Bundesumweltministerium will ökologische Industriepolitik vorantreiben
Zum Auftakt der 3. Innovationskonferenz des Bundesumweltministeriums hob Minister Sigmar Gabriel hervor, dass die radikale Entkopplung des wirtschaftlichen Wachstums vom Verbrauch von Ressourcen zentrale Elemente einer ökologischen Industriepolitik für das 21. Jahrhundert seien. Gabriel fordert einen effizienteren Umgang mit endlichen Rohstoffen sowie deren Ersatz durch nachwachsende Rohstoffe. Eingeladen zu diesem Treffen waren rund 400 Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft und Verbänden. In einem für die Konferenz entworfenen Diskussionspapier zur ökologischen Industriepolitik beschreibt das Bundesumweltministerium (BMU) Maßnahmen zur Modernisierung der deutschen Volkswirtschaft. Dazu zählen unter anderem eine „ökologische Spreizung“ der Mehrwertsteuer, verbesserte Abschreibungsregeln für umweltfreundliche Produkte und die Einführung einer Steuer auf Kernbrennstoffe.
Gabriel: In diesem Jahrhundert wird die Ökologie zur Ökonomie
So sollen beispielsweise Investitionen in innovative Klimaschutztechnologien durch einen neuen, speziellen Fonds unterstützt werden. Die öffentliche Hand soll als Vorreiter mindestens 25 Prozent Produkte und Dienstleistungen beschaffen, die strengen Umwelt- und Sozialkriterien genügen. Gabriel schlug einen Pakt zwischen Bund, Ländern und Gemeinden vor: „Die Umweltpolitik muss zum Treiber für Innovation werden, denn in diesem Jahrhundert wird die Ökologie zur Ökonomie!“, so Gabriel. Davon könne die deutsche Wirtschaft künftig profitieren, denn „die Nachfrage nach guter Umwelt- und Effizienztechnologie wird weltweit wachsen. Wenn Umwelt- und Effizienztechnologien sich von Nischenmärkten zu Leitmärkten der Zukunft entwickeln, dann ist das gut für den Umwelttechnik-Exportweltmeister“, führte Gabriel weiter aus.
Studie: Globales Marktvolumen für Umweltschutztechnik beträgt mehr als 1.000 Milliarden Euro
Verstärkt wird dieser Zukunftsentwurf durch eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants für das Bundesumweltministerium in der betont wird, dass bereits heute das globale Marktvolumen für Umweltschutztechnik bei über 1.000 Milliarden Euro liege; im Jahr 2020 könnten es sogar 2.200 Milliarden Euro sein. Die Berater untersuchten sechs umwelttechnologische Leitmärkte: Energieerzeugung und -speicherung, Energieeffizienz, Mobilität, Kreislaufwirtschaft, Wasserwirtschaft und den effizienten Umgang mit Rohstoffen.
Das Diskussionspapier: „Ökologische Industriepolitik. Nachhaltige Politik für Innovation, Wachstum und Beschäftigung“ ist im Internet zugänglich unter: www.bmu.de
26.10.2008 | Quelle: BMU | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH