Photovoltaik Fab Managers Forum: Kosten senken, Innovationen vorantreiben, Netzparität erreichen

„In der Photovoltaik haben wir gute Chancen, die Standards in Europa zu setzen“, so Dr. Dietmar Roth, CEO der Roth & Rau AG, Hohenstein-Ernstthal, bei einem Pressegespräch anlässlich des 3. Photovoltaik Fab Managers Forum in Dresden. „Damit Europa auch weiterhin der Solar-Standort Nummer 1 in der Welt bleibt, ist es wichtig, dass die Innovationen wie […]

„In der Photovoltaik haben wir gute Chancen, die Standards in Europa zu setzen“, so Dr. Dietmar Roth, CEO der Roth & Rau AG, Hohenstein-Ernstthal, bei einem Pressegespräch anlässlich des 3. Photovoltaik Fab Managers Forum in Dresden. „Damit Europa auch weiterhin der Solar-Standort Nummer 1 in der Welt bleibt, ist es wichtig, dass die Innovationen wie bisher auch aus Europa kommen. So sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Branche“, betont Roth. Mehr als 200 Manager und technische Experten berieten auf dem 3. Photovoltaik Fab Managers Forum darüber, wie die Hersteller von Solarzellen und -modulen künftig noch enger mit ihren Lieferanten zusammenarbeiten können. Um kosteneffizienter zu werden, setzt die Solar-Branche verstärkt auf Standardisierung und auf Supply Chain Roth Management, die Optimierung der Liefer- und Herstellungskette.

Sinkende Modulpreise setzen europäische Hersteller unter Druck
Ziel der Standardisierungsbestrebungen in der Photovoltaik-Industrie ist die so genannte „Netzparität“. Diese wird erreicht, wenn Strom aus einer Photovoltaikanlage zum gleichen Preis wie der Endverbraucherpreis von Steckdosenstrom angeboten werden kann. Die Wettbewerbsfähigkeit der PV-Industrie wird wesentlich davon bestimmt, wie schnell dieser Zeitpunkt erreicht werden kann. Vermutlich werde Solarstrom wesentlich schneller wettbewerbsfähig als bislang angenommen, heißt es in der Pressemitteilung der PV Group. Die Modulpreise seien heute deutlich niedriger als noch vor einem Vierteljahr. Module chinesischer Markenhersteller würden bereits für rund 2,30 Euro pro Watt angeboten, gut ein Drittel billiger als noch im Herbst 2008. Damit wachse der Druck auf die europäischen Anbieter, ihre Produktion zu optimieren und die Kosten deutlich zu verringern.
Die PV Group will die Branche bei diesem Prozess unterstützen. Dabei kann sie auf mehr als 30 Jahre Erfahrung aus der Mikroelektronik aufbauen. Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) ist die weltweit führende Branchenorganisation, der Ausrüstungs- und Materiallieferanten für die Halbleiterindustrie, sowie der Hersteller von Flachbildschirmen (Flat Panel Displays) und Solarzellen beziehungsweise -modulen.

Standards für Solar-Silizium festlegen
„Der erste Standard für unsere Branche heißt Silizium“, erläutert Joachim Nell, Geschäftsführer der Masdar PV GmbH, Erfurt. „Als nächstes müssen wir Standards für die Materialeigenschaften von Silizium festlegen, denn Silizium für die Solarindustrie unterscheidet sich von hochreinem Silizium in der Halbleiterindustrie. Und wir brauchen dringend speziell für die Solarindustrie entwickelte Maschinen.“
„Die Standardisierung ist in bestimmten Bereichen innerhalb eines Jahres möglich“, meint Dr. Hubert A. Aulich, Vorstand der PV Crystalox Solar AG, Erfurt. „Generell ist Standardisierung aber ein andauernder Prozess, der einer stetigen Optimierung unterworfen ist. Der Druck geht dabei immer von den Branchenschwergewichten aus. Nur sie haben den Einfluss, Standardisierungen für Prozesse und Technologien gegenüber den Equipmentherstellern durchzusetzen.“

Internationales Netzwerk soll alle Beteiligten weltweit einbinden
„Die Festlegung von Standards ist für die Solarindustrie überlebensnotwendig“, sagt Heinz Kundert, Präsident von SEMI Europe. „Doch das ist ein schwieriger Prozess, weil damit für alle Beteiligten ein hoher Aufwand verbunden ist, und weil die beteiligten Unternehmen dabei sehr unterschiedliche Interessen vertreten. Wir haben viel Erfahrung mit der Moderation solcher Prozesse. Und wir verfügen über das internationale Netzwerk, das erforderlich ist, um weltweit alle Beteiligten einzubinden. Aus diesem Grunde ist die PV Group die ideale Plattform, um auch in der Solarbranche Standards zu vereinbaren. Wir wollen damit nicht zuletzt die Unternehmen dabei unterstützen, die Kosten deutlich zu senken, um auch in einem schwierigen Marktumfeld wirtschaftlich zu arbeiten, bis es gelingt, die Netzparität zu erreichen und neue Märkte zu erschließen.“
Bis auch in der Solarbranche Standards für alle wichtigen Materialien und Prozesse verfügbar sind, sei noch viel Arbeit notwendig. Wir stehen noch beim Transistorradio und wollen zum iPod kommen“, betont Dietmar Roth.

10.03.2009 | Quelle: Masdar PV; Roth und Rau AG; PV Crystalox Solar AG; PV Group; SEMI | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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