Windenergie-Markt in den USA wuchs 2008 um mehr als 8.300 MW

Mit der Neuinstallation von insgesamt 8.358 Megawatt (MW) Windenergieleistung im Jahr 2008 hat die Wind-Industrie der Vereinigten Staaten von Amerika alle bisherigen Rekorde gebrochen, berichtet der Amerikanische Windenergie-Verband (American Wind Energy Association; AWEA) in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig gab die AWEA zu bedenken, dass die Entwicklung im laufenden Jahr wegen der andauernden Finanzkrise unsicher sei. Das […]

Mit der Neuinstallation von insgesamt 8.358 Megawatt (MW) Windenergieleistung im Jahr 2008 hat die Wind-Industrie der Vereinigten Staaten von Amerika alle bisherigen Rekorde gebrochen, berichtet der Amerikanische Windenergie-Verband (American Wind Energy Association; AWEA) in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig gab die AWEA zu bedenken, dass die Entwicklung im laufenden Jahr wegen der andauernden Finanzkrise unsicher sei. Das bedeutende Wachstum, das die Industrie im Jahre 2008 erzielt habe, steigerte die gesamte Windenergie-Kapazität um 50 % und sei für Investitionen von rund 17 Milliarden US-Dollar verantwortlich. Dies mache die Windenergie gemeinsam mit dem Erdgas landesweit zu einer der wichtigsten neuen Energiequellen. Seit Ende 2008 bewegten sich sowohl die Finanzierung von Projekten sowie die Aufträge für Turbinenteile auf ein geringes Niveau hin, was zum Abbau von Arbeitsplätzen in der Windturbinen-Branche geführt habe.
„Unsere Zahlen sind sowohl erfreulich als auch ernüchternd“, sagte die Geschäftsführerin der AWEA, Denise Bode. „Das Ergebnis der U.S. Windenergie-Industrie im Jahr 2008 bestätigt, dass diese Branche einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt hat. Sie ist bereit, auf das vom Präsidenten vorgegebene Ziel hinzuwirken, die installierte Leistung zur Nutzung der erneuerbaren Energien innerhalb von drei Jahren zu verdoppeln. Gleichzeitig ist jedoch offensichtlich, dass die Finanzkrise sich stark auf neue Windenergie-Projekte auswirkt. Wir beobachten bereits Arbeitsplatzverluste in Bereichen, in denen die Windenergie am vielversprechendsten für die Wirtschaft sein könnte: nämlich bei der Fertigung von Systemen. Schnelles Handeln ist deshalb unbedingt gefragt, um den Schwung der Industrie aufrechtzuerhalten, damit Arbeitsplätze geschaffen werden, wir unser Land sicherer machen und unseren Kindern ein stabileres Klima hinterlassen können.“

In den fünf besten US-Bundesstaaten sind jeweils mehr als 1.000 MW Windenergie-Leistung installiert
Die 2008 fertig gestellten Windenergieprojekte machen nach vorläufigen Schätzungen der AWEA 42 % der in den USA im vergangenen Jahr neu installierten Kapazität zu Nutzung erneuerbarer Energien aus. Mit diesen Windenergieanlagen können rechnerisch mehr als zwei Millionen Haushalte versorgt werden sowie knapp 44 Millionen Tonnen CO2-Emmissionen vermieden werden, betont die AWEA. Allein die von der Windindustrie im vierten Quartal an das Netz gebrachte Leistung von 4.112 MW, übertreffe bereits die Kapazität der bislang jährlich neu installierten Anlagen, mít Ausnahmen des Jahres 2007. Insgesamt ist in den Vereinigten Staaten eine kumulierte Leistung von 25.170 MW installiert, womit fast sieben Millionen Haushalte mit sauberer, unerschöpflicher und im eigenen Land produzierter Energie versorgt werden könnten. Iowa hat mit seinen 2.790 MW installierter Windenergie-Kapazität Kalifornien (2.517 MW) übertroffen. Die fünf hinsichtlich der Kapazität führenden Staaten sind Texas (7,116 MW), Iowa (2,790 MW), Kalifornien (2,517 MW), Minnesota (1,752 MW) und Washington (1,375 MW). Oregon ist in die Gruppe der Bundesstaaten aufgestiegen, in denen mehr als 1.000 MW Windenergieleistung installiert ist. Die AWEA schätzt, dass aktuell 85.000 Menschen in der Windindustrie beschäftigt sind, eine Zahl die sich vor einem Jahr noch auf 50.000 belief. Arbeitsplätze finden sich in so verschiedenen Bereichen wie bei der Produktion von Turbinenteilen, dem Bau und Installation von Windturbinen, im Turbinen-Betrieb und bei der Wartung, sowie rechtlichen und werblichen Dienstleistungen.

Wachstum der Industrie verlangsamt sich wegen schwieriger Finanzierung von Windenergie-Projekten
Die AWEA rechnet damit, dass einige Arbeitsplätze verloren gehen werden, wenn die Finanzierung neuer Projekte nicht schnell wieder gesichert wird. Das Wachstum habe aber auch neue Arbeitsplätze bei Produzenten geschaffen. So sei der Anteil der in den Vereinigten Staaten hergestellten Zuberhörteile von 30 % im Jahr 2005 auf ungefähr 50 % im Jahr 2008 gestiegen. Hersteller von Windturbinen und Zulieferunternehmen haben in den letzten beiden Jahren 70 neue Werke beziehungsweise Erweiterungen oder Neubauten gemeldet. Damit seien in 2008 unmittelbar 13.000 neue Jobs geschaffen worden. Dennoch melden Windturbinenhersteller und Zulieferer wegen der schwachen Auftragslage Arbeitsplatzverluste. „Es besteht die Hoffnung, dass Rahmenbedingungen, wie die im Wirtschaftspaket enthaltenen Maßnahmen zur Verbesserung der Steuervorteile, schnell Gesetz werden. So können Gelder freigesetzt werden, um weitere Projekte zu realisieren“, betont Bode. Sie fordert die neue US-Regierung dazu auf, langfristige Gesetze zur Förderung erneuerbarer Energien zu erlassen, um eine saubere Energiewirtschaft zu ermöglichen.

13.02.2009 | Quelle: AWEA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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