Solarpark Lieberose: Größtes Photovoltaik-Kraftwerk in Deutschland eingeweiht

Der Solarpark Lieberose (Brandenburg) ist seit dem 20.08.2009 das größte Sonnenkraftwerk in Deutschland. Mit der gemeinsamen Montage des 560.000sten Solarmoduls haben Bundesminister Wolfgang Tiefensee, Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Länder, und der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck die Anlage zum bundesweit größten Photovoltaik-Park gemacht. Das Solar-Kraftwerk, das die Wörrstädter juwi-Gruppe und First Solar nördlich von […]

Der Solarpark Lieberose (Brandenburg) ist seit dem 20.08.2009 das größte Sonnenkraftwerk in Deutschland. Mit der gemeinsamen Montage des 560.000sten Solarmoduls haben Bundesminister Wolfgang Tiefensee, Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Länder, und der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck die Anlage zum bundesweit größten Photovoltaik-Park gemacht. Das Solar-Kraftwerk, das die Wörrstädter juwi-Gruppe und First Solar nördlich von Cottbus in der Gemeinde Turnow-Preilack errichten, gilt in vielerlei Hinsicht als ein Leuchtturmprojekt der Solar-Branche. So haben die beiden Unternehmen trotz Finanz- und Wirtschaftskrise ein Großprojekt mit einem Investitionsvolumen von mehr als 160 Millionen Euro auf den Weg gebracht, das mit einer Leistung von rund 53 Megawatt und einer Fläche von mehr als 210 Fußballfeldern die zweitgrößte Photovoltaik-Anlage der Welt ist.
juwi hat mit Dünnschichtmodulen von First Solar auch die beiden bis dato größten PV-Parks Deutschlands errichtet: Waldpolenz bei Leipzig in Sachsen (40 MW) und Köthen in Sachsen-Anhalt (15 MW).

Minister Tiefensee: Ostdeutsche Solarindustrie muss sich auf ihre Stärken konzentrieren
„Der technologische Vorsprung ist ein Pfund, mit dem die ostdeutsche Solarbranche wuchern kann. Denn bei den neuen Energien ist der Kuchen noch nicht verteilt. Hier entwickelt sich Ostdeutschland zum Vorreiter. Wir wissen, es macht keinen Sinn mit China um die günstigste Fertigung zu konkurrieren. Vielmehr muss sich die ostdeutsche Solarindustrie auf ihre Stärken konzentrieren. Das sind auch das Wissen und Können, das in Unternehmen, Netzwerken, Forschungseinrichtungen und Universitäten gebündelt wird. Erst dieser Verbund, der sich nicht ins Ausland verlagern lässt, sichert auch künftig die Wettbewerbsfähigkeit. Der Solarpark in Lieberose zeigt, was deutsche Solarunternehmen erreichen, wenn sie zusammenarbeiten“, sagte Tiefensee heute bei der feierlichen Einweihung des Solarparks vor mehr als 300 Gästen.

Ministerpräsident Platzeck: Vorbildfunktion in punkto Konversion
Lieberose ist aber nicht nur in Leistung und Finanzierung beispielhaft, sondern auch ein Modellprojekt der Renaturierung militärischer Liegenschaften oder sonstiger Brachflächen. „Der Solarpark ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg, die Solarenergie in Brandenburg zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor auszubauen. Ich schreibe dem Solarpark Lieberose zudem eine Vorbildfunktion in punkto Konversion zu. Halbe Ewigkeiten genutzte und hoch belastete Militärflächen sind von Kampfstoffen und Munitionsresten entsorgt worden, ohne dass dabei die öffentliche Hand, die Eigentümerin des Areals ist, finanziell in Anspruch genommen wurde. Auch für einen Ausgleich der wirtschaftlichen und umweltpolitischen Interessen ist langfristig gesorgt: Nach der Nutzung als Solarpark wird die Fläche der Natur zurückgegeben“, betonte der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck.

Truppenübungsplatz musste von Altlasten befreit werden
Das Projekt entsteht auf dem ehemals größten Truppenübungsplatz der Sowjetarmee. Die geringen Investitions- und Betriebskosten ermöglichen es, dem Land Brandenburg eine attraktive Pacht für das landeseigene Gelände zu zahlen. Mit dem Pachtzins wird die Sanierung des ehemaligen Truppenübungsplatzes finanziert: Das Gelände musste von Altlasten befreit werden, insbesondere der von Munitionsresten verunreinigte Boden. Nach Ablauf des Pachtvertrages kann die PV-Anlage wieder abgebaut werden. Es steht dann eine Heidefläche zur Verfügung, die – frei von Altlasten – für die Naturschutz-Ziele des Gebietes genutzt werden kann.

35.000 Tonnen CO2-Ersparnis pro Jahr
„Wir setzen uns dafür ein, weltweit die Stromversorgung mit sauberer und kostengünstiger Solarenergie zu ermöglichen. Alleine das aktuelle Projekt wird helfen, etwa 35.000 t CO2 pro Jahr einzusparen“, sagten First Solar GmbH Geschäftsführer Stephan Hansen und juwi-Vorstand Matthias Willenbacher. „Wir sind zudem besonders stolz auf dieses Projekt, weil es auch in anderer Hinsicht ’sauber‘ ist. Es wird nicht nur saubere Energie produzieren, sondern auch dafür sorgen, dass gefährliche Munition von dem Gelände entfernt wird.“

Große Solarparks als Preisbrecher
Die juwi-Tochter juwi Solar GmbH übernimmt als Generalunternehmer Planung, Logistik, Bauleitung sowie die schlüsselfertige Errichtung der Anlage, die nach der Fertigstellung an einen Investor verkauft wird. „Solarparks wie Lieberose sind für die Zukunft der gesamten erneuerbaren Energien von enormer Bedeutung. Durch ihre schiere Größe und die Massenproduktion effizienter Solarmodule wirken sie wie Preisbrecher und tragen entscheidend dazu bei, dass Strom aus Solaranlagen schnell konkurrenzfähig wird. Das erhöht die Akzeptanz der Solarenergie deutlich“, ergänzten Willenbacher und Hansen.

700.000 Dünnschicht-Module im Endausbau
Bis Ende dieses Jahres soll Lieberose komplett an das Netz gebracht werden. Im voll ausgebauten Zustand werden dann rund 700.000 Dünnschicht-Module, die First Solar größtenteils im Werk Frankfurt/Oder hergestellt hat, allein mit der Kraft der Sonne pro Jahr genug klimafreundlichen Strom erzeugen, um den Bedarf von rund 15.000 Haushalten zu decken. First Solar hat nicht nur die Solarmodule für den PV-Park hergestellt, sondern sich auch an der Finanzierung des Projekts beteiligt.

20.08.2009 | Quelle: juwi-Gruppe | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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