Photovoltaik: DBU fördert Recycling-Konzept für alte Solarmodule

Laut einer Studie des Instituts Ökopol GmbH (Hamburg) seien derzeit jährlich zwischen 3.500 und 4.000 Tonnen Solarmodul-Altmaterial in Europa zu entsorgen, berichtet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in einer Pressemitteilung. Für das Jahr 2020 würden sogar 35.000 Tonnen prognostiziert. Die in den Anlagen eingesetzten Photovoltaik-Module wiederzuverwerten, gewinne zunehmend an Bedeutung, so die Stiftung. Das Osnabrücker […]

Laut einer Studie des Instituts Ökopol GmbH (Hamburg) seien derzeit jährlich zwischen 3.500 und 4.000 Tonnen Solarmodul-Altmaterial in Europa zu entsorgen, berichtet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in einer Pressemitteilung. Für das Jahr 2020 würden sogar 35.000 Tonnen prognostiziert. Die in den Anlagen eingesetzten Photovoltaik-Module wiederzuverwerten, gewinne zunehmend an Bedeutung, so die Stiftung. Das Osnabrücker Unternehmen Hellmann Process Management will zu diesem Zweck ein ökonomisch und ökologisch tragfähiges Logistikkonzept entwickeln. „Dabei wollen wir lokale und regionale Installateure sowie bereits vorhandene Entsorgungsstrukturen in das Rücknahmesystem einbinden“, erklärt André Pohl, Geschäftsleiter von Hellmann Process Management. „Das vereinfacht die Organisation, und die Sammelquote ließe sich deutlich erhöhen“, betont Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die das Projekt mit knapp 100.000 Euro fördert.
Durch die zunehmende Installation von Photovoltaik-Anlagen werde nicht nur Solarstrom produziert, sondern auch Abfall, so die BDU in ihrer Pressemitteilung. Mit der Zeit lasse die Wirkung der Solarmodule nach, und die funktionsuntüchtigen Teile müssten ausgetauscht werden. „In der Regel haben die Teile eine Haltbarkeit von mindestens 20 Jahren. Nachdem die ersten Photovoltaikanlagen Ende der 80er Jahre installiert worden sind, stellt sich nun vermehrt die Frage, was mit den ausgedienten Modellen geschehen soll“, sagt Malte Dukat, Projektleiter bei Hellmann Process Management.

Rücknahmesystem für effektiveres Recycling; Pilotprojekte in Deutschland und Spanien
Die Photovoltaik-Branche habe bereits Initiativen gestartet, ein Recyclingsystem für Solarmodule zu entwickeln, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Erste Verwertungsanlagen seien entstanden. „Entscheidend ist aber nicht allein die Recyclingtechnik. Um Photovoltaikanlagen nachhaltig zu betreiben, muss auch das Rücknahmesystem optimal organisiert sein. Genau hier setzen wir mit unserem Projekt an“, erklärt André Pohl. In Zusammenarbeit mit der Kummer Umweltkommunikation GmbH und dem Energy Center der TU Darmstadt plane das mittelständische Osnabrücker Unternehmen, ein europaweites Logistikkonzept zu entwickeln, das zunächst in den Pilotregionen Deutschland und Spanien gestartet werden soll.

Einfachere Zuführung der defekten Solarmodule in den Recyclingprozess
„Unser Ziel ist, ein dichtes Netzwerk von Annahmestellen für Solarmodule zu schaffen“, sagt Projektleiter Malte Dukat. „Dabei bietet es sich an, bereits vorhandene kommunale Sammelstellen sowie Handwerksbetriebe und Installateure in das System einzubinden.“ Von dort aus könnten die defekten Photovoltaikanlagen schnell und einfach dem Recyclingprozess zugeführt werden. „Um die Informationen in die zu beteiligenden Firmen zu tragen, müssen wir in einem ersten Schritt eine Kommunikationskette aufbauen“, so André Pohl. Zu klären sei auch, wie der Transport am besten gestaltet werden könne – beispielsweise, mit welchen Behältern die Solarmodule möglichst bruchsicher befördert werden können.
„Mit dem Vorhaben der Firma Hellmann Process Management werden die Initiativen der Solarbranche, saubere und nachhaltige Energielösungen zu schaffen, sinnvoll unterstützt. Die Rücknahmequote von Solarmodulen lässt sich mit Hilfe ausgeklügelter Logistik deutlich erhöhen. Wertvolle Rohstoffe werden geschont, da sie dem Produktionskreislauf wieder zugeführt werden können“, erklärt Fritz Brickwedde.

19.10.2009 | Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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