IRENA auf der Startrampe: Internationale Agentur für Erneuerbare Energien wird am 26.01. in Bonn gegründet

Mehr als 100 Staaten werden am kommenden Montag an der seit 1990 von EUROSOLAR immer wieder angestoßenen und schließlich von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Gründungskonferenz der International Renewable Energy Agency (IRENA) in Bonn teilnehmen. Rund 50 Staaten haben angekündigt, dem Vertrag beizutreten. Diese neue weltweite Organisation geht zurück auf eine Idee von Hermann […]

Mehr als 100 Staaten werden am kommenden Montag an der seit 1990 von EUROSOLAR immer wieder angestoßenen und schließlich von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Gründungskonferenz der International Renewable Energy Agency (IRENA) in Bonn teilnehmen. Rund 50 Staaten haben angekündigt, dem Vertrag beizutreten. Diese neue weltweite Organisation geht zurück auf eine Idee von Hermann Scheer. Der Präsident von EUROSOLAR und Vorsitzende des Weltrates für Erneuerbare Energien (WCRE) hat sich seit Beginn der 90er Jahre für die Schaffung einer politischen Institution in Form einer internationalen Regierungsorganisation für erneuerbare Energien eingesetzt.
„IRENA wird Industrie- und Entwicklungsländer bei der breiten und raschen Einführung von Erneuerbaren Energien beraten und unterstützen. IRENA wird praxisnahe und konkrete Politikberatung anbieten, den Technologietransfer erleichtern und bei der Suche nach Finanzierung für Erneuerbare-Energien-Projekte Unterstützung leisten. Die Agentur wird den Austausch von Know-how fördern sowie die Ausbildung von Fachkräften vorantreiben“, sagte Scheer, der während der Gründungskonferenz eine Rede halten wird. IRENA soll ein institutionelles Gegengewicht zur Internationalen Atomenergieagentur und der Internationalen Energieagentur bilden.
Die Bundesregierung hat alle Mitgliedstaaten der UN zur Gründungskonferenz der IRENA eingeladen. Regierungsmitglieder zahlreicher teilnehmender Staaten werden Stellungnahmen abgeben, für den Gastgeber sprechen Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und Umweltminister Sigmar Gabriel. Unter anderem Spanien, Dänemark, Frankreich, die skandinavischen Länder, die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Indien, Chile, Kolumbien, Nigeria und Kenia haben angekündigt, IRENA in Bonn beizutreten. Am Tag nach der Gründungskonferenz beraten die Zeichnerstaaten über die nächsten Schritte und die ersten Aufgaben von IRENA. Dabei werden die Auswahlverfahren für den Sitz der Organisation und für den Generaldirektor festgelegt.

Langer Weg von der Initiative bis zur Gründung
1990 stellte EUROSOLAR-Präsident Hermann Scheer ein „Memorandum zur Einrichtung einer International Solar Energy Agency (ISEA)“ vor. 2001 veranstaltete EUROSOLAR eine Mobilisierungskonferenz für IRENA. 2004 forderten mehr als 300 Parlamentarier des Internationalen Parlamentarierforums für Erneuerbare Energien die Einrichtung von IRENA. „Der lange Weg von der Initiative bis zur Gründung von IRENA zeigt, dass oft nicht nur weiterführende Ideen nötig sind, sondern auch Ausdauer und langer Atem, um sie zu verwirklichen“, so Hermann Scheer rückblickend.
Scheer weiter: „IRENA ist der denkbar wichtigste Schritt zur weltweiten Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien. Sofort nach dem 26. Januar kann IRENA mit der Arbeit beginnen und erste Strukturen aufbauen. Nach 19 Jahren Vorbereitungszeit darf jetzt keine Zeit mehr verloren gehen.“

25.01.2009 | Quelle: EUROSOLAR e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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