Olivier Drücke ist neuer ESTIF-Präsident; Solarthermie-Wachstum in Europa um 45 50 % erwartet
Die Mitglieder des europäischen Solarwärmeindustrieverbandes (ESTIF) wählten auf ihrer Generalversammlung am 02.12.2008 in Athen einen neuen Vorstand und Olivier Drücke zum neuen Präsidenten. Außerdem diskutierten sie die aktuelle Entwicklung der Solarwärme-Branche. Berichte aus den einzelnen Märkten Europas zeigten ein Wachstum der neu installierten Solarwärmeanlagen um 45 50 % beziehungsweise eine zusätzliche Solarthermie-Kapazität von rund 2,8 GWth. Erstmals könnte die gesamte neu installierte Kollektorfläche in Europa vier Millionen Quadratmeter übersteigen, betont ESTIF in einer Pressemitteilung.
Während die Experten aus der Industrie einig waren, dass die kurzfristigen Auswirkungen der gegenwärtigen Finanzkrise nicht vorherzusehen seien, zeigte sich die Mehrheit davon überzeugt, dass die mittel- und langfristigen Perspektiven der Solarthermie ausgezeichnet seien.
EU-Richtlinie für erneuerbare Energien ganz oben auf der Agenda
Die ESTIF-Mitglieder wählten den neuen Vorstand und Olivier Drücke zum Präsidenten. Drücke ist Verkaufs- und Marketingchef der KBB Kollektorbau GmbH (Berlin). Seine umfangreiche Industrieerfahrung und ein weit reichendes internationales Netzwerk von Kontakten werden sehr hilfreich sein für Drückes neue Aufgabe als ESTIF-Präsident, betont der Verband in seiner Pressemitteilung. Höchste Priorität habe für den neuen Vorstand, die Mitgliedverbände bei der Umsetzung der neuen EU-Richtlinie für erneuerbare Energien zu unterstützen. Die Richtlinie werde einen starken Einfluss auf den Solarwärme-Markt der kommenden Jahre haben. Die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten sollten erkennen, dass die Solarthermie einen großen Beitrag leisten kann, um die nationalen Ziele für die erneuerbaren zu erreichen, wenn die richtigen politischen Maßnahmen ergriffen werden.
„Die Richtlinie enthält viel von dem, wofür sich ESTIF seit Jahren stark gemacht hat“, sagt Präsident Drücke. „Wenn sie in Kraft getreten ist, müssen wir hart arbeiten, um gute Ergebnisse in den 27 Mitgliedsstaaten zu erzielen. Wir werden besonders jene Solarwärmemärkte unterstützen, in denen es noch keine nationalen Verbände gibt“, kündigt Drücke an.
Neu in den ESTIF-Vorstand gewählt wurden Alexander Eichwalder von dem österreichischen Unternehmen GREENoneTEC, Helle Meinertz, die für das dänischen Unternehmen SolarCAP arbeitet, und Raffaele Piria von der Solarpraxis AG in Berlin (Deutschland). Robin Welling (TiSUN; Österreich) und Richard Loyen vom französischen Verband ENERPLAN wurden wiedergewählt. Nigel Cotton vom europäischen Kupferinstitut, der weiterhin dem ESTIF Beirat vorsitzt, dankte den scheidenden Vorständen für deren ausgezeichnete Arbeit in den letzten Jahren. Vier Mitglieder, die seit 2002 aktiv waren, stellten sich nicht zur Wiederwahl: Teun Bokhoven von ZEN International, Horst Dufner von Solar Promotion, Gerhard Rabensteiner (Kioto Clear Energy) und Gerhard Stryi-Hipp vom deutschen Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar).
Der europäische Solarwärmeindustrieverbande ESTIF vertritt Hersteller, Dienstleistungsunternehmen und nationale Verbände. Mit mehr als 100 Mitgliedern aus 19 Ländern repräsentiert ESTIF mehr als 90 % des europäischen Solarthermie-Marktes.
05.12.2008 | Quelle: ESTIF | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH