Umweltbundesamt-Chef Troge warnt vor längeren AKW-Laufzeiten

Der scheidende Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Andreas Troge, spricht sich gegen längere Laufzeiten von Kernkraftwerken aus. Er warne davor, „ausgerechnet die Laufzeit der älteren Reaktoren zu verlängern“, sagte Troge in der ZEIT. Er sei dafür, die Kernkraftwerke mit „den häufigsten Störungen so bald wie möglich stillzulegen“, das seien die älteren. Heftige Kritik übte Troge (CDU) […]

Der scheidende Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Andreas Troge, spricht sich gegen längere Laufzeiten von Kernkraftwerken aus. Er warne davor, „ausgerechnet die Laufzeit der älteren Reaktoren zu verlängern“, sagte Troge in der ZEIT. Er sei dafür, die Kernkraftwerke mit „den häufigsten Störungen so bald wie möglich stillzulegen“, das seien die älteren. Heftige Kritik übte Troge (CDU) am Atomenergiekurs der Union. Wer die Kernkraftwerke sechs oder acht Jahre länger am Netz lassen wolle, schade dem „inneren Frieden“ in Deutschland, sagte Troge.
Wenn CDU-Mitglieder die Kernenergie als „Ökoenergie“ bezeichneten, verschlage es ihm geradezu die Sprache. Dies sei „vorsätzlich eindimensional“. Mit nachhaltiger Entwicklung habe die Nutzung der Kernkraft „nichts zu tun“.

„Übergangsenergie“ seit 20 Jahren
Irritiert von seiner Kritik am Unionskurs könnten nur jene CDU-Mitglieder sein, „an denen die Programmdebatte der CDU vorbeigegangen ist“, sagte Troge weiter. Schon im CDU-Umweltprogramm von 1989 sei die Kernenergie als Übergangsenergie bezeichnet worden. Wenn er heute von seiner Partei höre, die Kernenergie sei immer noch eine Übergangsenergie, dann frage er sich, „was wir in 20 Jahren gemacht haben“.
Troge ist seit 1995 Präsident des Umweltbundesamtes. Aus gesundheitlichen Gründen legt er auf eigenen Wunsch Ende des Monats sein Amt nieder.
Das komplette ZEIT-Interview wird veröffentlicht in der ZEIT vom 30.07.2009

29.07.2009 | Quelle: DIE ZEIT | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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