Entwicklungshilfe mit Photovoltaik: Solarstrom und Licht für die Armen in Kamerun

In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara haben rund 500 Millionen Menschen keinen Anschluss an das öffentliche Stromnetz. Um dennoch Energie gewinnen zu können, werden meist klimaschädliche fossile Brennstoffe wie Diesel und Kerosin verbrannt, die teuer sind und deren Abgase die Gesundheit gefährden. Die Initiative „SLAK“ des Internationalen Solarenergie-Forschungszentrums Konstanz (ISC) will das ändern und […]

In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara haben rund 500 Millionen Menschen keinen Anschluss an das öffentliche Stromnetz. Um dennoch Energie gewinnen zu können, werden meist klimaschädliche fossile Brennstoffe wie Diesel und Kerosin verbrannt, die teuer sind und deren Abgase die Gesundheit gefährden. Die Initiative „SLAK“ des Internationalen Solarenergie-Forschungszentrums Konstanz (ISC) will das ändern und die Armut in Kamerun (Zentralafrika) bekämpfen, indem Solar-Home-Systeme (netzunabhängige Photovoltaikanlagen) installiert werden, wodurch die Lebensbedingungen in Dörfern, Schulen und Krankenhäusern deutlich verbessert werden können.
SLAK steht für „Strom und Licht für die Armen in Kamerun“.

Solarstrom für 50 Häuser
Bei der Forschung am ISC fallen sehr viele Solarzellen an, die normalerweise archiviert werden. Mit Hilfe von Spenden wollen die Konstanzer Forscher nun aus den Zellen Photovoltaik-Module herstellen und diese in einem Dorf in Kamerun installieren, damit die Kinder abends lernen können. Das Projekt von SLAK zielt zunächst darauf ab, eine Anlage mit einer Leistung von zwei Kilowatt aufzustellen, welche die 50 Häuser des Dorfes Botbadjang (ca. 2.500 Kilometer von der Hafenstadt Douala entfernt) mit Solarstrom versorgt.

Hilfe zur Selbsthilfe
Die Forscher am ISC spenden die Solarzellen im Wert von zirka 12.000 Euro, die ungefähr 30 % der Gesamtkosten ausmachen. Zusätzlich installieren Mitarbeiter des ISC die Anlage in Kamerun und übernehmen die Wartung während der gesamten Betriebszeit (typischerweise 30 Jahre). Das Vorhaben wird begleitet von dem erfahrenen Projektleiter Paul Ngwe Mbeleg, der sowohl Fachmann für Installation von Solarstromanlagen ist als auch aus Kamerun stammt. Die Dorfbewohner können im Zuge des Projekts das Geld, das für Petroleum oder Kerosin verwendet werden müsste zur Seite legen, um die Wartung der Anlage zu gewährleisten.

Krankenhaus ohne Strom; Schule ohne Licht
Paul Ngwe Mbeleg berichtet über die triste Situation im Leprahaus la Dibamba, 15 Kilometer von Douala entfernt, in dem selbst eine minimale Stromversorgung fehlt: Die einzige Lichtquelle für die Patienten ist eine Petroleumlampe. In der Schule fällt das Lernen schwer, denn nach 17:30 Uhr ist es unmöglich, in einem Klassenzimmer zu lesen, da es in Kamerun um diese Zeit schnell dunkel wird. Am Tag hingegen liegt die Temperatur im Sommer zwischen 40 und 45°C. Mit Solarstrom hätten die Menschen im Dorf abends klares, helles Licht zum Lesen, Lernen und Arbeiten. Rußende Flammen, die Augenleiden verursachen können, wären dann überflüssig. Zudem wäre der Betrieb eines Radios oder Mobilfunkgerätes möglich.

Spenden ermöglichen Modulfertigung, Zubehör und Transport nach Kamerun
Um das Photovoltaik-Vorhaben umzusetzen, für das insgesamt rund 40.000 Euro erforderlich sind, benötigt SLAK Hilfe in Form von Geldspenden. Mit diesen Mitteln können zunächst aus den Solarzellen Module hergestellt werden. Außerdem muss notwendiges Zubehör gekauft werden, zum Beispiel Energiesparlampen, Solarakkus, Kabel, und Rahmen. Schließlich gilt es, den Transport nach Kamerun durchzuführen und zu finanzieren. SLAK ist ein anerkannter, gemeinnütziger Verein, Spenden können als Sonderausgabe von der Steuer abgesetzt werden. Bei Beträgen über 100 EUR stellt SLAK gerne eine Spendenbescheinigung aus. Spendekonto: 7009915701 Bank: GLS Bank eG Bochum BLZ: 430 609 67 Verwendungszweck: SLAK.

Der Fortschritt des Projektes kann im Internet verfolgt werden, weitere Informationen gibt es unter http://www.slak.isc-konstanz.de

21.06.2009 | Quelle: SLAK | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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