Dow Corning will mehrere Milliarden US-Dollar investieren, um die globale Solar-Industrie zu bedienen
Die Dow Corning Corporation (Hemlock, Michigan, und Clarksville, Tennesse, U.S.A.), kündigte am 15 Dezember 2008 an, mehrere Milliarden Dollar zu investieren, um die schnell wachsende Photovoltaik-Industrie mit entscheidenden Materialien beliefern zu können. „Dow Corning und unser Joint Venture Hemlock Semiconductor hoffen, damit eine existenzfähige Solarindustrie-Sparte hervorbringen zu können, die neue, gutbezahlte Arbeitsplätze, saubere Energietechnologien und eine Wiederbelebung der Wirtschaft schafft“, sagte Stephanie A. Burns, Dow Cornings Vorstandsvorsitzende und Präsidentin. „Wir setzen unsere Ressourcen, Know-how und Technologien ein, weil wir davon überzeugt sind, dass die Solar-Technologie eine große Chance bietet sowohl für saubere Energie als auch für Wirtschaftswachstum“, betonte Burns. Dow Corning will mit der Produktion von hochreinen Monosilanen beginnen, einem wichtigen Spezialgas zur Herstellung von Dünnschicht-Photovoltaikmodulen und Flüssigkristall-Bildschirmen (LCD).
Diese Investition umfasse den Bau einer neuen Monosilan-Produktionsstätte in Hemlock (Michigan) in direkter Nachbarschaft des Polysilizium-Werkes der Hemlock Semiconductor Corporation, heißt es in der Pressemitteilung.
Neue Produktionskapazitäten für Monosilane und Polysilizium
„Wir tätigen diese erhebliche Investition, um als führender Lieferant von Monosilanen für die Dünnschichtsolartechnologie unser Rohstoffangebot zu erweitern und damit unsere Position als Lieferant von Materialien mit hoher Wertschöpfung für die Solarindustrie zu stärken“, betonte Eric Peeters, Global Executive Director Dow Corning Solar Solutions. Die Investition umfasse ebenfalls bis zu drei Milliarden Dollar für die Dow Corning Joint Ventures Hemlock Semiconductor Corp. und Hemlock Semiconductor LLC. Die beiden Unternehmen sollen den Produktionsbetrieb von Hemlock Semiconductor Corp. in Michigan erweitern und gleichzeitig ein neues Werk in Clarksville (Tennessee) bauen, um die Produktionskapazität für Polysilizium zu erhöhen – das Grundmaterial zur Herstellung der meisten Solarzellen und Photovoltaikmodule. Mit dem Bau beider Polysilizium-Erweiterungen sowie des neuen Monosilan-Werkes werde unverzüglich begonnen.
Die angekündigten Investitionen sollen Dow Cornings Rolle in der Entwicklung der beiden gebräuchlichsten Typen von Solar-Modulen stärken: kristalline und Dünnschicht-Photovoltaikmodule. Kristalline Photovoltaikmodule basieren auf dünnen Scheiben aus kristallinem Silizium (so genannte Wafer) als wichtigstem Halbleitermaterial. Dünnschicht- Photovoltaikmodule werden durch die Ablagerung einer dünnen Siliziumschicht, aktiviert durch Monosilane, auf die Oberfläche eines anderen Materials aufgetragen, zum Beispiel auf Glas. „Die Opportunität und der Bedarf an Solarenergie ist so groß, dass wir viele verschiedene Solartechnologien brauchen werden, um die weltweite Nachfrage zu decken“, sagte Peeters. „Dow Corning beabsichtigt, Alternativen über die gesamte Reihe von Solartechnologien zu bieten, und Kunden die Freiheit zur Innovation zu gewähren“, so Peeters weiter.
Neue Verfahren zur Kostensenkung, mehr Polysilizium für den Markt
Bereits im September 2008 führte Dow Corning ein Herstellungsverfahren unter Verwendung von innovativen Siliziummaterialien ein – die Dow Corning PV-6100 Encapsulant-Serie – welche die Produktionsraten für Photovoltaikmodule erheblich erhöhen und dadurch die Kosten pro Watt Solarenergie effektiv senken.
Im Juni 2008 hatte die Hemlock Semiconductor Corporation die Inbetriebnahme einer Kapazität zur Produktion von 9.000 metrischen Tonnen in seinem neuesten Polysilizium-Werk am Standort Hemlock angekündigt. Diese Erweiterung war Teil einer in den Jahren 2005 und 2006 angekündigten 500 Millionen US-Dollar-Investition, die in mehreren Phasen durchgeführt worden sei. Die jährliche Kapazität von Hemlock Semiconductor Corporation soll bis Ende 2008 auf etwa 19.000 metrische Tonnen steigen, und die Hemlock Semiconductor Gruppe sieht vor, jedes Jahr Kapazitäten für bis zu 10.000 metrische Tonnen Polysilizium bis zur Fertigstellung der angekündigten Erweiterungen zuzubauen.
Dow Corning gehört zu gleichen Teilen der Dow Chemical Company und Corning Incorporated. Das Unternehmen erzielt nach eigenen Angaben mehr als die Hälfte des jährlichen Umsatzes außerhalb der USA.
16.12.2008 | Quelle: Dow Corning | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH