Tagung zu energieeffizientem und solarem Bauen zeigt riesiges Einsparpotenzial

Der ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS) zeigt auf seiner Jahrestagung am 29. und 30. September in Berlin, dass die Steigerung der Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden Hand in Hand gehen müssen. Knapp 40 % des gesamten Endenergieverbrauchs werden in Deutschland für die Konditionierung von Gebäuden verbraucht, so der FVS. Dabei entfalle mehr als ein […]

Der ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS) zeigt auf seiner Jahrestagung am 29. und 30. September in Berlin, dass die Steigerung der Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden Hand in Hand gehen müssen. Knapp 40 % des gesamten Endenergieverbrauchs werden in Deutschland für die Konditionierung von Gebäuden verbraucht, so der FVS. Dabei entfalle mehr als ein Drittel des Endenergieverbrauchs auf Raumwärme und Warmwasserbereitung, der Rest auf Kühlung, Lüftung und Kunstlicht. Es sei gesellschaftlicher Konsens, dass der fossile Primärenergieverbrauch gemindert und langfristig ganz ersetzt werden muss. Dabei sei Effizienzsteigerung die Grundlage jeglicher sinnvollen Maßnahme, auf die dann mit dem Einsatz erneuerbaren Energien (z. B. Solarthermie) kombiniert werden müsse.

Passive Solarenergienutzung in Wohngebäuden liefert jährlich circa 83 Terawattstunden
Der wissenschaftliche Tagungsleiter Professor Gerd Hauser vom Fraunhofer-Instituts für Bauphysik betont: „Wir müssen Energieeffizienz zu unserer Maxime erheben. Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung haben eine hohe praktische Bedeutung für den Klimaschutz. Sie wird in der öffentlichen Debatte noch nicht ausreichend berücksichtigt. Allein durch Komponenten zur passiven Solarenergienutzung in unseren Wohngebäuden werden jährlich circa 83 Terawattstunden (TWh) geerntet. Zum Vergleich: In Deutschland lieferten 2006 die erneuerbare Energien insgesamt zur Stromerzeugung 70 TWh und zur Wärmeerzeugung 90 TWh.“
Die Potenziale der Effizienzsteigerung sind noch lange nicht ausgeschöpft. Durch bloße Anwendung üblicher, bewährter Techniken sind Heizenergie-Verbrauchsminderungen von 50 bis 85 % realisierbar. Würde allein der Wohngebäudebestand energetisch so saniert, dass eine durchschnittliche Verbrauchsminderung um 65 % einträte, ergäbe sich eine Einsparung von 640 TWh. Die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich ist zur Erreichung der CO2-Einsparziele bis 2020 eine der Hauptmaßnahmen zur Lösung unserer Energieprobleme.

Plus-Energiehäuser erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen
In Kombination mit erneuerbaren Energien können dann so genannte Plus-Energiehäuser entstehen, die im Jahr mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen. Vermutlich werden wohl alle Neubauten ab 2020 dieses Kriterium erfüllen und zusätzlich sogar noch den Strombedarf für den dann strombetriebenen Individualverkehr im innerstädtischen Bereich abdecken – Gebäude werden zu Mini-Kraftwerken.
Weitere Informationen im Internet unter http://www.FV-Sonnenenergie.de

05.09.2008 | Quelle: ForschungsVerbund Sonnenenergie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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