Fachforum „f-cell“: Politik und Wirtschaft wollen die Brennstoffzellen-Technologie weiter ausbauen
Am 29. und 30. September fand in Stuttgart das Brennstoffzellen-Fachforum „f-cell“ statt. Laut Veranstalter nahmen etwa 650 Besucher aus 20 Ländern an dem Symposium und der begleitenden Messe teil. Wichtigstes Thema war das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie (NIP). Im Rahmen dieses Programms sollen in den nächsten zehn Jahren 1,4 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung der Technologie fließen.
Neben den insgesamt 47 Ausstellern beteiligte sich auch das Umweltministerium Baden-Württemberg als Kooperationspartner an der Messe: „Seit 2006 investieren wir drei Millionen Euro in das Forschungspaket ‚Herausforderung Brennstoffzelle‘ und Anfang 2009 soll die erste öffentliche Wasserstoff-Tankstelle beim Stuttgarter Flughafen in Betrieb gehen“, so Dr. Albrecht Rittmann vom Umweltministerium.
Leuchtturmprojekt arbeitet an den Grundlagen für die Serienproduktion von Brennstoffzellenheizgeräten
Auf Bundesebene wird die Technologie durch das NIP unterstützt unter anderem mit dem Leuchtturmprojekt „Callux“ in welchem bis 2012 rund 800 Brennstoffzellenheizgeräte bei Pionier-Kunden installiert werden sollen. Ziel dieses Projekts ist, die Grundlagen für eine Serienproduktion zu schaffen. „Die vergleichsweise hohen Stückzahlen sollen es der Zulieferindustrie, die gleichfalls in das Programm eingebunden ist, ermöglichen, Anlagen und Strukturen für die Komponentenherstellung zu entwickeln. So kommen wir weg von mühsamer Einzelanfertigung, schaffen die Basis für eine Serienproduktion und senken die Kosten“, so Kai Kindler von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW).
„Die Stärke der hiesigen Wirtschaft liegt in einem breiten, leistungsfähigen Mittelstand, der ein sehr tragfähiges Fundament für die Brennstoffzellen-Branche ist. Das haben wir der amerikanischen Szene, die von wenigen Forschungszentren und Konzernen geprägt ist, voraus, sagt Dr. Olaf Conrad, Bereichsleiter Elektrochemie & Brennstoffzellenmaterialien bei Next Energy einem Forschungszentrum des Energieanbieters EWE an der Universität Oldenburg an: Unterstützt werden soll der Mittelstand neben dem NIP auch durch die Joint Technology Initiative (JTI).
Automobilindustrie: Elektromotoren und Brennstoffzelle ergänzen sich
Der technische Schwerpunkt des „f-cell-Forums“ lag auf der stationären Anwendung der Brennstoffzelle, doch waren auch zahlreiche Vertreter der Automobilindustrie anwesend, wie Daimler, Honda, General Motors, Ford und VW. Da die Autobauer die Entwicklung von Elektromotoren vorantreiben, die gleichzeitig einen Verbrennungsmotor besitzen, sei der Eindruck in der Öffentlichkeit erweckt worden , dass die Brennstoffzelle vom Tisch sei, so Dr. Jörg Wind von Daimler. Das sei aber nicht so, da „auch ein Brennstoffzellen-Fahrzeug mit einem Elektromotor fährt und ebenfalls eine Batterie besitzt, um Energie zwischenzuspeichern. Alles was wir über diese Komponenten gelernt haben, kommt heute unserem in Serie gefertigten Brennstoffzellen-Auto, dem ‚FCX Clarity‘ zu Gute“, so Thomas Brachmann von Honda.
Der Veranstalter weist darauf hin, dass auch 2009 die „f-cell“ im September stattfinden wird und seit 2007 auch ein Themenforum zu Marktchancen und Strategien anbietet. Dieses Thema werde in Zukunft an Bedeutung gewinnen, denn die f-cell begleite eine Branche auf dem Weg in den Markt“ so Peter Sauber, der Veranstalter.
16.10.2008 | Quelle: Peter Sauber Agentur | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH