Bauen 2009: Neue Energie-Gesetze haben Einfluss auf die Planung

Neue Gesetze, Marktanreize, Fördermittel und Investitionsprogramme sowie innovative Produkten eröffnen zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten im Bauwesen. Dort werden heute die Weichen gestellt für eine Zukunft, in der wirtschaftlicher Aufschwung und nachhaltiges Wirtschaften sich bedingen. Hier bilden eine Reihe von Maßnahmen des Gesetzgebers die neuen Rahmenbedingungen, auf die sich der Bausektor aktuell einzustellen hat. Wie rasch die damit […]

Neue Gesetze, Marktanreize, Fördermittel und Investitionsprogramme sowie innovative Produkten eröffnen zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten im Bauwesen. Dort werden heute die Weichen gestellt für eine Zukunft, in der wirtschaftlicher Aufschwung und nachhaltiges Wirtschaften sich bedingen. Hier bilden eine Reihe von Maßnahmen des Gesetzgebers die neuen Rahmenbedingungen, auf die sich der Bausektor aktuell einzustellen hat. Wie rasch die damit verbundenen Neuerungen sich auswirken, ist entscheidend abhängig von der Geschwindigkeit ihrer Umsetzung – sowohl bei Neubauten aber vor allem im Gebäudebestand. Die Planungspraxis sei derzeit geprägt von den noch nicht abgeschlossenen deutschen, europäischen und internationalen Normanpassungen und dem technischen Fortschritt im Bauwesen insbesondere bei der Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Sanitärtechnik sowie den regenerativen Systemen, berichtet die Forum Media Group GmbH in einer Pressemitteilung. Mit dem 1. Januar 2009 sind eine Reihe neuer Gesetze und Verordnungen in Kraft getreten, die Auswirkungen auf die Planung haben.

Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)
Seit dem 1. Januar 2009 gilt das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz, das den Ausbau erneuerbarer Energien in Gebäuden voranbringen soll. Eine wesentliche Neuerung sind Vorgaben für die Wärmeversorgung von Neubauten mit regenerativen Energien. Ein Anteil erneuerbarer Energien zum Heizen, gewonnen mit solarthermischen Anlagen, Wärmepumpen oder Pelletheizungen wird im Neubau zur Pflicht. Solarkollektoranlagen können bei richtiger Auslegung einen nennenswerten Anteil an der Heizwärme- und Warmwasserversorgung in Gebäuden liefern. Die Voraussetzungen für einen funktional und wirtschaftlich zufriedenstellenden Einsatz von Solaranlagen gehen von der Bedarfsbestimmung bis zur Bemessung, Auswahl und Kombination der Anlagenkomponenten bis hin zur hydraulischen Einbindung und Regelung. Solarthermische Anlagen in Gebäuden werden in der Regel in Ergänzung zu einer Heizungsanlage eingesetzt. In der Verknüpfung beider Anlagensysteme besteht nach wie vor ein großes Optimierungspotenzial. Das einfache Prinzip „Viel bringt viel!“ greife wie die Praxis zeigt in diesem Fall nicht, dazu sei das Zusammenwirken der Anlagenteile zu komplex. Hier gelte es, die unterschiedlichen Lösungen der Anbieter ingenieurmäßig zu vergleichen, indem Stärken und Schwächen wie Speichernutzungsgrad, Zapfrate und schließlich eingesparte Jahresbrennstoffmenge in Relation zu den Investitionskosten bewertet werden.

Wärmepumpen oder Pelletkessel: Regenerative Heizsysteme mit unterschiedlichen Eigenschaften
Während bei Holz als Brennstoff örtliche Emissionen im Zuge der Feinstaubbetrachtung besonders zu beachten sind, stehen bei Wärmepumpen Fragen der Energieeffizienz und der technischen Machbarkeit in Verbindung mit unterschiedlichen Heizsystemtemperaturen im Vordergrund. Gerade bei der Modernisierung von Bestandsgebäuden lohnt es sich, die Gegebenheiten mit ihren jeweiligen Anforderungen im Einzelfall genau zu analysieren. Soll z. B. nur der Wärmeerzeuger, nicht aber die Heizkörper erneuert werden, gehören der Wärmeschutzstandard des Gebäudes neben den Vorlauftemperaturen des Heizsystems zu den kritischen Punkten der Entscheidungsfindung und Planung.

Novelle der Heizkostenverordnung
Die Neufassung der Heizkostenverordnung ist am 01.Januar 2009 in Kraft treten. Stärker als bisher kann der Verbraucher durch sein Verbrauchsverhalten über die novellierte Heizkostenverordnung künftig seine Heizkostenrechnung beeinflussen.

Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz
Das zum 1. Januar 2009 in Kraft getretene Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz schafft die Voraussetzungen dafür, dass die kombinierte Nutzung von Strom und Wärme weiter ausgebaut wird. Ob in großen Kraftwerken oder Ein- und Zweifamilienhäusern, Kraft-Wärme-Kopplung soll als Schlüsseltechnologie dazu beitragen, dort, wo Strom produziert wird, entstehende Abwärme bestmöglich zu nutzen.

Mehr Geld für Energieberatungen
Für Energieberatungen wurden die Fördermittel des Bundesministeriums im Bundeshaushalt 2009 auf 15 Millionen Euro aufgestockt. Damit sollen bestehende Programme stärker gefördert werden: – die Energieberatung der Verbraucherzentralen – „Vor-Ort-Beratung in Wohngebäuden“ – Energieberatung in kleinen und mittleren Unternehmen durch Erweiterung der Förderung um Stromberatung und Thermografiegutachten

EnEV 2009 und Energieeinsparungsgesetz (EnEG 2009)
Mit dem EnEG kann die Bundesregierung Verordnungen zum Energieeinsparen in Gebäuden erlassen. Das EnEG wird voraussichtlich im Frühjahr 2009 in Kraft treten. Damit wird die Bundesregierung eine verschärfte EnEV 2009 verordnen. Die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV 2007) bleibt so lange gültig, bis die novellierte EnEV 2009 in Kraft tritt. Sie soll den Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser im Gebäudebereich um etwa 30 Prozent senken. Der Termin für das In-Kraft-Treten ist voraussichtlich im Herbst 2009.

Weitere Informationen unter: http://www.forum-verlag.com/haustechnik sowie in dem Werk „Fachgerechte Planung und Ausführung von konventioneller und regenerativer Haustechnik“.

22.02.2009 | Quelle: Forum Media Group GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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