Marktforschung: schwieriges erstes Quartal für Solar-Unternehmen
Die jüngsten Quartalszahlen der Solarunternehmen Q-Cells, SolarWorld und Phoenix Solar spiegeln die schwierige Ertragslage der Photovoltaik-Industrie wider, heißt es in einer Kurzanalyse des US-Marktforschungs- und Technologieberatungsunternehmens Gartner Inc. (Stamford, Connecticut). Diese drei Unternehmen seien Beispiele dafür, welche Probleme die Branche in der Wirtschaftskrise zu lösen habe. Die Solarunternehmen müssten mit einer konservativeren Kreditvergabe, einem schrumpfenden Markt und mit sinkenden durchschnittlichen Verkaufspreisen zurechtkommen. Die aktuelle Analyse berücksichtigt laut Gartner diese Probleme und kommt zu dem Ergebnis, dass der Markt im laufenden Jahr im Vergleich zu 2008 um 28 Prozent schrumpfen wird.
Solarunternehmen reagieren auf schwierigen Markt
Während die Betriebsergebnisse im ersten Quartal sinkende Erträge, alarmierend volle Lager und Nettoverluste wiederspiegeln, zeigen sie laut Gartner aber auch, wie Solarunternehmen sich in dieser Marktsituation verhalten. Q-Cells habe seine Finanzen durch die geringere Inanspruchnahme seines Kreditrahmens, den Verkauf von CSG Solar und durch die Fusion von Sontor und Sunfilm sanieren können. SolarWorld bringt laut Gartner seine vertikale Struktur zur Geltung, mit der das Unternehmen von der Siliziumverarbeitung über die Modulproduktion bis hin zu schlüsselfertigen Solarstromanlagen alles anbieten kann. Phoenix Solar habe mit der Eröffnung regionaler Büros in die internationale Ausweitung der Geschäftsaktivität investiert und gehe davon aus, dass sich der Markt hin zur Dünnschicht-Photovoltaik entwickeln wird. Deshalb habe das Unternehmen intensive Verbindungen zu Unternehmen aufgebaut, die Dünnschicht-Photovoltaik auf Basis von Silizium, Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) und Cadmium Tellurid (CdTe) anbieten.
Produzenten stoßen in die Photovoltaik-Integration vor
Gartner geht davon aus, dass die drei Unternehmen für den Photovoltaikmarkt repräsentativ sind und dass sogar Unternehmen mit herausragenden Produkten und Marken die Endkunden intensiver ansprechen müssen. Als hauptsächliche Möglichkeit hierzu könnten Solarunternehmen Integrations- und Systemdesign-Dienstleistungen anbieten. Außer Q-Cells hätten Unternehmen wie Suntech Power, SunPower und First Solar das Standbein der Systemintegration als Teil einer vertikalen Integrationsstrategie über Zukäufe erworben und ausgebaut. Es werde erwartet, dass weitere Hersteller von Solarzellen und -modulen in diesen Markt vorstoßen. Aufgrund historischer Kenntnisse über die Organisation von Verkaufskanälen in Technologie-Industrien rechnet Gartner damit, dass Solarunternehmen die Systemintegration und ihre damit betrauten Partnerunternehmen noch differenzierter organisieren werden.
28.05.2009 | Quelle: Gartner Inc. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH