Windenergie-Forschungsplattform FINO3 wird errichtet: Riesiger Rammbär im Einsatz vor Sylt

Mit der Installierung des Gründungspfahls der Forschungsplattform FINO3 rund 80 Kilometer vor Sylt wird am 29. Juli 2008 ein wichtiger Meilenstein des Projekts erreicht. Das 315 Tonnen schwere und 55 Meter lange Großrohr wurde am 19.07.2008 vom Werk in Rostock nach Cuxhaven transportiert. Dort werden derzeit letzte Vorbereitungen getroffen, um den Pfahl 30 Meter tief […]

Mit der Installierung des Gründungspfahls der Forschungsplattform FINO3 rund 80 Kilometer vor Sylt wird am 29. Juli 2008 ein wichtiger Meilenstein des Projekts erreicht. Das 315 Tonnen schwere und 55 Meter lange Großrohr wurde am 19.07.2008 vom Werk in Rostock nach Cuxhaven transportiert. Dort werden derzeit letzte Vorbereitungen getroffen, um den Pfahl 30 Meter tief in den Meeresboden rammen zu können, sofern das Wetter die Seemontage zulässt. Das Setzen des Fundamentes ist mit erheblichem Aufwand verbunden, zum Einsatz kommen dabei unter anderem mehrere Schiffe, Schlepper, Pontons, ein Schwimmkran sowie einer der weltgrößten Rammbären, berichtet die Fachhochschule Kiel in einer Pressemitteilung.

Sechs Stunden wird die Rammung dauern, um die auftretenden Schallemissionen zu mindern, initiierte die Bauherrin, die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH, gemeinsam mit der Universität Hannover ein Forschungsprojekt beim Bundesumweltministerium. Bereits jetzt trifft die Hydrotechnik Lübeck GmbH am vorgesehenen Standort der Plattform entsprechende Vorkehrungen. Taucher legen in einem Radius von 70 Metern um die Gründungsposition zwei Rohre, aus denen später während des Rammvorgangs durch unzählige kleine Löcher Luftblasen entweichen. Dieser doppelte Luftblasenschleier wird die Schallemissionen der Rammung deutlich dämpfen und so helfen, negative Auswirkungen auf die Meeresumwelt zu vermeiden. Gleichzeitig wird das Verhalten der Schweinswale durch umfangreiche Monitoring-Maßnahmen beobachtet, beteiligt daran sind Schiffe, Flugzeuge sowie so genannte Klickdetektoren.

Erkenntnisse für die Genehmigung, Realisierung und den Betrieb von Offshore-Windparks in der Nordsee
Die Errichtung der Forschungsplattform FINO3 ermöglicht nicht nur eine genauere Abschätzung der ökologischen Auswirkungen des Baus von Offshore-Windenergieanlagen, sondern auch die Minimierung technischer Risiken beim Bau und Betrieb kommerzieller Offshore-Windparks, mit deren Bau ab 2010 zu rechnen ist. Der Bau der Plattform sowie die sich anschließenden Forschungsprojekte sollen Erkenntnisse für die Genehmigung, Realisierung und den Betrieb der in diesem Gebiet geplanten Offshore-Windparks liefern. Erhoben werden unter anderem Daten zu Windgeschwindigkeiten und Wellenbelastungen, zum Vogelzug, den Auswirkungen auf die direkte Umwelt und auf Schweinswale.
Weitere Informationen zum Projekt unter http://www.fino3.de.

24.07.2008 | Quelle: Fachhochschule Kiel | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen