Solarthermie: PSE AG nimmt neuartige Fresnel-Kollektoranlage in Betrieb

Die Freiburger PSE AG hat in Sevilla (Spanien) eine kommerzielle Fresnel-Solarkollektoranlage in Betrieb genommen. Die im Auftrag des Energieversorgers Gas Natural errichtete 352 Quadratmeter große Anlage erzeugt solare Prozesswärme zum Antrieb einer Klimaanlage. Für den Freiburger Solartechnologieentwickler ist sie der Startschuss für die Vermarktung in einem riesigen, bislang allerdings wenig beachteten Zukunftsmarkt. Bei der soeben […]

Die Freiburger PSE AG hat in Sevilla (Spanien) eine kommerzielle Fresnel-Solarkollektoranlage in Betrieb genommen. Die im Auftrag des Energieversorgers Gas Natural errichtete 352 Quadratmeter große Anlage erzeugt solare Prozesswärme zum Antrieb einer Klimaanlage. Für den Freiburger Solartechnologieentwickler ist sie der Startschuss für die Vermarktung in einem riesigen, bislang allerdings wenig beachteten Zukunftsmarkt. Bei der soeben eingeweihten Anlage in Sevilla lenken mehrere Spiegel mit einer Fläche von insgesamt 352 Quadratmetern das Sonnenlicht auf ein 64 Meter langes Vakuumabsorberrohr. Die erzeugte Prozesswärme (Spitzenleistung: 176 kW) wird zum Antrieb einer Absorptionskältemaschine genutzt.
Diese erzeugt Kühle und klimatisiert das Gebäude der Universität. Das Projekt wurde von Gas Natural in Zusammenarbeit mit der Ingenieurfakultät der Universität Sevilla realisiert und von der „Corporación Tecnológica de Andalucía“ finanziell gefördert.

Startschuss für die weltweite Vermarktung
„Mit der Anlage in Sevilla beginnt für uns nun die Phase der Kommerzialisierung. Wir werden unser System jetzt weltweit vermarkten“, so PSE Unternehmensvorstand Andreas Häberle.
Einsatzorte sind sonnenreiche Länder mit hohem Direktstrahlungsanteil, vor allem in Südeuropa und Nordafrika. Bei den von PSE angebotenen Solarkollektoren wird mittels einachsig nachgeführter Spiegel das Sonnenlicht auf ein von Wasser durchflossenes Absorberrohr gebündelt. Damit lassen sich Temperaturen bis zu 200 Grad C erzielen. Mögliche Anwender sind Unternehmen der Textil- und Lebensmittelverarbeitung sowie die chemische Industrie. Solare Prozesswärme lässt sich aber auch, wie bei der Anlage in Sevilla, für die Klimatisierung und Kühlung einsetzen. PSE hat die Technologie entwickelt und nach eigenen Angaben in mehreren Pilotanlagen erfolgreich erprobt, unter anderem in Tunesien und Italien,. Die Komponenten der Anlage werden in Freiburg gefertigt. PSE Anlagen seien leicht und lassen sich exakt an die Flachdach-Geometrie von Industriegebäuden anpassen, betont das Unternehmen.

Riesiges Marktpotenzial
„Das Marktpotenzial für konzentrierende Solarkollektorsysteme ist mindestens so groß wie das für solare Brauchwassersysteme“, schätzt Andreas Häberle die Zukunftsperspektive für die PSE-Technik ein. Während der Ausbau konventioneller Solarkollektoren jedoch in großem Tempo voranschreite, bleibe die Technik der solaren Prozesswärmeerzeugung bislang unbeachtet. „Ein schlafender Riese, den wir nun wecken,“ so Häberle.

21.07.2008 | Quelle: PSE AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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