Forum Solarpraxis holt die Solar-Branche zum 10. Mal nach Berlin, Diskussion um Solarstrom-Vergütung im Mittelpunkt

Das 10. Forum Solarpraxis ging am 20.11.2009 in Berlin zu Ende. Zwei Tage lang diskutierten Experten aus Industrie, Politik und Finanzwelt sowie Angehörige der Fachverbände intensiv über die aktuelle Situation und Zukunft der Solar-Branche. Ein Schwerpunkt war die Entwicklung des deutschen Photovoltaik-Marktes im kommenden Jahr. Denn nach der Bundestagswahl steht im Jahr 2010 eine Neuverhandlung […]

Das 10. Forum Solarpraxis ging am 20.11.2009 in Berlin zu Ende. Zwei Tage lang diskutierten Experten aus Industrie, Politik und Finanzwelt sowie Angehörige der Fachverbände intensiv über die aktuelle Situation und Zukunft der Solar-Branche. Ein Schwerpunkt war die Entwicklung des deutschen Photovoltaik-Marktes im kommenden Jahr. Denn nach der Bundestagswahl steht im Jahr 2010 eine Neuverhandlung der Solarstrom-Vergütung bevor. Das Ergebnis wird das künftige Wachstum des deutschen Marktes entscheidend beeinflussen. „Was auf uns einprasselt, wird immer heftiger“, sagte Karl-Heinz Remmers, Vorstand der Solarpraxis AG, mit Blick auf die vermehrten Angriffe seitens der Medien, Politik und Stromversorger.
„Aber es ist nicht die Vergütung des Solarstroms, die im wesentlichen für die Erhöhung der Stromkosten verantwortlich ist“, betont Remmers. Eine Umgestaltung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) als Reaktion auf die Angriffe würde laut Remmers zu Lasten des Ausbaus der Erneuerbaren gehen. „Das Ziel sind sieben Prozent Photovoltaik-Stromanteil bis 2020“, sagte Remmers zum Abschluss des Jubiläumsforums. „Wir tun etwas Gutes und entsprechend selbstbewusst sollten wir auch auftreten.“

Analysten erwarten zehn bis 20 Prozent Wachstum des deutschen Photovoltaik-Marktes
Markus Hoehner, Geschäftsführer von EuPD Research, erwartet für 2010 das stärkste erste Halbjahr aller Zeiten in Deutschland. „Viele Unternehmen sind bis zum ersten oder sogar zweiten Quartal 2010 komplett ausverkauft“, so Hoehner. Da nicht sicher sei, wie sich die Einspeisevergütung im kommenden Jahr entwickle, versuchten viele Bürger schnellstmöglich eine Solarstrom-Anlage zu installieren. Er warnte vor einer zu starken Degression der Einspeisevergütung, um den Arbeitsplatzeffekt nicht zu gefährden. Die Finanzanalysten waren sich einig – für das kommende Jahr sagen sie ein Wachstum des deutschen Photovoltaik-Marktes von zehn bis 20 Prozent voraus. Ein Schwerpunkt der Diskussion lag auf dem Wechselspiel zwischen dem asiatischem und dem deutschen Markt.

Betreiber großer Solarparks und Photovoltaik-Projektierer profitieren vom Preisdruck am Markt
Die Massenproduktion in Asien habe den Preisdruck auf hiesige Unternehmen massiv erhöht. Die Gewinner sieht Karsten von Blumenthal, SES Research, vor allem am Ende der Wertschöpfungskette bei den Betreibern großer Solarparks und den Projektierern. „Die Verlierer sind eher auf der Produktionsseite zu finden“, sagte von Blumenthal. „Große Unternehmen können allerdings satte Gewinne realisieren, wenn sie ihre Skalenvorteile ausnutzen.“ Integrierte Hersteller haben nach Ansicht des Analysten eine bessere Marktposition als Spezialisten.
Kanada, Partnerland des 10. Forums Solarpraxis, präsentierte sich als idealer Einstiegsmarkt für deutsche Unternehmen. Von den sehr guten Standortbedingungen, insbesondere in den ersten Stufen der Wertschöpfungskette, profitieren schon jetzt europäische Unternehmen in der Provinz Québec. Die größten Marktchancen bietet derzeit die Provinz Ontario. Mit dem Green Energy Act trat dort Nordamerikas erster Einspeisetarif in Kraft.
Die Teilnehmer äußerten sich positiv über das Forum und seinen Stellenwert in der Branche: „Dies ist die beste Solarkonferenz des Jahres, ich nehme seit fünf Jahren regelmäßig teil“, sagte Jesse Pichel von Piper Jaffray & Co. aus New York. „Es ist eine Ehre, zu dieser Konferenz eingeladen zu werden, die die Vorreiterrolle Deutschlands im Bereich der erneuerbaren Energien wunderbar darstellt.“
„Für Kanada als Hauptsponsor war die Konferenz äußerst erfolgreich“, resümierte Arndt Ulland, Science and Technology Section der kanadischen Botschaft. „Zahlreiche Unternehmen, die sich für den Markt in Nordamerika interessieren, erhielten Informationen über die Bedingungen für die Solarwirtschaft in Kanada und in den Provinzen Québec und Ontario.“
„Die hochkarätigen Referenten, die Nähe zur Praxis und die brandaktuellen Themen zeichnen das Forum ebenso aus wie die familiäre Atmosphäre“, war das Fazit von Susanne Leuthner von der Mannheimer AG Holding. „Das Forum Solarpraxis ist nach wie vor ein wichtiges Meeting, um Netzwerke zu pflegen und sich Zeit für aktuelle Solarthemen und Markttrends zu nehmen. Dies ist die einzige derartige Konferenz, die wir besuchen.“
Das 10. Forum Solarpraxis war laut Veranstalter mit mehr als 700 Teilnehmern ausverkauft. Im November 2010 wird das 11. Forum Solarpraxis in Berlin stattfinden.

27.11.2009 | Quelle: Solarpraxis AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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