BEE: Vorfahrt für erneuerbare Energien statt Laufzeitverlängerung

Auf der Anti-Atom-Demo „Mal richtig abschalten“ am 05.09.2009 forderte Hermann Albers, Vizepräsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) und Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) Vorfahrt für erneuerbare Energien. „Kernkraft und Kohlemeiler sind von gestern. Wind, Sonne & Co. gehört die Zukunft“, so Albers in seiner Rede vor dem Brandenburger Tor. „Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke blockieren den […]

Auf der Anti-Atom-Demo „Mal richtig abschalten“ am 05.09.2009 forderte Hermann Albers, Vizepräsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) und Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) Vorfahrt für erneuerbare Energien. „Kernkraft und Kohlemeiler sind von gestern. Wind, Sonne & Co. gehört die Zukunft“, so Albers in seiner Rede vor dem Brandenburger Tor. „Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke blockieren den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Sie verstopfen Stromnetze und Strommärkte. Sie gefährden den Vorrang der erneuerbaren Energien bei der Netzeinspeisung und stellen so künftige Milliardeninvestitionen des deutschen Mittelstands in Frage.“

„Ein harmonisches Miteinander der Technologien ist ein Märchen der großen Energiekonzerne“
AKW-Laufzeitverlängerungen stehen laut BEE genauso wie Baupläne für zusätzliche Kohlekraftwerke dem Ausbau der erneuerbaren Energien im Weg. Denn Atom- und Kohlekraftwerke könnten sich dem System der erneuerbaren Energien nicht anpassen. „Ein harmonisches Miteinander der Technologien ist ein Märchen der großen Energiekonzerne“, heißt es in der BEE-Pressemitteilung. Der gesetzlich festgelegte Ausstieg aus der Kernenergie werde durch den Ausbau der erneuerbaren Energien mehr als ausgeglichen. Bis 2020 können die Erneuerbaren im Stromsektor nahezu die Hälfte der Versorgung übernehmen, betont der BEE. Dafür seien verlässliche Rahmenbedingungen und das Festhalten am Atomausstieg unbedingt erforderlich.

Erneuerbare und Energieeffizienz machen 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß bis 2020 möglich
Die Kernenergie sei eine veraltete Technologie der frühen 1970er Jahre. Sie biete keine Lösung für die aktuellen Herausforderungen des Klimaschutzes, heißt es in der Pressemitteilung. Hierfür seien Umwelttechnologien der heutigen Zeit gefordert. Zusammen mit verstärkten Anstrengungen bei der Energieeffizienz seien es die erneuerbaren Energien, die das Ziel von 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß bis 2020 möglich machen. „Neben dem Klimaschutz dienen die erneuerbaren Energien auch dem Wirtschaftsstandort Deutschland. Über 280.000 Menschen arbeiten mittlerweile in der Branche der erneuerbaren Energien. Bis 2020 können bis zu 500.000 sichere Jobs in diesem innovativen Zukunftsfeld entstehen. Debatten um eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke gefährden diese Entwicklung ohne Not“, so Albers.

Auftrag an die künftige Regierung: Vorrang für die erneuerbaren Energien
Im Gegensatz zur Kernenergie werde der Ausbau der erneuerbaren Energien laut einer EMNID-Umfrage von der großen Mehrheit der Deutschen unterstützt. Auf die Frage, welcher Energieträger künftig Vorrang haben solle, nannten 85 Prozent der Befragten die regenerativen Energien, zitiert der BEE. Die hohe Zustimmung ziehe sich dabei quer durch alle Alters- und Bildungsschichten. Nur 10 Prozent sprachen sich für die Atomenergie aus. Daraus lasse sich eindeutig ein Regierungsauftrag der kommenden Bundesregierung ableiten. „Ganz gleich, welche Koalition nach dem 27. September in Deutschland das Sagen hat: Die kommende Bundesregierung muss den Vorrang für die erneuerbaren Energien garantieren und den schnellen Umbau unserer Energieversorgung ermöglichen. Die Kernenergie in Deutschland ist für eine große Mehrheit aller Deutschen keine Option für die künftige Energieversorgung. Sie muss den erneuerbaren Energien ohne wenn und aber die Vorfahrt lassen“, stellte Albers klar.

07.09.2009 | Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.; Bundesverband WindEnergie (BWE) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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