Solarthermie-Pionier mit dem Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet
Professor Gerhard Faninger vom Interuniversitären Institut für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Universitäten Klagenfurt, Wien, Innsbruck und Graz erhielt am 17. September 2008 das Große Ehrenzeichen der Republik Österreich für 30 Jahre Engagement auf dem Gebiet der Solarwärme. Dieser Orden wird an Personen verliehen, die außerordentliche Leistungen für die Republik Österreich erbracht haben. Zum ersten Mal wurde mit Prof. Faninger ein Pionier auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien mit dieser Auszeichnung geehrt.
Prof. Dr. Faninger erhielt das Ehrenzeichen für seine besonderen Verdienste in der österreichischen Energieforschung sowie der österreichischen Vertretung in der Internationalen Energieagentur (IEA) von der Staatssekretärin im Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) Christa Kranzl. Vor rund 30 Ehrengästen im Marmorsaal des BMVIT präsentierte Christa Kranzl die besonderen Verdienste von Prof. Gerhard Faninger.
Expertise für das „Solar Heating and Cooling Programm“ und die Europäische Kommission
Prof. Gerhard Faninger hat die österreichische Energieforschung bereits in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts etabliert. 1977 wurde er von der österreichischen Regierung von einer Auslandstätigkeit zurückgeholt, um nach dem österreichischen Nein zur Atomenergie, ein Energieforschungskonzept zu entwickeln, das die Basis einer neu ausgerichteten Energiepolitik bilden sollte. Dies war der Startschuss für seine 30-jährige Forschungsarbeit für die erneuerbaren Energien. Gerhard Faninger war Gründungsmitglied im „Solar Heating and Cooling Programm“ der IEA und hat zahlreiche internationale Forschungsprojekte angestoßen und durchgeführt. Die Europäische Kommission hat ebenfalls seine Expertise erkannt und ihn acht Jahre als Experten im Beratungsgremium der EU für die Nicht-Nuklearen Energieforschungsprogramme im 5. und 6. Forschungsrahmenprogramm engagiert.
Internationale Sommerschule für Solarthermie
Seit 1961 unterrichtete der gebürtige Klagenfurter an mehreren Österreichischen Universitäten, zuletzt an der Technischen Universität Wien und der Universität Klagenfurt und begeisterte die Studierenden mit seinen Vorträgen über erneuerbare Energien. Er gründete die internationale Sommerschule für Solarthermie und konnte durch diese insgesamt achtmal abgehaltene Weiterbildungsveranstaltung die Bedeutung der Solarenergie für die zukünftige Energieversorgung an heute führende Forscher, Professoren und Professorinnen sowie leitende Angestellte vermitteln.
Prof. Faninger: Die Wirtschaft von den Erneuerbaren überzeugen
Seine Forschungs- und Beratertätigkeit war für das BMVIT von großem Wert. So hat er sein Know-how erfolgreich in zahlreichen österreichischen Konzepten und Studien eingebracht, wie beispielsweise die Energieforschungserhebungen und -konzepte oder die Marktstatistiken für erneuerbare Energien. „Es ist sowohl in der Forschung als auch in der Politik wichtig, Visionen zu haben und diese konsequent zu verfolgen, am Wichtigsten ist jedoch, die Wirtschaft zu überzeugen und auf erneuerbare Energien zu setzen“, betont Prof. Faninger. Dies habe sich bewahrheitet, denn weltweit führende Unternehmen der Solarthermie oder der Photovoltaik kämen aus Österreich.
Gerhard Faninger ist zwar pensioniert, jedoch weiterhin in seinem Fachbereich aktiv. So vertritt er Österreich noch immer als Delegierter im Solar Heating and Cooling Programm der IEA, hält Vorlesungen an der TU-Wien und ist Mitglied der Forschungsinstitute AEE Intec und Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung.
24.09.2008 | Quelle: oekonews.at; Holler Communcations | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH