Wüstenstrom: Siemens unterstützt Desertec-Initiative mit umweltfreundlicher Solar- und Wind-Technologie

Siemens Energy engagiert sich gemeinsam mit weiteren Industrieunternehmen in der Desertec-Initiative, die eine nachhaltige Stromversorgung für Europa, den Nahen Osten und Nordafrika zum Ziel hat. Eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) sei am 13.07.2009 in München unterzeichnet worden, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Umweltfreundlicher Strom aus erneuerbaren Energien soll in solarthermischen Kraftwerken in der […]

Siemens Energy engagiert sich gemeinsam mit weiteren Industrieunternehmen in der Desertec-Initiative, die eine nachhaltige Stromversorgung für Europa, den Nahen Osten und Nordafrika zum Ziel hat. Eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) sei am 13.07.2009 in München unterzeichnet worden, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Umweltfreundlicher Strom aus erneuerbaren Energien soll in solarthermischen Kraftwerken in der Sahara sowie in Windparks in Nordafrika erzeugt und in die Verbrauchszentren transportiert werden. Dafür soll ein technisches und wirtschaftliches Konzept entwickelt werden.
„Desertec ist ein visionäres Projekt, das im künftigen Energiemix einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten kann“, sagte René Umlauft, Vorstand der Abteilung Renewable Energy bei Siemens Energy.

90.000 Quadratkilometer Wüste können theoretisch den weltweiten Energiebedarf decken
„Beim Projekt Desertec vereinen sich Nachhaltigkeit, Technologiekompetenz und visionäres Unternehmertum. Genau das sind unsere Stärken seit über 160 Jahren. Mit seinem breiten Portfolio von Komponenten für Solarkraftwerke über Windturbinen bis hin zur hocheffizienten Stromübertragung ist Siemens der richtige Technologiepartner für Desertec“, ergänzte Umlauft. Das Potenzial ist laut Siemens enorm. Die Wüstenregionen der Erde empfangen in sechs Stunden mehr Energie als die Menschheit in einem Jahr verbraucht. In der Sahara steht die Sonne über 4.800 Stunden im Jahr zur Stromerzeugung zur Verfügung. Zum Vergleich: Das ist etwa dreimal soviel als in Deutschland. Solarkraftwerke auf einer Fläche von 300 km mal 300 km würden ausreichen, um den gesamten weltweiten Energiebedarf zu decken. Die Desertec-Initiative zielt darauf ab, bis 2050 einen Anteil von 15 bis 20 Prozent des europäischen Strombedarfs als Solar- und Windstrom zu liefern.

Solarthermische Kraftwerke erzeugen bereits seit 20 Jahren Strom
Siemens verfügt über ein breites Spektrum an umweltfreundlichen Technologien von solarthermischen Kraftwerken über Photovoltaikanlagen bis hin zu Windenergieanlagen und der verlustarmen Stromübertragungstechnik, betont das Unternehmen. Solarthermische Kraftwerke erzeugen seit 20 Jahren umweltfreundlichen Strom und erleben derzeit einen regelrechten Boom. Bei Dampfturbinen für solarthermische Kraftwerke ist Siemens nach eigenen Angaben Marktführer. Mit der Beteiligung an der italienischen Archimede Solar verfügt das Unternehmen darüber hinaus über eine zukunftsweisende Technologie für Solarreceiver, eine weitere Schlüsselkomponente dieser Kraftwerke. Durch die Kombination beider Technologien will Siemens die Wirkungsgrade dieser Anlagen weiter erhöhen und die Produktionskosten für Solarstrom senken.

Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) über weite Strecken
Staaten wie Marokko oder Ägypten bieten auch gute Möglichkeiten für die Nutzung der Windkraft. Siemens ist einer der weltweit führenden Anbieter von Windenergieanlagen, bei Offshore-Windparks ist das Unternehmen bereits die Nummer eins. Bei Desertec müsste der in den Wüstenregionen erzeugte Strom über eine Strecke von etwa 2.000 km von Nordafrika in die Verbrauchszentren Europas transportiert werden. Derartige Entfernungen sind für die Übertragung mit Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) kein Problem. Bei einem von Siemens realisierten HGÜ-Projekt in China wird beispielsweise der Strom aus Wasserkraftwerken im Landesinneren mit einer Leistung von 5.000 Megawatt (MW) über 1.400 Kilometer in die Großstädte an der Küste übertragen. Dank dieser Stromautobahn kommen davon 95 Prozent in den Verbrauchszentren an, betont Siemens. Bei Wechselstrom-Leitungen wären es hingegen etwa 400 MW weniger – dies entspricht der Leistung eines mittleren Kraftwerks oder von 160 Windenergieanlagen. Die geringeren Übertragungsverluste ersparen der Umwelt rund drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

14.07.2009 | Quelle: Siemens Energy | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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