Photovoltaik und Co: Energiekarte der DGS liefert aktuelle Zahlen zur Energiewende

Die Energiewende ist im vollen Gange, doch eigentlich weiß keiner genau, was in welcher Region bereits erreicht wurde“, stellt die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) fest. Die „EnergyMap“ der DGS soll aufzeigen, wie nahe wir dem Ziel 100% erneuerbare Energien bereits gekommen sind. In der nächsten Ausgabe der Verbandszeitschrift SONNENENERGIE wird ausführlich über dieses Projekt […]

Die Energiewende ist im vollen Gange, doch eigentlich weiß keiner genau, was in welcher Region bereits erreicht wurde“, stellt die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) fest. Die „EnergyMap“ der DGS soll aufzeigen, wie nahe wir dem Ziel 100% erneuerbare Energien bereits gekommen sind. In der nächsten Ausgabe der Verbandszeitschrift SONNENENERGIE wird ausführlich über dieses Projekt berichtet. Das erfolgreiche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) definiert die deutschen Ausbauziele bei der Stromversorgung, die der Staat erreichen will. Das EEG enthält seit neustem auch Vergütungssätze, deren jährliche Degression an den tatsächlichen Zubau von Photovoltaik-, Windenergie-, Biomasse- und Geothermie-Anlagen im Vorjahr geknüpft ist. Aus diesem Grund ist es erforderlich, zu überprüfen, was tatsächlich an EEG-Anlagen gebaut wurde.

Verpflichtung zur Veröffentlichung durch Netzbetreiber
Diese Transparenz würde helfen, zu verhindern, dass überhöhte finanzielle Forderungen im Rahmen der EEG-Verrechnung geltend gemacht werden, betont die DGS. Schließlich dürften die Netzbetreiber die EEG-Zahlungen auf die Stromverbraucher umlegen und zwischenzeitlich handle es sich dabei bereits um Beträge in Milliardenhöhe. Aus der Sicht des Gesetzgebers sei spätestens ab der EEG-Novelle des Jahres 2004 ganz unmissverständlich geregelt, wie diese Transparenz herzustellen ist. Ein bundesweites EEG-Anlagenregister wurde beschrieben und sollte eingeführt werden. Mit der EEG-Novelle im Jahr 2008 wurde der Stellenwert der Transparenz noch einmal untermauert. Rein rechtlich müsste damit eine neue Anlage ab dem Moment des Netzanschlusses auch im Internet dokumentiert werden, so die DGS. Die gesetzlich vorgeschriebenen Veröffentlichungspflichten würden jedoch von den Stromkonzernen weiterhin extrem lax gehandhabt. Eine „unverzügliche Veröffentlichung“ der Daten sei nur selten zu erkennen und in manchen Fällen seien die Meldungen im Internet-Auftritt der Netzbetreiber auch nicht gerade einfach zu finden. Dennoch könne man aus den verfügbaren Meldungen bereits sinnvolle Informationen ableiten. Für die Erstellung der „EnergyMap“ greife die DGS noch auf zwei weitere Datenquellen zurück: die OpenGeoDB und die OpenStreetMap. Der aktuelle Datenbestand, aus dem die „EnergyMap“ im Juli 2009 erstellt wurde, umfasse 476.441 EEG-Anlagen, 60.586 geografische Regionen und rund 1.000 Megabyte Kartendaten

Daten werden mit eigens abgestimmtem Softwaresystem aktualisiert
Unter www.energymap.info bietet die DGS seit dem 1. August 2009 eine Aufbereitung dieser Datenflut, aus der primär hervorgehen soll, wie nahe die einzelnen Regionen dem Ziel von 100-Prozent Stromproduktion aus erneuerbaren Energien bereits gekommen sind. Ab der Ebene der Städte und Gemeinden werden zusätzlich zu den statistischen Informationen auch noch alle öffentlich bekannten Daten der zugehörigen EEG-Anlagen aufgelistet. So kann nun jeder Anlagenbesitzer selber überprüfen, ob die eigene Anlage vom Netzbetreiber auch korrekt gemeldet wird.
Für die Auswertung und Überprüfung der EEG-Meldedaten wurde ein eigens darauf abgestimmtes Softwaresystem programmiert. Obwohl die Erstellung der EnergyMap nahezu vollständig automatisiert ablaufe, werde eine Aktualisierung voraussichtlich nur alle zwei Monate erfolgen. Dies liege unter anderem daran, dass die Datenformate der EEG-Meldungen sich teilweise auch ohne offensichtlichen Grund änderten und dass die Rohdaten nie 100% fehlerfrei seien und somit immer eine manuelle Überprüfung und Korrektur erforderlich werde.

Die EnergyMap steht erst am Anfang
Der von den Bürgern verlangten Transparenz beim Ausbau der erneuerbaren Energien würde derzeit nicht entsprochen, kritisiert die DGS. Die Übertragungsnetzbetreiber müssten in naher Zukunft endlich alle notwendigen Standortdaten korrekt und unverzüglich publizieren, fordert der Verband. Vor allem das Verhalten von E.ON lasse hier derzeit noch viele Wünsche offen. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie habe bereits darauf hingewirkt und werde dies weiterhin tun, dass alle EEG-Meldungen gesetzeskonform erfolgen. Hierzu sei der Verband auch im Gespräch mit der Bundesnetzagentur. Die DGS will auch in Zukunft das System der EnergyMap weiterentwickeln. So sollen in Zukunft auch Erneuerbare-Energie-Anlagen erfasst werden, die nicht durch das EEG gefördert werden. Die betrifft primär die alte Wasserkraft. „Wir wollen nicht nur für mehr Transparenz in Deutschland sorgen, sondern auch dazu beitragen, dass besonders aktive Regionen entsprechend gewürdigt und hervorgehoben werden. Doch auch in anderen Ländern gibt es erneuerbare Energien und auch in anderen Ländern will man wissen, was bereits geschafft wurde. Die EnergyMap soll internationaler werden und sie soll in Zukunft noch deutlich interaktiver werden. An guten Ideen mangelt es nicht“, heißt es in der DGS-Pressemitteilung.
Weitere Informationen unter: http://www.energymap.info und http://www.openstreetmap.org/

05.08.2009 | Quelle: DGS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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