US-Versorgungsunternehmen CPS Energy sammelt Angebote von Solarstrom-Anbietern auf unkonventionelle Weise

CPS Energy (San Antonio, Texas), nach eigenen Angaben das größte kommunale Energieversorgungsunternehmen der USA, berichtete am 25. November 2008 in einer Pressemitteilung, dass es 36 Angebote von 24 verschiedenen Unternehmen erhalten habe, um für San Antonio in Texas bis zu 100 Megawatt (MW) Solarstrom zu produzieren. Die Angebote seien das Ergebnis einer innovativen, landesweiten Werbekampagne, […]

CPS Energy (San Antonio, Texas), nach eigenen Angaben das größte kommunale Energieversorgungsunternehmen der USA, berichtete am 25. November 2008 in einer Pressemitteilung, dass es 36 Angebote von 24 verschiedenen Unternehmen erhalten habe, um für San Antonio in Texas bis zu 100 Megawatt (MW) Solarstrom zu produzieren. Die Angebote seien das Ergebnis einer innovativen, landesweiten Werbekampagne, die in Tageszeitungen geschaltet worden war wie zum Beispiel dem San Antonio Express-News, dem Wall Street Journal, dem Houston Chronicle, den Dallas Morning News sowie in Handels-Fachpublikationen. Laut Pressemitteilung luden mehrere hundert Unternehmen, Einzelpersonen und Energieversorger die Ausschreibungsformulare von den Internetseiten von CPS Energy herunter, um auf Kleinanzeigen zu antworten die „zur Tarnung“ in der Rubrik Partnerschaften veröffentlicht worden waren.
„Wir werden die Angebote bis Dezember sichten und eine enge Auswahl treffen, um dann Vertragsverhandlungen durchzuführen“, kündigte John Bonnin an, Marketing-Verantwortlicher für den Großhandel bei CPS Energy. „Wir wollen einen oder gegebenenfalls auch mehrere Verträge bis Frühjahr 2009 unterzeichnen. Die Unternehmen sollen mit dem Bau der Solarstrom-Anlagen im Herbst 2009 oder Frühjahr 2010 beginnen. Möglicherweise könnte der so erzeugte Solarstrom bereits Ende 2010 oder Anfang 2011 für die Kunden von CPS Energy fließen“, fügt Bonnin hinzu.

Zusätzliche 100 MW Solarstrom für Texas
CPS Energy will aus den Angeboten eine geeignete Technologie oder eine Kombination mehrerer Technologien auswählen. Die Anbieter sollen die Solar-Kraftwerke bauen, besitzen und selbst betreiben. Der gesamte Strom werde dann von CPS Energy gekauft, heißt es in der Pressemitteilung. Diese Art von Zusammenarbeit werde bereits mit Windkraftanlagen-Betreibern praktiziert. Bonnin betont, dass CPS Energy unter den gemeindeeigenen Versorgungsunternehmen auf dem Windenergie-Sektor national führend sei. „Mit den zusätzlichen 100 MW Solarstrom werden wir auch hier eine Spitzenposition einnehmen“, fügte er hinzu. Das Unternehmen plane, die Abnahme des gesamten Solarstroms für 15 oder 20 Jahre zu garantieren. Die zwei Dutzend Anbieter aus den USA und aus Europa hätten Angebote für verschiedene Projekte eingereicht, die Silizium- oder Dünnschicht-Photovoltaik nutzen sollen beziehungsweise konzentrierende Photovoltaik-Systeme (CPV) oder solarthermische Kraftwerke als wesentliche Energiequelle vorsehen. Eines der angebotenen Kraftwerke würde sich laut CPS Energy über eine Fläche von mehr als 400 Hektar im Westen von Texas erstrecken und könne anderen Versorgungsunternehmen als Modellprojekt dienen. Ein anderes der angebotenen Kraftwerke mit kleineren Ausmaßen könne in unmittelbarer Umgebung von San Antonio errichtet auch zur Aus- und Fortbildung genutzt werden.

Unkonventionelle Werbekampagne bringt qualifizierte Anbieter
„Dass wir unsere Anfragen ganz unkonventionell als Partneranzeigen veröffentlicht haben, war entscheidend“, sagte Bonnin. „Wir arbeiten bereits ein Jahr an dem Solar-Projekt und die Resonanz auf unsere formellen Anzeigen in Fachpublikationen war gering. Die Form der Partnerschaftsanzeigen hat dieses Mal sehr viele Anfragen gebracht und wir können aus einer Liste qualifizierter Anbieter auswählen.“ Die Anzeigen luden Solarstrom-Unternehmen dazu ein, die Homepage von CPS Energy zu besuchen, um dort weitere Informationen zu erhalten und Angebote übermitteln zu können. Die Werbeabteilung von CPS Energy entwickelte Partnerschaftsanzeigen mit Überschriften wie „65 Jahre alt – heißer neuer Partner gesucht“, „Reif und seriös, suche neue Bindung“ und „Ökologisch orientierter Texaner sucht knisternde Beziehung“. „So sollte scherzhaft die Aufmerksamkeit der Leser geweckt werden, um ganz ernsthaft ein neue Stromquelle anzuzapfen, die keine Treibhausgase produziert.“

Ehrgeizige Pläne für mehr Ökostrom
Momentan erhalte CPS Energy bis zu 501 MW Strom aus Windkraftwerken in der Nähe von Iraan (Texas) und Sweetwater (Texas), berichtet das Unternehmen. Das sei genügend Strom, um ungefähr 115.000 Haushalte zu versorgen. „Wir haben zum Ausbau unserer Kapazitäten für erneuerbare Energien ein ambitioniertes Ziel gesetzt“, sagte Mike Kotara, stellvertretender Geschäftsführer für Energie-Entwicklung von CPS Energy. „Wir wollen einen kräftigen Anteil Solarstrom produzieren.“ CPS Energy habe kürzlich den geplanten Umfang der Erneuerbaren zur Deckung der Spitzenlasten von 15 Prozent im Jahr 2020 auf 20 Prozent erhöht. „Nächsten Monat geht ein 75 MW-Windkraftwerk an das Netz, was eine Verdopplung unserer Kapazität bedeutet“, erklärte Kotara. „Bis 2020 werden 20 Prozent Kapazität beziehungsweise 1.200 MW erreicht, was ungefähr genauso viel ist, wie die Leistung zweier herkömmlicher Kraftwerke. Davon sollen 100 MW auf Solar-Kraftwerke und die Deponiegasverwertung entfallen.“

02.12.2008 | Quelle: CPS Energy | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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