Solar-Unternehmen Conergy: Umsatz im 2. Quartal gegenüber Vorquartal fast verdreifacht; Vorstand rechnet für 2009 mit operativem Verlust

Dank der deutlichen Belebung des internationalen Solar-Marktes hat das Hamburger Photovoltaik-Unternehmen Conergy seinen Umsatz im 2. Quartal gegenüber dem Vorquartal mit 163,4 Millionen Euro fast verdreifacht. Gleichzeitig habe Conergy seine Rohertragsmarge im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozentpunkte auf 18,5 Prozent verbessert, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Ein wieder positiver Netto-Cashflow aus […]

Dank der deutlichen Belebung des internationalen Solar-Marktes hat das Hamburger Photovoltaik-Unternehmen Conergy seinen Umsatz im 2. Quartal gegenüber dem Vorquartal mit 163,4 Millionen Euro fast verdreifacht. Gleichzeitig habe Conergy seine Rohertragsmarge im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozentpunkte auf 18,5 Prozent verbessert, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Ein wieder positiver Netto-Cashflow aus dem operativen Geschäft von 17,3 Millionen Euro spiegle vor allem den effizienteren Umgang mit Vorratsbeständen sowie weitaus geringere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wieder.
Verglichen mit dem Rekordvolumen des Vorjahres registrierte Conergy im ersten Halbjahr jedoch einen deutlichen Umsatzrückgang auf 228 Millionen Euro. Gründe hierfür seien ein massiver Preisrückgang für Solarmodule und der dramatische Einbruch des spanischen Marktes, der das letzte Jahr noch zu einem außerordentlich starken Solar-Boomjahr gemacht hat. Zudem erschwerte – und erschwere noch heute – die Finanzkrise in allen Kernländern der Photovoltaik Investoren den Zugang zu Fremdkapital. Hinzugekommen sei ein rapider Modulpreisverfall um bis heute rund 30 %. Damit gerieten die Umsätze und Ergebnisse in der Branche zusätzlich unter Druck.

Personalkosten und Nettoverschuldung abgebaut
Auch bei Conergy wurde das operative Ergebnis (EBIT) als Folge dieses Umsatzrückgangs deutlich in Mitleidenschaft gezogen; es liegt mit minus 47,0 Millionen Euro unter dem Fehlbetrag der ersten Jahreshälfte 2008 (minus 33,3 Mio. EUR). Gleichzeitig konnte das Unternehmen dank der Restrukturierung sein Nachsteuerergebnis im ersten Halbjahr von minus 66,9 Millionen Euro auf minus 58,9 Millionen Euro verbessern. Darin spiegeln sich besonders der Abbau der Personalkosten um rund 27 % zum Ende Juni 2009 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresstichtag, sowie der massive Abbau der Nettoverschuldung von 550,0 Millionen Euro auf 287,1 Millionen Euro wider. Die Eigenkapitalquote per 30.06.2009 sei mit 21,4 Prozent weiter robust, betont das Unternehmen.
„Besonders freut uns, dass wir wieder einen positiven Nettocashflow erzielen. Zudem haben sich, abgesehen von Spanien und Korea, auch unsere Märkte positiv entwickelt und liegen auf Vorjahresniveau. Das zeigt drei Dinge: Wir konnten unseren Marktanteil in den auch in Zukunft wichtigen Märkten halten. Unsere grundlegenden Wachstumstreiber sind nach wie vor intakt. Und damit gehen wir vom klassischen Muster einer weiteren Belebung im 2. Halbjahr aus“, so Dieter Ammer, Vorstandsvorsitzender der Conergy AG. „Auch wenn der Markt wieder anspringt, ist er aber bei weitem nicht stark genug, um an das Rekordvolumen des Jahres 2008 anzuschließen. Obwohl die Restrukturierung uns schlanker und effizienter gemacht hat, war der Umsatzrückgang zu groß, als dass wir ihn allein durch unsere letztjährigen Sparmaßnahmen ausgleichen konnten“, so Ammer weiter.

Photovoltaik-Auslandsmärkte sollen auf Profitabilität geprüft werden
Conergy will diesen Strukturverschiebungen wirksam begegnen. Das Unternehmen habe deshalb Maßnahmen eingeleitet, die Conergy effizienter machen, weiter Kosten sparen sowie die Kapazität an die aktuelle Marktlage weiter anpassen sollen. Im vergangenen Monat habe Conergy im internationalen Vertrieb sein Regionalmodell abgeschafft und dadurch eine komplette Management-Ebene eingespart. Weiterhin entlasteten die gestärkten Zentralbereiche Einkauf, Logistik und Marketing künftig die Länder durch Bereitstellung einer starken Infrastruktur – die Länder könnten sich noch stärker auf ihre Vertriebsaktivitäten konzentrieren. Seine Auslandsmärkte selbst unterziehe das Solar-Unternehmen einer weiteren kritischen Prüfung auf Profitabilität. Ziel sei, wie zu Anfang der Restrukturierung verkündet, nur noch dort vertreten zu sein, wo auch profitables Geschäft stattfindet. Daneben schärfe Conergy auch seine Vertriebskanäle. Gerade der deutsche B2B-Kanal habe sich in den letzten Monaten positiv entwickelt. In Zukunft will das Unternehmen diesen Absatzkanal noch weiter stärken.

Vorstand rechnet für 2009 mit einem operativen Verlust
Conergy geht für das 2. Halbjahr 2009 von einer weiteren Belebung des Marktes für erneuerbare Energien aus. Die weltweiten politischen Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung der erneuerbaren Energien-Märkte seien unverändert positiv. Das Unternehmen erwartet, dass der klassische Jahresverlauf – das zweite Halbjahr ist in der Branche üblicherweise deutlich umsatzstärker als das erste – auch 2009 eintrifft. Insgesamt werde das Volumen des Photovoltaik-Marktes 2009 aber unter dem des allerdings ungewöhnlich starken Vorjahres liegen. Der Vorstand gehe daher davon aus, dass das Umsatzvolumen der Conergy 2009 deutlich unter dem Vorjahr liegen wird, der relative Marktanteil aber gehalten werden könne. Als Folge des verringerten Umsatzvolumens rechnet der Vorstand dieses Jahr mit einem operativen Verlust. Ziel des Unternehmens sei, 2010 einen operativen Gewinn zu erzielen.

13.08.2009 | Quelle: Conergy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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