Photovoltaik-Hersteller Sulfurcell erhält Wachstumsfinanzierung in Höhe von 85 Millionen Euro

Internationale Investoren unter Führung von Intel Capital (Santa Clara) und Climate Change Private Equity (CPE; London) beteiligen sich mit insgesamt 85 Millionen Euro an der Sulfurcell Solartechnik GmbH, Berlin. Das frische Kapital fließe in erster Linie in den Aufbau eines neuen Werks, in dem nach seinem zweistufigen Aufbau Dünnschichtsolarmodule aus dem Halbleiter CIS mit einer […]

Internationale Investoren unter Führung von Intel Capital (Santa Clara) und Climate Change Private Equity (CPE; London) beteiligen sich mit insgesamt 85 Millionen Euro an der Sulfurcell Solartechnik GmbH, Berlin. Das frische Kapital fließe in erster Linie in den Aufbau eines neuen Werks, in dem nach seinem zweistufigen Aufbau Dünnschichtsolarmodule aus dem Halbleiter CIS mit einer Gesamtleistung von jährlich 75 Megawatt (MW) gefertigt werden sollen, berichtet Sulfurcell in einer Pressemitteilung. Darüber hinaus stütze die Finanzierung Sulfurcells breit angelegte Forschungs- und Entwicklungsarbeit zur stetigen Verbesserung der Technologie und der Energieeffizienz der Photovoltaik-Module.

CIS/CIGSe-Solarmodule: Verzicht auf teures Silizium und Kostenvorteile bei der Fertigung
Die Sulfurcell Solartechnik GmbH ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Entwicklung und Fertigung von Dünnschicht-Solarmodulen vom Typ CIS/CIGSe (Kupfer-Indium-Sulfid/Selenid) zur photovoltaischen Energiegewinnung. Die innovative Technologie macht herkömmlichen Solarzellen aus Silizium zunehmend Konkurrenz, da sie nicht auf den derzeit knappen Rohstoff Silizium zurückgreift. Zudem versprechen Kostenvorteile in der Fertigung Modulpreise, die mittelfristig die Nutzung der Solarenergie wirtschaftlich und damit unabhängig von Fördermitteln macht.
Viele Marktteilnehmer zählten Sulfurcells Produkte zu den optisch attraktivsten am Markt, betont das Unternehmen. Die etwa ein Quadratmeter großen Module werden daher häufig als intelligentes, stromerzeugendes Baumaterial eingesetzt. Heute produziert Sulfurcell nach eigenen Angaben am Technologiestandort Berlin-Adlershof Solarmodule mit einer jährlichen Gesamtleistung von 2 Megawatt (MW) und beschäftigt 130 Mitarbeiter. In den nächsten zwei Jahren will die Gesellschaft ihre Mitarbeiterzahl verdoppeln und insbesondere hochqualifizierte Ingenieure und Naturwissenschaftler
einstellen.

Internationale Investoren setzen auf Sulfurcell
Die Vorteile der Technologie und der erfolgreiche Betrieb der Berliner Pilotproduktion während der letzten drei Jahre überzeugten auch die Private Equity-Investoren der jetzt abgeschlossenen Wachstumsfinanzierung. Neben Intel Capital, der Kapitalbeteiligungsgesellschaft der Intel Corporation, die sich mit 24 Millionen Euro an der Finanzierungsrunde beteiligt, führt CPE die Investitionsrunde an und beteiligt sich mit 12 Millionen Euro. Weitere Investoren sind AIG Investments, Zürich, Demeter, Paris, Zouk Ventures, London, die BankInvest Group, Kopenhagen und Conetwork, Hamburg. Auch viele der bereits zuvor beteiligten Investoren tragen die neue Finanzierungsrunde mit. Neben der Berliner Energie- und Umweltfonds GbR (BEU) – einem Unternehmen der Vattenfall Europe und Gaz de France – beteiligen sich die Vattenfall Europe Venture GmbH, Berlin, Ventegis Capital AG, Berlin, Masdar Clean Tech Investments Ltd., New York, die IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin, und Privatinvestoren an der Wachstumsfinanzierung. Begleitet wurde die Finanzierungsrunde von der EquityGate AG, Wiesbaden.

Produktion optimiert und industrieller Standard erreicht
Dr. Nikolaus Meyer, Geschäftsführer und CEO der Sulfurcell: „Die jetzt abgeschlossene Finanzierungsrunde ist für uns ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem der führenden Unternehmen für Dünnschicht Solarmodule auf CIS- und CIGSe-Basis. In den letzten drei Jahren konnte die Produktion unserer Module in jeder Hinsicht optimiert werden und hat trotz ihres Pilotcharakters industriellen Standard erreicht. Die Energieeffizienz der Module, aber auch die Produktionsmengen und Fertigungsausbeuten, liegen heute auf hohem Niveau. Damit sind wir optimal aufgestellt für den Beginn der Serienproduktion. Mit dem Ausbau reagieren wir auf die hohe Nachfrage unserer Kunden, die unsere ästhetisch attraktiven Produkte seit Jahren schätzen und sie in Dächer und Fassaden verschiedenster Gebäude integrieren.“

Kosten je installiertem Watt Leistung sollen kontinuierlich sinken
„Für uns ist Sulfurcell eine sehr interessante Ergänzung unseres internationalen Portfolios“, erläutert Heiko von Dewitz, Investment Director Intel Capital für Europa und Israel. „Module aus CIS/CIGSe erreichen bereits heute eine hohe Energieeffizienz, die laufend weiter gesteigert wird. Damit werden die Kosten je installiertem Watt Leistung kontinuierlich weiter sinken. Außerdem bieten die Module aufgrund der Bauart und der ansprechenden Optik viele neue Möglichkeiten, sie in bestehende architektonische Konzepte einzubinden.“
„Wir freuen uns darauf, Sulfurcell beim Ausbau der Produktion zu unterstützen“, betont Alex Betts, Partner bei CPE. „Dr. Nikolaus Meyer und sein Team haben ihre Fähigkeit bewiesen, CIS-basierte Dünnschichtsolarmodule auf einem beeindruckenden Niveau von Energieeffizienz, Ausbeute und Produktivität zu fertigen. Die Nachfrage internationaler Großkunden nach CIS- und CIGSe-Modulen bestärkt uns zusätzlich darin, die Produktion jetzt auszubauen. Damit entspricht Sulfurcell genau dem Profil, das wir für unsere Beteiligungen im Rahmen von Wachstumsfinanzierungen suchen und ist ein hervorragendes Erstinvestment für unseren Fonds.“

10.07.2008 | Quelle: Sulfurcell Solartechnik GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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