juwi und First Solar realisieren trotz der Finanzkrise den zweitgrößten Solar-Park der Welt (53 MW)

Trotz der schwierigen Lage an den Finanzmärkten haben die Wörrstädter juwi Gruppe und First Solar eines der weltweit bedeutendsten Solarstrom-Projekte unter Dach und Fach gebracht: Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberose nördlich von Cottbus (Brandenburg) wollen der rheinlandpfälzische Projektentwickler von Erneuerbare-Energien-Anlagen und der Hersteller von Solarmodulen ein Photovoltaik-Kraftwerk bauen, das mit einer Leistung von 53 Megawatt […]

Trotz der schwierigen Lage an den Finanzmärkten haben die Wörrstädter juwi Gruppe und First Solar eines der weltweit bedeutendsten Solarstrom-Projekte unter Dach und Fach gebracht: Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberose nördlich von Cottbus (Brandenburg) wollen der rheinlandpfälzische Projektentwickler von Erneuerbare-Energien-Anlagen und der Hersteller von Solarmodulen ein Photovoltaik-Kraftwerk bauen, das mit einer Leistung von 53 Megawatt (MW) und einer Grundfläche von 162 Hektar die zweitgrößte Photovoltaik-Anlage der Welt werden soll und in Deutschland den ersten Rang belegen wird.
Lieberose sei aber nicht nur in Leistung und Finanzierung beispielhaft, sondern auch ein weit über Deutschland hinaus strahlendes Modellprojekt der Renaturierung militärischer Liegenschaften, die mit Kampfmitteln belastet sind, heißt es in der Pressemitteilung.

700.000 Dünnschichtmodule
Die juwi Solar GmbH übernimmt als Generalunternehmer Planung, Logistik, Bauleitung, Errichtung und Betrieb der Anlage. juwi bringt auch die gesamten Projektrechte ein. First Solar liefert die PV-Module – insgesamt rund 700.000 modernste Dünnschichtmodule, die im Werk Frankfurt/Oder hergestellt werden. juwi hat mit Dünnschichtmodulen von First Solar auch die beiden bis dato größten PV-Parks Deutschlands errichtet: Waldpolenz bei Leipzig in Sachsen (40 MW) und Köthen in Sachsen-Anhalt (15 MW).

Investitionsvolumen größer als 160 Millionen Euro
Zur Umsetzung des Projektes haben juwi und First Solar ein umfassendes Finanzierungskonzept entwickelt: Das Fremdkapital, das rund 80 Prozent des Investitionsvolumens beträgt, kommt von einem Bankenkonsortium bestehend aus KfW IPEX Bank, Bremer Landesbank, DZ Bank, Landesbank Hessen- Thüringen (Helaba) und NordLB, die sich ihrerseits wieder über zwei Förderbanken refinanzieren. Das Eigenkapital werde zunächst von juwi und First Solar über Mezzanine-Darlehen finanziert, berichten die Unternehmen. Ingesamt hat der PV-Park, der in den nächsten Monaten an einen Investor verkauft werden soll, ein Investitionsvolumen von über 160 Millionen Euro. „Der Solarpark Lieberose unterstreicht die Vorzüge von Investments in Erneuerbare-Energien-Anlagen: Sie sind unschlagbar sicher und bieten berechenbare Renditen. Projekte mit solchen Vorzeichen sowie bereits zu 100 Prozent gesicherter Fremdfinanzierung sind bei Financiers sehr begehrt“, betont juwi-Vorstand Fred Jung.

Sauberer Solarstrom und aktiver Naturschutz
Auch in punkto Umweltschutz ist Lieberose beispielhaft. „First Solar setzt sich dafür ein, weltweit die Stromversorgung mit sauberer und zugleich kostengünstiger Solarenergie zu ermöglichen. Auf den PV-Park Lieberose sind wir in zweierlei Hinsicht sehr stolz: Er wird nicht nur saubere Energie produzieren, sondern auch dafür sorgen, dass gefährliche Munition von dem Gelände entfernt wird“, sagt Stephan Hansen, Geschäftsführer der First Solar GmbH. „Lieberose ist ein Paradebeispiel für die gelungene Verbindung von Klimaschutz, High-tech und aktivem Naturschutz“, umschreibt juwi-Vorstand Matthias Willenbacher den Modellcharakter des Konzeptes. Das Land Brandenburg verpachtet das Gelände von ca. 300 ha an den Anlagenbetreiber, dafür können die Flächen mehr als 20 Jahre zur Erzeugung von sauberem Solarstrom genutzt werden. Durch eine Einmalzahlung und die Pacht an das Land wird die Kampfmittelräumung finanziert. Nach Ablauf der solaren Nutzung wird die PV-Anlage wieder abgebaut. Somit steht eine Heidefläche für die Naturschutz-Ziele des Gebietes zur Verfügung – frei von Kampfmitteln – und kann durch Pflege dauerhaft erhalten werden.
Das Land Brandenburg unterstützt das Projekt. Matthias Platzeck, Ministerpräsident von Brandenburg, betont, dass Lieberose ein ökologisches Vorzeigeobjekt für die Konversion von ehemaligen Militärflächen ist. „Solche Projekte helfen uns, die Wunden des Kalten Krieges zu heilen und gleichzeitig nachhaltig unsere ehrgeizigen Ziele im Bereich Erneuerbare Energien zu erreichen“, erklärt Platzeck. „Der Solarpark ist ein gutes Beispiel dafür, wie mit einer energiewirtschaftlichen Ansiedlung eine zivile Nachnutzung ehemaliger Militärflächen ohne zusätzliche finanzielle Belastung des Landes als Eigentümer dieser Flächen gelingen kann“, ergänzt Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke.

Jährlich rund 35.000 CO2-Ersparnis
Das neue Solarstromkraftwerk, dessen Standort zwischen den Orten Lieberose und Turnow-Preilack im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg liegt, soll pro Jahr rund 53 Millionen Kilowattstunden (kWh) sauberen Strom produzieren, was in etwa dem Bedarf von rund 15.000 Haushalten – also einer kleinen Stadt – entspricht. Die Grundfläche hat eine Ausdehnung von mehr als 210 Fußballfeldern. Das Solarkraftwerk wird zudem jährlich rund 35.000 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) einsparen. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, bis Ende 2009 soll die Anlage komplett fertig gestellt sein. „Wollen wir die Klimakatastrophe noch verhindern, muss die Umstellung auf erneuerbare Energien gelingen – so schnell wie möglich. PV-Parks wie Lieberose sind dazu unerlässlich. Sie belegen, zu welch großen Leistungen die Solarenergie bereits heute imstande ist“, betont juwi- Vorstand Willenbacher. Solche Großprojekte sind auch für die Zukunft der gesamten erneuerbaren Energien von enormer Bedeutung. „Durch die schiere Größe und die Massenproduktion effizienter Solarmodule wirken sie wie Preisbrecher und tragen entscheidend dazu bei, dass Strom aus Solaranlagen schnell konkurrenzfähig wird. Das erhöht die Durchsetzungskraft und die Akzeptanz der Solarenergie“, fügt Lars Falck, Geschäftsführer juwi solar GmbH hinzu.

21.04.2009 | Quelle: juwi-Gruppe | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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