Ökostrom: Fehlende Regelungen erschweren Verbrauchern die Wahl

Das Heidelberger Verbraucherportal Verivox.de hat festgestellt, dass Verbraucher durch fehlende verbindliche Kriterien für Ökostromprodukte verunsichert werden. Ohne klare Definitionen sei ein Dschungel aus Zertifikaten und Gütesiegeln entstanden, in dem sich Verbraucher schnell verirren könnten, berichtet Verivox in einer Pressemitteilung. Dabei seien gute Ökostromtarife mittlerweile fast immer günstiger als die besten Angebote des örtlichen Grundversorgers. Bei […]

Das Heidelberger Verbraucherportal Verivox.de hat festgestellt, dass Verbraucher durch fehlende verbindliche Kriterien für Ökostromprodukte verunsichert werden. Ohne klare Definitionen sei ein Dschungel aus Zertifikaten und Gütesiegeln entstanden, in dem sich Verbraucher schnell verirren könnten, berichtet Verivox in einer Pressemitteilung. Dabei seien gute Ökostromtarife mittlerweile fast immer günstiger als die besten Angebote des örtlichen Grundversorgers. Bei einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden pro Jahr seien Ökostromtarife mit Gütesiegel im bundesweiten Durchschnitt 95 Euro günstiger als das billigste Angebot des örtlichen Grundversorgers, so Verivox. Im Vergleich mit dem örtlichen Grundversorgungstarif würden die Ökostromtarife sogar noch besser abschneiden: Bei gleichem Verbrauch seien Ökostromtarife durchschnittlich 163 Euro günstiger.
Wer sich für einen Ökostromtarif entscheide, wolle einen Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energien leisten und den Anteil von Atomstrom und fossilen Energieträgern am Strommix in Deutschland reduzieren, heißt es in der Pressemitteilung. Verbraucher sollten jedoch vor der Wahl eine Ökostromtarifes einen Blick auf das Kleingedruckte werfen, empfiehlt das Verbraucherportal.

Unterschied zwischen Zertifikaten und Gütesiegeln entscheidend
Wichtig sei der Unterschied zwischen Ökostromzertifikaten und Gütesiegeln, erklärt Verivox. Ökostromzertifikate würden die Herkunft und die Zusammensetzung des Stroms garantieren (z. B. Strom aus Wasserkraftwerken in Norwegen). Für die Vergabe solcher Zertifikate sei nur die Stromquelle entscheidend. Diese Zertifikate könnten gehandelt werden und würden wenig über die Qualität des jeweiligen Ökostromtarifes aussagen. Darüber würden Gütesiegel Auskunft geben, bei denen in den meisten Fällen Voraussetzung sei, dass ein bestimmter Anteil der Einnahmen in den Bau neuer Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung investiert wird und dass die Anlagen ein gewisses Alter nicht überschreiten.

Mehr Sicherheit durch allgemeine Richtlinien für Ökostromprodukte
Doch auch zwischen den Gütesiegeln gebe es große Unterschiede, heißt es in der Pressemitteilung. Die Zertifizierung durch eine TÜV-Gesellschaft enthalte beispielsweise neben dem Herkunftshinweis die allgemeine Auflage, dass der jeweilige Ökostromanbieter den Kostenaufschlag für Ökostromtarife nur für die Förderung erneuerbarer Energien verwenden darf. Gütesiegel wie beispielsweise das „GrünerStromLabel“ würden für den ökologischen Nutzen eines Ökostromproduktes noch strengere Kriterien anlegen, erklärt Verivox. Hier sei neben dem Ausbau regenerativer Energiequellen auch die allgemeine Haltung des Stromanbieters gegenüber erneuerbaren Energien entscheidend. „Die verschiedenen Ökostromzertifikate und -gütesiegel verwirren viele Verbraucher, die bereit sind, etwas für die Umwelt zu tun. Hier könnte der Gesetzgeber Sicherheit schaffen und allgemeine Richtlinien für Ökostromprodukte einführen“, so Peter Reese, Leiter für Energiewirtschaft bei Verivox.de.

26.07.2009 | Quelle: Verivox GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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