IWR-Studie: Regenerative Energiewirtschaft in Nordrhein-Westfalen konnte 2008 trotz Finanzkrise zulegen

Die regenerative Energiewirtschaft in Nordrhein-Westfalen ist 2008 weiter gewachsen. Im vergangenen Jahr waren mehr als 22.400 Menschen bei den rund 3.200 erfassten nordrhein-westfälischen Unternehmen mit der Herstellung, der Errichtung und dem Kundendienst von Anlagen zur Nutzung der erneuerbaren Energien tätig. Damit stieg die Zahl der Beschäftigten um rund 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2007 […]

Die regenerative Energiewirtschaft in Nordrhein-Westfalen ist 2008 weiter gewachsen. Im vergangenen Jahr waren mehr als 22.400 Menschen bei den rund 3.200 erfassten nordrhein-westfälischen Unternehmen mit der Herstellung, der Errichtung und dem Kundendienst von Anlagen zur Nutzung der erneuerbaren Energien tätig. Damit stieg die Zahl der Beschäftigten um rund 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2007 (rund 21.200 Beschäftigte). Gleichzeitig stiegen die Umsätze um etwa 20 Prozent auf gut 6,6 Milliarden Euro (2007: rund 5,5 Mrd. Euro). Diese Zahlen gehen aus der aktuellen Studie „Zur Lage der Regenerativen Energiewirtschaft in Nordrhein-Westfalen 2008“ hervor, die das Internationale Wirtschaftsforum
Regenerative Energien im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums erstellt hat.

Bis 2020 können bis zu 10 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden
Die Energie- und Umweltbilanz in NRW zeigt für 2008, dass der Beitrag erneuerbarer Energien (inkl. Grubengas) zur CO2-Minderung in den drei Teilbereichen Strom, Wärme und Treibstoffe um 0,8 Millionen Tonnen auf rund 16,5 Mio. t gestiegen ist (2007: rd. 15,7 Mio. t). Bezogen auf das in der Energie- und Klimaschutzstrategie Nordrhein-Westfalen verankerte Basisjahr 2005 (CO2-Minderung = rd. 12 Mio. t), stieg die CO2-Minderung in dem Zeitraum 2005 bis 2008 um 37,3 Prozent. Ausgehend von dem in der Studie dargestellten „Business as usual“-Szenario könnten bis 2020 gegenüber dem Basisjahr 2005 noch bis zu 10 Mio. t CO2 eingespart werden.

Nordrhein-Westfalen liegt bei der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen vor Berlin, Brandenburg und Thüringen.
Die Stromerzeugung aus regenerativen Energien erreicht 2008 rund 10,6 Mrd. kWh. Bezogen auf die bundesweite Stromerzeugung aus regenerativen Energien von 93,2 Mrd. Kilowattstunden (kWh) erreicht der Anteil in Nordrhein-Westfalen 2008 etwa 11,4 Prozent. „Damit liegt die Stromerzeugung aus regenerativen Energien in Nordrhein-Westfalen höher als die gesamte Stromerzeugung in Berlin (9,3 Mrd. kWh), Brandenburg (7,8 Mrd. kWh), Thüringen (6,4 Mrd. kWh) oder Mecklenburg-Vorpommern (6,8 Mrd. kWh)“, erklärte Wirtschaftsministerin Christa Thoben.

Rund 9 Prozent der bundesweiten Wärmeerzeugung aus regenerativen Energien in NRW
Die wichtigsten Säulen der regenerativen Energiewirtschaft in Nordrhein-Westfalen sind die Wind- und die Bioenergie, auf die insgesamt 90 Prozent der regenerativen Stromerzeugung entfallen. Die Liste der Energieträger (Einzelfeuerstätten) bei der regenerativen Wärmeerzeugung wurde in Nordrhein-Westfalen erweitert und erreichte 2008 gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um rund 61 Prozent auf 9 etwa Mrd. kWh. Insgesamt liegt der nordrhein-westfälische Anteil an der bundesweiten Wärmeerzeugung aus regenerativen Energien (rd. 104 Terawattstunden; TWh) 2008 bei rund 9 Prozent. Der Bio-Treibstoffsektor ist 2008 erstmals leicht rückläufig. Die biogene Treibstoffproduktion ist in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2008 auf rd. 490.000 t zurückgegangen (2007: rd. 566.000 t).
In Nordrhein-Westfalen werden durch die Landesregierung verschiedene Forschungs- und Kompetenzeinrichtungen in den einzelnen regenerativen Energiesparten unterstützt. Das IWR empfiehlt auf der Grundlage der Standort- und Strukturanalyse eine stärkere Bündelung der industrienahen Forschung, einen gezielten Ausbau der regenerativen Kompetenzzentren sowie einen systematischen Ausbau des Leistungsspektrums der Einrichtungen. Durch eine noch intensivere Vernetzung zwischen Industrie und Forschung kann der Standort Nordrhein-Westfalen weiter gestärkt werden. Zu den neuen zentralen Forschungs- und Kompetenzeinrichtungen, die beispielhaft Kristallisationspunkte für den systematischen Ausbau und die weitere Stärkung des Standortes Nordrhein-Westfalen bilden können, gehören unter anderem das GeothermieZentrum Bochum sowie das geplante Kompetenzzentrum Windkrafttechnik.
Die Studie kann abgerufen werden unter http://www.wirtschaft.nrw.de.

10.12.2009 | Quelle: IWR | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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