeschränkt. Für Häuser mit bis zu vier Wohnungen, deren Bauantrag vor November 1977 eingereicht wurde, sind jetzt nur noch Bedarfsausweise möglich. Am 1. Januar 2009 tritt der Energieausweis für alle Wohngebäude in Kraft. Neubauten benötigen einen Bedarfsausweis bereits seit 2002. Energieausweise für Altbauten dürfen Architekten, Ingenieure, Handwerker mit spezieller Zusatzqualifikation ausstellen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA fördert die Ausstellung des Energieausweises in Verbindung mit einer Energiesparberatung vor Ort finanziell.
Zukunft Altbau klärt Wohnungs- und Hausbesitzer über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten auf. Das Programm wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg(KEA) in Karlsruhe umgesetzt.

05.07.2008 | Quelle: Zukunft Altbau; (pressebox) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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