Wirtschaftsmagazin „Capital“: Bundesregierung will längere Laufzeiten für alte Kohlekraftwerke
Die Bundesregierung und die Stromkonzerne planen längere Laufzeiten für uralte Kohlekraftwerke, berichtet das Wirtschaftsmagazin „Capital“ unter Berufung auf das Protokoll eines geheimen Krisentreffens im Bundeswirtschaftsministerium. Damit solle Versorgungsengpässen vorgebeugt werden. In dem „Capital“ vorliegenden Protokoll über das „Gespräch zur Kraftwerks- und Netzplanung am 24. April 2008“ heiße es wörtlich: „Eine Stromlücke im Sinne einer drohenden Versorgungskrise wird für 2020 nicht gesehen. Der prognostizierte Strombedarf kann durch Laufzeitenverlängerungen bei konventionellen Kraftwerken gedeckt werden“, zitiert „Capital“.
Höhere Kosten, schlechtere Energie-Effizienz und negative Umweltauswirkungen
An dem Gespräch nahmen laut ‚Capital‘ hohe Fachbeamte aus dem Kanzleramt, dem Wirtschafts- und dem Umweltministerium teil, sowie die Cheflobbyisten der vier großen Strom-Produzenten E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW. Die Teilnehmer seien sich auch über die verheerenden Folgen der Strategie im Klaren: „Dies führt jedoch zu höheren Kosten der Stromerzeugung, einer schlechteren Energie-Effizienz und damit insgesamt zu negativen Umweltauswirkungen“, zitiert „Capital“ aus dem Dokument.
22.07.2008 | Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (‚Capital‘; 11/2008, EVT 24. Juli) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH