Q-Cells-Quartalsbericht: Umsatz gesunken; personelle Veränderungen im Aufsichtsrat angekündigt

Das Photovoltaik-Unternehmen Q-Cells SE (Bitterfeld-Wolfen) hat den Bericht zum 31. März 2009 vorgelegt. Das Gesamtproduktionsvolumen lag demnach mit 154,4 MWp in etwa auf dem Niveau des Vorquartals (Q4 2008: 156,2 MWp) sowie deutlich oberhalb des Vorjahresquartals (Q1 2008: 117,2 MWp). Mit 150,8 MWp machte die Produktion kristalliner Solarzellen den Großteil des gesamten Volumens aus. Die […]

Das Photovoltaik-Unternehmen Q-Cells SE (Bitterfeld-Wolfen) hat den Bericht zum 31. März 2009 vorgelegt. Das Gesamtproduktionsvolumen lag demnach mit 154,4 MWp in etwa auf dem Niveau des Vorquartals (Q4 2008: 156,2 MWp) sowie deutlich oberhalb des Vorjahresquartals (Q1 2008: 117,2 MWp). Mit 150,8 MWp machte die Produktion kristalliner Solarzellen den Großteil des gesamten Volumens aus. Die Produktion der voll konsolidierten Dünnschichtbeteiligungen erreichte 3,6 MWp. Der Konzernumsatz des ersten Quartals nach Konsolidierung betrug 224,8 Millionen Euro und lag damit ca. 17 % unterhalb des Vorjahresquartals (Q1 2008: 269,7 Mio. Euro). Die Gesamtleistung in den ersten drei Monaten belief sich auf 282,2 Millionen Euro (Q1 2008: 264,5 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 14,7 Mio. Euro (Q1 2008: 58,9 Mio. Euro).

Operatives Ergebnis im Kerngeschäft in Q1 trotz Umsatzrückgang leicht oberhalb des Q4-Ergebnisses
Das Kerngeschäft der Solarzellenproduktion konnte trotz der schwierigen Situation aufgrund der starken Saisonalität zu Beginn des Jahres ein deutlich positives operatives Ergebnis erwirtschaften. Bei einem Umsatz von 238,1 Millionen Euro (Q1 2008: 269,0 Mio. Euro/Q4 2008: 250,1 Mio. Euro) und einer Gesamtleistung von 280,6 Millionen Euro betrug das EBIT 33,0 Mio. Euro (EBIT-Marge ca. 12 %). Damit lagen sowohl das operative Ergebnis als auch die EBIT-Marge trotz des Umsatzrückgangs leicht über den Werten des vorangegangenen Quartals (Q4 2008: 31,9 Mio. Euro/11 %). Das Periodenergebnis lag mit 18,9 Millionen Euro ebenfalls leicht oberhalb des Q4-Ergebnisses (15,9 Mio. Euro). Im Ergebnis des Zellenbereiches seien darüber hinaus Anlaufkosten des neuen Produktionsstandortes in Malaysia in Höhe von ca. 2,5 Millionen Euro enthalten, betont das Unternehmen. Der Umsatz des Zellbereiches enthalte teilweise Verkäufe an das Projektgeschäft der Q-Cells International, die im Konzernumsatz konsolidiert wurden.

Erfolgreicher Start für Q-Cells International; operativer Verlust bei Neuen Technologien
Auch das Projektgeschäft der Q-Cells International ist im ersten Quartal mit einem Umsatz von 84,6 Millionen Euro erfolgreich in das Jahr 2009 gestartet. Der Erlös lag damit bereits fast auf Höhe des Gesamtjahres 2008 (91,9 Mio. Euro). Die Q-Cells International erwirtschaftete ein EBIT von 9 Millionen Euro und damit eine EBIT-Marge von ca. 10 %. Neben der Konsolidierung konzerninterner Umsätze und Ergebnisbeiträge hatten die Neuen Technologien einen wesentlichen Einfluss auf das operative Ergebnis des Konzerns. Insgesamt fiel bei den voll konsolidierten Beteiligungen in den ersten drei Monaten ein operativer Verlust von 10,0 Millionen Euro an (Periodenergebnis minus 6,9 Mio. Euro). Das Beteiligungsergebnis der at-equity-konsolidierten Unternehmen (ohne REC) betrug minus 14,5 Millionen Euro, wozu in erster Linie eine Abschreibung auf den Beteiligungsansatz der Solaria in Höhe von 9,4 Millionen Euro beitrug.
Der anteilige Ergebnisbeitrag der REC-Beteiligung belief sich auf 4,7 Millionen Euro. Aufgrund des auch im ersten Quartals weiter gesunkenen Aktienkurses der REC wurde eine ergebniswirksame Abschreibung auf den Buchwert der REC in Höhe von 387,0 Millionen Euro vorgenommen (Buchwert der Beteiligung zum Ende Q1 2009: 668,5 Mio. Euro). Die (nicht liquiditätswirksamen) Abschreibungen auf die Beteiligungen an REC und Solaria führten zu einem Konzernfehlbetrag im ersten Quartal in Höhe von 391,9 Millionen Euro. Bereinigt um diese beiden außerordentlichen Abschreibungen erwirtschaftete die Q-Cells im ersten Quartal 2009 ein Periodenergebnis in Höhe von 4,5 Millionen Euro (Q1 2008 54,4 Mio. €; Q4 2008 34,9 Mio. €).

Verkauf des REC-Anteils sichert Finanzierung und steigert die Eigenkapitalquote
Mit dem Verkauf des REC-Anteils in der vergangenen Woche für rund 530 Millionen Euro wird der Differenzbetrag zwischen Buchwert zum Ende des ersten Quartals 2009 und Verkaufserlös im zweiten Quartal ergebniswirksam abgeschrieben. Durch den Mittelzufluss aus dem Verkauf konnte nicht nur die Finanzierung des Unternehmens sichergestellt werden, sondern auch die Eigenkapitalquote nach der Rückführung des Überbrückungskredites auf ca. 65 % erhöht werden. Somit sei das Unternehmen weiterhin sehr stabil aufgestellt, heißt es in der Pressemitteilung.

Prognose für das Gesamtjahr schwierig; Projektgeschäft soll überproportionalen Beitrag zum Umsatz leisten
Aufgrund des weiterhin unsicheren Marktumfeldes im Zusammenhang mit Finanzierungsrestriktionen insbesondere für größere Photovoltaik-Anlagen sei es zur Zeit unverändert schwierig, eine genaue Prognose für das Gesamtjahr abzugeben, so Q-Cells. Bei einem Produktionsvolumen von 600 bis 800 MWp (bislang 800 MWp bis 1 GWp) scheine gegenwärtig ein Konzernumsatz zwischen 1,3 und 1,6 Milliarden Euro möglich (bisherige Zielsetzung 1,7 bis 2,1 Mrd. Euro). Das Projektgeschäft der Q-Cells International soll mit Installationen von mehr als 150 MWp (bislang: 100 bis 200 MWp) einen überproportionalen Beitrag zum Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr leisten.

Personelle Veränderungen im Aufsichtsrat
Die Hauptversammlung der Q-Cells SE wählt am 18. Juni 2009 aufgrund der im letzten Jahr erfolgten Rechtsformwandlung in eine SE einen neuen Aufsichtsrat. Dr. Thomas van Aubel, derzeit Aufsichtsratsvorsitzender, sowie sein Stellvertreter, Dr. Dinnies J. von der Osten, werden für eine Wahl zum Aufsichtsrat nicht mehr zu Verfügung stehen, berichtet das Unternehmen. Beide wollen sich in Zukunft verstärkt ihren anderen Investments widmen. Der Aufsichtsrat beabsichtigt, sein langjähriges Mitglied Marcel Brenninkmeijer, Verwaltungspräsident der Good Energies AG, zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden zu wählen. Außerdem sollen zwei erfahrene Industrie-Experten den Aufsichtsrat verstärken, namentlich Prof. Menno Harms, der für viele Jahre das Deutschlandgeschäft von Hewlett Packard leitete, und Andrew Lee, der bei Good Energies in der Projektfinanzierung tätig ist. Zusammen mit Marcel Brenninkmeijer und Richard Kauffman wird er damit das dritte von Good Energies nominierte Aufsichtsratsmitglied von Q-Cells.

Good Energies will sich noch stärker bei Q-Cells engagiern
Der Wechsel im Aufsichtsrat spiegle die Absicht von Q-Cells und Good Energies wieder, in Zukunft noch stärker zusammenzuarbeiten, um die internationalen Wachstumsziele des Unternehmens auch im aktuellen, alle Marktteilnehmer herausfordernden Umfeld besser erreichen zu können. Good Energies werde als langfristig orientierter Investor das Engagement bei Q-Cells somit weiter ausbauen. Seit der ersten Investition im Jahr 2002 arbeite Good Energies eng mit dem Management von Q-Cells zusammen.

Vom Start-up mit vier Mitarbeitern zum größten Solarzellenhersteller der Welt
Dr. van Aubel und Dr. von der Osten haben das Unternehmen seit Gründung im Jahre 1999 als Investor bzw. Venture Capital Investor der ersten Stunde und als Aufsichtsratsmitglieder begleitet. Während ihrer Amtszeit haben sie das Unternehmen von einem Start-up mit vier Mitarbeitern in Thalheim über den Börsengang und die Mitgliedschaft im TecDax bis zum größten Solarzellenhersteller der Welt mit derzeit 2.500 Mitarbeitern weltweit geführt. Q-Cells dankt beiden für das besonders hohe Engagement sowie die erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten zehn Jahre.
Der Bericht zum 31. März 2009 sowie eine aktuelle Unternehmenspräsentation stehen unter Investor Relations auf den Internetseiten der Q-Cells zum herunterladen bereit

13.05.2009 | Quelle: Q-Cells SE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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