Pforzheim: Spatenstich für Megawatt-Solarstromanlage; Umweltministerin warnt vor Schnellschuss bei geplanter Anpassung der Solarstromvergütung
Im Beisein von Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner findet am 29. Oktober 2009 auf der ehemaligen Mülldeponie Hohberg in Pforzheim der Spatenstich zum Bau der größten Photovoltaikanlage in der Region statt. Die Anlage erzeugt Strom aus Sonnenenergie und speist den Solarstrom in das Netz ein. Die rund 5.500 Solarmodule haben mit einer Fläche von 8.700 Quadratmetern eine Leistung von mehr als 1,2 Megawatt (MW). „Auf der kaum anderweitig nutzbaren Deponiefläche ist ein Leuchtturmprojekt entstanden“, lobte Umweltministerin Gönner.
Mit dem weiteren Ausbau der Solarstrom-Anlagen werde ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet und die Abhängigkeit von Energieimporten verringert.
Gönner: Augenmaß bei Senkung der Vergütungssätze für Solarstrom und ausreichende Anreize für Investitionen erforderlich
„Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist außerdem ein zunehmend bedeutender Wirtschaftsfaktor und leistet einen wachsenden Beitrag zur regionalen Wertschöpfung“, so Umweltministerin Gönner. Bislang liege der Anteil des Sonnenstroms am gesamten Strombedarf zwar bei nur etwa 1,4 Prozent. Mit jährlich zweistelligen Zuwachsraten von zuletzt etwa 40 Prozent sei die Entwicklung jedoch weiterhin durch eine erfreuliche Dynamik gekennzeichnet, so Gönner. Angesichts der Forderungen nach einer Senkung der Vergütungssätze für Solarstrom warnte die Ministerin vor Schnellschüssen. „Bei allem, wo eine Überförderung vermieden werden sollte, muss mit Augenmaß vorgegangen werden, um die positive Entwicklung nicht abzuwürgen. Auch in Zukunft muss es einen ausreichenden Anreiz für Investitionen sowohl in Anlagen als auch in Forschung und Entwicklung geben“, mahnte Gönner.
Vorrang für Dächer und bereits versiegelte Flächen
Eine Absage erteilte die Ministerin dem vermehrten Bau von Anlagen auf der grünen Wiese oder bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen. „Ich halte nichts davon, Wiesen und Felder zu Solarparks zu entwickeln.“ Vorrang müssten die noch vorhandenen Dächer und bereits versiegelte Flächen haben, mahnte Gönner. Nur auf etwa einem Prozent der Dachflächen seien bislang Photovoltaik-Anlagen installiert. Nach einer Analyse der LUBW – Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz – sei dagegen etwa jedes dritte Dach für eine wirtschaftliche Sonnenergienutzung geeignet. „Da ist noch viel Luft nach oben“, so die Ministerin. Ehemalige Deponien wie in Hohberg seien außerdem eines gutes Beispiel für umweltverträgliche großflächige Anlagen, betonte Umweltministerin Gönner.
02.11.2009 | Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH