Greenpeace-Recherchen: Atomstrom verliert bundesweit an Bedeutung; alte AKW können sofort abgeschaltet werden

Die sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke könnten sofort abgeschaltet werden, ohne dass dies die Stromversorgung von Industrie und Privathaushalten in Deutschland beeinträchtigt, berichtet die Umweltschutzorganisation Greenpeace in einer Pressemitteilung. Nach Greenpeace-Recherchen sinkt der Anteil der sieben Alt-AKW Biblis A und B, Brunsbuettel, Neckarwestheim 1, Isar 1, Philippsburg 1 und Unterweser an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland […]

Die sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke könnten sofort abgeschaltet werden, ohne dass dies die Stromversorgung von Industrie und Privathaushalten in Deutschland beeinträchtigt, berichtet die Umweltschutzorganisation Greenpeace in einer Pressemitteilung. Nach Greenpeace-Recherchen sinkt der Anteil der sieben Alt-AKW Biblis A und B, Brunsbuettel, Neckarwestheim 1, Isar 1, Philippsburg 1 und Unterweser an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland tendenziell seit 2001. Die in das Ausland exportierte Strommenge und der Anteil der erneuerbaren Energien steige hingegen. Die Produktion von Strom aus Wind, Sonne und Wasser wachse so stark, dass der Ökostrom wegen Überproduktion zeitweise nicht mehr in das Stromnetz eingespeist werden kann, stellt Greenpeace fest.

„Viele alte Meiler stehen wegen technischer Probleme sowieso die meiste Zeit still und zeigen so, wie unzuverlässig und überflüssig die Hochrisikotechnologie Atomkraft ist“, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. „Wenn die sieben alten Reaktoren sofort vom Netz gehen, ist das ein großer Gewinn für die Sicherheit. Versorgungsengpässe oder gar eine ‚Stromlücke‘, mit der die Atomlobby droht, gibt es nicht.“

Atomkraftwerke blockieren den Ausbau der erneuerbaren Energien
Der Anteil der sieben ältesten AKW an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland betrug laut Greenpeace in den vergangenen vier Jahren nur noch 6,9 Prozent. Vier Jahre davor lag ihr Anteil noch bei mehr als 8 Prozent. In beiden Legislaturperioden erreichte die Einspeisung von Atomstrom aus den sieben ältesten Meilern im Jahr 2001 einen Spitzenwert mit 8,9 Prozent und in 2007 den niedrigsten Anteil mit 4,8 Prozent. Speziell jene Alt-Reaktoren, die als nächstes zur Abschaltung anstehen, Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Neckarwestheim 1, erzeugten im Jahr 2008 rund 22.000 Gigawattstunden Atomstrom. Genauso viel wurde laut Greenpeace im vergangenen Jahr ins Ausland exportiert.
„Die schwerfälligen Atomkraftwerke blockieren den Ausbau der erneuerbaren Energien“, betont Heinz Smital. „Schon heute machen sich Wind- und Atomstrom im Stromnetz Konkurrenz. Das Abschalten der sieben Alt-Meiler wäre ein positives Signal an alle Investoren. Denn mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien wird die Stromversorgung langfristig gesichert.“

15.06.2009 | Quelle: Greenpeace e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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