Solar Millennium und Southern California Edison unterzeichnen Stromabnahme-Verträge für solarthermische Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von bis zu 726 MW
Solar Millennium LLC, Berkeley (Kalifornien), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Solar Millennium AG, (Erlangen), hat mit dem US-amerikanischen Energieversorger Southern California Edison (SCE) Stromabnahme-Verträge, so genannte Power Purchase Agreements (PPA), unterzeichnet. Die Verträge bedürfen noch der Zustimmung der California Public Utilities Commission und sehen die Entwicklung von zwei Parabolrinnen-Kraftwerken mit einer Leistung von jeweils 242 Megawatt (MW) mit der zusätzlichen Option für ein drittes 242-MW-Kraftwerk vor. Insgesamt sind somit bis zu 726 MW solarthermischer Kraftwerksleistung geplant.
Die PPA regeln die Abnahme des in den Solar-Kraftwerken produzierten Stroms durch SCE über einen Zeitraum von 20 Jahren. Die Inbetriebnahme der drei Kraftwerke soll zwischen 2013 und 2014 erfolgen.
Solarstrom für Zeiten höchster Nachfrage
„Solarenergie ist die größte und zugleich bislang kaum genutzte Ressource in Kalifornien. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Solar Millennium bei diesen Projekten, die unsere Kunden mit noch mehr sauberer, erneuerbarer Energie versorgen werden“, sagt Stuart Hemphill, SCE Vice President, Renewable and Alternative Power. Die Solar-Großanlagen mit einem voraussichtlichen Investitionsvolumen von jeweils über einer Milliarde US-Dollar werden den Strom für SCE tagsüber bereitstellen, insbesondere in den Zeiten höchster Nachfrage während der Nachmittagsstunden, also genau dann, wenn auch die höchste Sonneneinstrahlung herrscht. Im Vergleich zu den von Solar Millennium in Südspanien entwickelten Andasol-Kraftwerken hat jedes der Großkraftwerke ein nahezu dreimal größeres Solarfeld.
Für Solar Millennium ist die Vertragsunterzeichnung ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung der Projekte. Das Unternehmen plant, Ende 2010 mit dem Bau der Kraftwerke zu beginnen, sobald alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen und die weiteren Rahmenbedingungen für den Bau erfüllt sind. Die Anlagen werden ihren Strom in das kalifornische Hochspannungsnetz in der Nähe von Blythe und Ridgecrest einspeisen, das wegen des Ausbaus erneuerbarer Energien in diesen Regionen erweitert werden soll.
Arbeitsplätze und Umsätze entlang der Wertschöpfungskette solarthermischer Kraftwerke
Beim Bau jedes Solarkraftwerks werden laut Solar Millennium rund 800 Menschen beschäftigt sein. Dauerhaft werden nahezu 100 Arbeitsplätze in den Bereichen Betrieb, Instandhaltung und Verwaltung geschaffen. Solar Millennium erwartet aus diesen Projekten in den nächsten Jahren Umsätze in allen Geschäftsbereichen entlang der Wertschöpfungskette solarthermischer Kraftwerke. Josef Eichhammer, Geschäftsführer von Solar Millennium LLC: „Aufgrund der exzellenten Sonneneinstrahlung sind die Standorte in Kalifornien ideal für solarthermische Kraftwerke geeignet. Sie liegen zudem in der Nähe großer Bevölkerungszentren mit hoher Stromnachfrage. Die jährlichen Direktnormalstrahlungswerte sind in diesen Gebieten mit nahezu 2.800 kWh/m2 um mehr als 30 Prozent höher als in Südspanien. Die Kraftwerksprojekte leisten einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Ziele Kaliforniens für den Einsatz erneuerbarer Energien und zugleich zur Belebung der kalifornischen Wirtschaft.“
Steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten erhöhen die Attraktivität von Investitionen in solarthermische Kraftwerke
„Das sind großartige Nachrichten. Ridgecrest kann mit diesem Solarprojekt seine Kohlendioxidemissionen wesentlich reduzieren. Das Projekt von Solar Millennium schafft temporär etwa 800 und dauerhaft ca. 80-100 Arbeitsplätze in der Region und trägt nachhaltig dazu bei, die Kohlendioxidemissionen auf regionaler und bundesstaatlicher Ebene zu reduzieren und unsere lokale Ökonomie zu stärken“, so Steven P. Morgan, Bürgermeister von Ridgecrest, Kalifornien. Während in Spanien gesetzlich geregelte Einspeisevergütungen den wirtschaftlichen Betrieb von Solarkraftwerken sichern, sind in Kalifornien die Energieversorger durch die Renewable Portfolio Standards (RPS) verpflichtet, einen zunehmenden Anteil ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. Steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten („Investment Tax Credits“) erhöhen die Attraktivität von Investitionen in solarthermische Kraftwerke. US-Präsident Barack Obama hat weitere Anreize geschaffen, wie zum Beispiel staatliche Zuschüsse in Höhe von bis zu 30 Prozent der Investitionssumme und staatliche Bürgschaften für Kredite, um die Finanzierung in den derzeit wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu erleichtern.
Solar Millennium und MAN Ferrostaal wollen neue Maßstäbe setzen
Christian Beltle, Vorstandsvorsitzender der Solar Millennium AG: „In Spanien und Ägypten hat Solar Millennium bei der Entwicklung von solarthermischen Kraftwerken eine Pionierrolle übernommen. Basierend auf diesen Erfolgen wollen wir unser Engagement für nachhaltige Energieversorgung auf dem amerikanischen Markt verstärkt ausdehnen. Hier sehen wir hervorragende Marktchancen für solarthermische Großkraftwerke. Unsere Projektpipeline schafft eine solide Basis, um unsere Wachstumsziele für die nächsten Jahre zu erreichen.“ In den Bau der Kraftwerke wird auch das Gemeinschaftsunternehmen der Solar Millennium AG und MAN Ferrostaal Inc. eingebunden. Uwe T. Schmidt, Vorstandsvorsitzender der MAN Ferrostaal Inc.: „Mit der gebündelten Erfahrung von Solar Millennium und MAN Ferrostaal sind wir in der Lage, bei solarthermischen Kraftwerken eine Spitzenposition zu erreichen und mit Anlagen dieser Größe und Leistungsklasse neue Maßstäbe zu setzen.“
17.06.2009 | Quelle: Solar Millennium AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH