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Solarthemen: Photovoltaik-Daten der Bundesnetzagentur sind fehlerhaft

Die Bundesnetzagentur hat im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ein Register aller neu in Betrieb genommenen Solarstromanlagen zu erstellen. Ende Oktober wurden diese Daten erstmal offengelegt. Nach Recherchen der Fachzeitschrift Solarthemen enthält diese Statistik jedoch Fehler. So seien darin Anlagen doppelt gezählt worden, berichtet die Fachredaktion in der aktuellen Ausgabe der Solarthemen. Die Bundesnetzagentur stellt die […]

Die Bundesnetzagentur hat im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ein Register aller neu in Betrieb genommenen Solarstromanlagen zu erstellen. Ende Oktober wurden diese Daten erstmal offengelegt. Nach Recherchen der Fachzeitschrift Solarthemen enthält diese Statistik jedoch Fehler. So seien darin Anlagen doppelt gezählt worden, berichtet die Fachredaktion in der aktuellen Ausgabe der Solarthemen. Die Bundesnetzagentur stellt die Daten in Form einer Excel-Tabelle zur Verfügung. Wie die Agentur erklärt, seien eventuelle Korrekturen darin nicht enthalten. Allerdings bildeten diese Daten auch die Basis für die offizielle Ermittlung der installierten Photovoltaik-Gesamtleistung in Deutschland. Diese ist maßgeblich für die Höhe der Vergütung von Solarstrom im kommenden Jahr.
1,5 MW-Anlage doppelt gezählt?
Nach Auswertung der Angaben durch die Solarthemen und weiteren Recherchen zeige sich jedoch, dass nicht alle Zahlen stimmen, heißt es in der Solarthemen-Pressemitteilung. Zum einen seien installierte Anlagen im Anlagenregister nicht verzeichnet, weil sie möglicherweise von Betreibern nicht gemeldet wurden. Zum anderen weise die Statistik der Netzagentur aber auch Doppelzählungen von Anlagen auf. So sei beispielsweise ein Solarkraftwerk in Freystadt mit exakt 1.518,75 Kilowatt Leistung doppelt registriert worden, stellt die Zeitschrift Solarthemen fest. Es gebe aber nur eine solche Anlage. Weitere Doppelzählungen seien wahrscheinlich.

Anlagenregister von großer Beduetung für die Photovoltaik-Industrie
Wie Renate Hichert, Pressesprecherin der Bundesnetzagentur, gegenüber den Solarthemen erklärte, seien die Daten auf Plausibilität geprüft worden. Einzelne Fehler seien aber wohl nicht auszuschließen. Wichtig sei allerdings, dass sich klar eine installierte Leistung von weit mehr als 1.500 Megawatt im Zeitraum Oktober 2008 bis September 2009 abbilde. „Das Anlagenregister ist für die Photovoltaik-Industrie und die Politik von großer Bedeutung“, erklärt Solarthemen-Redakteur Andreas Witt. In der Vergangenheit habe immer eine gewisse Unsicherheit bestanden, wie viele Solarstromanlagen in Deutschland tatsächlich installiert worden seien. „Im überwiegenden Maß sind die Daten im Anlagenregister wohl zutreffend“, so Witt. Es wäre aber sicher sinnvoll, sie noch genauer zu überprüfen. „Wenn schon eine mit 1,5 Megawatt sehr große Anlage fälschlicherweise doppelt in der Statistik auftaucht, obwohl sie nur einmal existiert, dann ist das Erfassungssystem der Bundesnetzagentur noch nicht ganz ausgereift“, so der Fachjournalist.
Mit Beschluss des Bundestages zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wurde das neue Anlagenregister für Photovoltaikanlagen geschaffen. Seit 1. Januar 2009 ist damit jeder Betreiber einer neuen Solarstromanlage verpflichtet, der Bundesnetzagentur seine Anlage zu melden. Andernfalls muss der Netzbetreiber keine Vergütung für den eingespeisten Solarstrom zahlen.

19.11.2009 | Quelle: Solarthemen | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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