CDU-Ministerpräsident Oettinger: Weg von der Kernkraft, hin zu erneuerbaren Energien

Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther H. Oettinger (CDU) wünscht sich ein klares Bekenntnis zu den erneuerbaren Energien. „Ich rate zum Direktsprung von Kernkraft zu Erneuerbaren Energien“, sagte Oettinger zur Eröffnung der ZEIT-KONFERENZ „Energie“ am 19.11.2008 in Stuttgart. Auch Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a. D., forderte einen deutlich schnelleren Umstieg auf erneuerbare Energien, berichtet die ZEIT […]

Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther H. Oettinger (CDU) wünscht sich ein klares Bekenntnis zu den erneuerbaren Energien. „Ich rate zum Direktsprung von Kernkraft zu Erneuerbaren Energien“, sagte Oettinger zur Eröffnung der ZEIT-KONFERENZ „Energie“ am 19.11.2008 in Stuttgart. Auch Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a. D., forderte einen deutlich schnelleren Umstieg auf erneuerbare Energien, berichtet die ZEIT in einer Pressemitteilung. In China, Solarenergie-Produzent Nr.1, sei dieser Paradigmenwechsel zum Beispiel bereits vollzogen. Daneben plädierte Töpfer vor allem für eine stärkere Betrachtung der Nachfrageseite: „Wir müssen die Nachfragestruktur stärker in die Angebotsstruktur einbinden, betonte Töpfer.
Energieversorger müssten zu Energiedienstleistern werden. Dazu könne man durchaus marktwirtschaftliche Verfahren nutzen.

Warnungen vor Konflikten um die Energieversorgung
„Wie wäre es, Alternativen aufzuzeigen, mit weniger auszukommen?“, so Töpfer. Energie zu sparen, müsse nicht Verzicht bedeuten. International seien erhebliche Konflikte um Energie nicht auszuschließen, warnt Töpfer. Zudem komme es zu enormen Veränderungen im Migrationsverhalten: „Armut ist zuallererst Energiearmut“.
Auch Jürgen Trittin, stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen, verlangte, Energiesicherheit in erster Linie global zu sehen: „Die Zugangsgerechtigkeit zu Energie ist die Grundvoraussetzung für ein friedliches Miteinander in der Zukunft.“ Sonst seien militärische Konflikte nicht auszuschließen, stimmte Dr. Werner Dub, Mitglied des Vorstands der MVV Energie AG, zu.
„Energiepolitik ist Sicherheitspolitik“, so Hans-Peter Villis, Vorsitzender des Vorstands der Energie Baden-Württemberg AG. Vor allem sei sie aber Industriepolitik. Man müsse den Fokus, der in der Gegenwart stark auf den Klimawandel beschränkt sei, wieder vermehrt auf die Wirtschaftlichkeit von Versorgungssicherheit legen. Im Rahmen von Klimaschutz sei Kernenergie auch künftig ein wichtiger Bestandteil des Energiemix.
Klaus-Dieter Rennert, Mitglied des Vorstands der Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V., und andere Diskutanten waren sich mit Michael Naumann, Herausgeber der ZEIT und Moderator der Konferenz, einig: „Die Zukunft der globalen Energiesicherung ist gleichzusetzen mit der Zukunftssicherung der Menschheit“.

24.11.2008 | Quelle: DIE ZEIT | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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